Die Rückkehr der Atomkraft: Nicht nur Länder sondern sogar Unternehmen setzen auf Kernenergie!
23.10.2024 | Marc Friedrich
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Auch große Konzerne haben in den letzten Jahren aufgrund steigender Stromkosten und anderer wirtschaftlicher Belastungen ihre Produktionskapazitäten ins Ausland verlagert oder angekündigt, Deutschland teilweise den Rücken zu kehren. Bestes Beispiel: Der Chemiekonzern BASF, einer der größten Chemieproduzenten der Welt, hat im Februar 2023 angekündigt, seine Produktion in Europa, insbesondere in Deutschland, zu reduzieren. Die hohen Energiepreise und der anhaltende Kostendruck durch die Energiekrise wurden als Hauptgründe für diese Entscheidung genannt. BASF hat gleichzeitig den Ausbau seiner Produktionskapazitäten in Asien, insbesondere in China, vorangetrieben.Der Spezialchemiekonzern Lanxess hat ebenfalls angekündigt, sich stärker auf Standorte außerhalb Europas zu konzentrieren. Lanxess-Vorstandschef Matthias Zachert erklärte bereits 2022, dass Europa, insbesondere Deutschland, aufgrund der Energiekrise und steigender Strompreise als Produktionsstandort zunehmend unattraktiver werde.
Und auch das einstige Aushängeschild – die Automobilwirtschaft – bekommt die völlig verfehlte Energiepolitik der Ära Merkel und der Ampel mit voller Wucht zu spüren. So erwägt Volkswagen, aufgrund der hohen Energiekosten, Teile seiner energieintensiven Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge außerhalb Europas zu verlagern. In den USA und Asien, wo die Energiekosten deutlich niedriger sind, werden attraktive Standorte für die zukünftige Batteriefertigung geprüft. Spätestens nach den angedrohten Werksschließungen in Deutschland sollten auch bei den letzten die Alarmglocken läuten. Oder um es mit den Worten des Volkswagen-Marken-Chefs Schäfer zu formulieren: “Der Dachstuhl brennt lichterloh”.
So traurig es ist. Diese Liste ließe sich noch ewig weiterführen und sie macht deutlich, wie prekär die Situation ist. Wie sollen wir künftig wettbewerbsfähig bleiben, wenn wir die Energieversorgung nicht sichern können? Vor allem die Künstliche Intelligenz braucht stabile und vor allem ausreichend verfügbare Energiequellen. Doch Deutschland sperrt sich gegen die Atomkraft, obwohl sie genau das liefern könnte.
Die Chance für Anleger
Es ist allerdings gut, dass der Rest der Welt dem Beispiel Deutschland in Sachen Kernenergie nicht folgt. Daraus ergeben sich natürlich viele Chancen für Anleger. Da immer mehr Länder Atomkraft als Lösung für ihre Klimaziele wieder in Betracht ziehen, ist das Potenzial für Investitionen in diese Branche erheblich.
Im Jahr 2023 betrug der Weltbedarf an Uranoxid 203 Millionen lb. Bis 2040 soll dieser Bedarf auf 264,8 Millionen lb ansteigen. Gleichzeitig lag die Uranminenproduktion 2023 nur bei 142 Millionen lb. Um den gesamten Bedarf allein durch die Produktion zu decken, müsste die Uranminenproduktion bis 2033 um etwa 65% steigen. Bis 2040 wäre sogar ein Anstieg von ca. 86,5% erforderlich, um den dann erwarteten Bedarf vollständig zu decken.
Bereits in meinen Bestsellern “Der größte Crash aller Zeiten” und “Die größte Chance aller Zeiten” sowie auf meinem YouTube-Kanal habe ich immer wieder auf die Chancen bei Uran-Aktien hingewiesen und sogar konkrete Unternehmen genannt. Viele dieser Aktien wie Cameco, Uranium Energy oder Yellow Cake haben seitdem teilweise mehrere hundert Prozent zulegen können.
Vor allem die Ankündigungen von Microsoft und Google haben in den letzten Wochen erneut für neue Euphorie bei Uran-Werten gesorgt. So konnte zum Beispiel der größte Uran-ETF, der Global Uranium ETF, allein seit Anfang August mehr als 40 Prozent zulegen. Das ist für ein solches Schwergewicht bemerkenswert. Eine Verschnaufpause erscheint hier erstmal überfällig. Mittel- bis langfristig ist der gesamte Uran-Sektor allerdings sehr interessant.
Fazit: Die Atomkraft als unverzichtbarer Teil der Zukunft
Die Frage, ob Atomkraft in der Zukunft eine Rolle spielen wird, ist längst beantwortet – sie wird es. Die Frage ist nur, ob Deutschland das erkennen wird, bevor es zu spät ist. Wir können nicht länger ideologisch verblendet auf die Atomkraft verzichten, während Länder wie die USA oder auch China ihren technologischen Vorsprung weiter ausbauen. In meinem Investmentbrief Friedrich Report haben wir eine umfangreiche Analyse zum Uranmarkt erstellt und werden in den kommenden Wochen mehrere Aktien aus diesem Sektor empfehlen.
Wenn wir den Energiebedarf der Künstlichen Intelligenz decken und in der globalen Konkurrenz bestehen wollen, brauchen wir eine pragmatische und vor allem technologieoffene Energiepolitik.
Es ist Zeit, aus dem Schneckenhaus herauszukommen und die Realität zu akzeptieren: Ohne Atomkraft geht es nicht. Sonst stehen wir bald ohne Strom da – und ohne Zukunft.
© Marc Friedrich
www.friedrich-partner.de