Deutschlands "Dominosteine" fallen - IFO: Stimmung der Exporteure im Oktober schwächer
29.10.2024 | Folker Hellmeyer
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Kommentar: Der relative Vergleich zur Entwicklung des Welthandels und den Exporten und Importen der Industrieländer belegt die strukturellen Defizite Deutschlands, die durch diskretionäre Politiken der aktuellen Regierung, aber auch der Vorgängerregierungen zu verantworten sind! Erinnern Sie sich? Wir waren einmal Exportweltmeister!So wirken "Ökonomie-Experimente". Fakt ist, dass ohne Energie (nachhaltige Versorgungssicherheit, preisliche Konkurrenzfähigkeit) nichts geht, gar nichts.
Zu Beispielen bei den Ökonomie-Experimenten: Energiewende ohne Netz, Habeck-“Test“ bei Heizungsgesetz, Abschaltung intakter Atomanlagen, während Drittländer AKWs bauen, und keine interessenorientierte Wirtschaftspolitik im Gegensatz zu USA und Japan (u.a. Energie). Dazu passt aktuell die Einlassung des DIHK-Chefs Adrian vor dem Wirtschaftsgipfel in Berlin und dem Mittelstandsgipfel, der von der FDP ausgerichtet wird.
Er sagte im Vorwege, dass die deutsche Wirtschaft eine Senkung der Energiepreise für alle Unternehmen einfordere. Es gehe darum, für alle Unternehmen eine stabile und wettbewerbsfähige Energieversorgung dauerhaft zu sichern.
Die Stimmung unter den Exporteuren hat sich laut IFO-Barometer im Oktober den fünften Monat in Folge abgeschwächt. Das Barometer für die Exporterwartungen in der Industrie sank von -6,5 auf -6,7 Punkte. Es ist der schlechteste Wert seit Januar.
O-Ton IFO: Die Unternehmen profitieren nicht von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in anderen Ländern. Die Durststrecke der Exportwirtschaft setze sich somit weiter fort.
Kommentar: Zwei Sektoren laufen hier, der Tourismus (circa 9% des BIP, zukünftig "Museum der Verlierer"? – "Sarkasmus") und die Einstellungen in den öffentlichen Dienst (Staat). Mehr Staat hilft der Produktivität jedoch nicht, die für Investitionsentscheidungen wichtig ist. Die Produktivität liegt marginal über der des Jahres 2016! Das ist für ein Industrieland prekär! Index der Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen in Deutschland © Statista
Was muss noch passieren, dass man sich in Berlin (aber auch in Brüssel) der Realität stellt, denn alles Andere wäre eine Verneinung jedweder Verantwortung für Menschen, Unternehmen und das Land.
Datenpotpourri der letzten 48 Handelsstunden
Eurozone: Finnlands Verbraucher etwas zuversichtlicher
Finnland: Der Index des Verbrauchervertrauens legte per Oktober von zuvor -8,1 auf -6,8 Zähler zu. Der Index des Industrievertrauens verharrte per Oktober bei -12 Punkten.
UK: CBI-Einzelhandelsindex sinkt
Der vom CBI ermittelte Index für den Einzelhandel stellte sich per Berichtsmonat Oktober auf -6 nach zuvor +4 Punkten. Seit Juli 2024 war es zuvor zu einem Anstieg von -43 auf zuletzt +4 Zähler gekommen.
USA: Stimmung in Dallas im Verarbeitenden Gewerbe deutlich verbessert
Der Dallas Fed Manufacturing Business Index lag per Berichtsmonat Oktober bei -3 nach zuvor -9 Punkten. Es ist der höchste Wert seit April 2022.
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überschreiten der Widerstandszone bei 1.0990 – 1.1020 negiert dieses Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe
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