Minen in Südafrika bleiben geschlossen
29.01.2008 | Eugen Weinberg
Die CME Group, welche aus der Fusion von CME und CBOT hervorgegangen war, plant die Übernahme der führenden Energiebörse NYMEX in New York für mehr als 11 Mrd. USD. Im Falle einer Fusion würde die größte Rohstoffbörse der Welt entstehen.
Energie
Der Ölpreis konnte sich gestern nach einer morgendlichen Schwächephase im US-Handel wieder deutlich erholen. Der Preis für WTI-Rohöl stieg vom Tagestief bei 89 USD wieder bis auf 91 USD zum Handelsende. Der Markt wurde von der Hoffnung auf eine Zinssenkung und damit einer Ankurbelung des US-Rohölverbrauchs gestützt. Darüber hinaus rechnet der Markt nicht mit einer Erhöhung der Förderquoten der OPEC auf dem Treffen am Freitag in Wien. Der Markt dürfte bis nach der Zinssentscheidung der Fed weiter volatil um 90 USD schwanken.
Edelmetalle
Der Goldpreis setzte gestern sein Rekordfahrt fort und kämpfte sich bis knapp an die 930 heran. Unterstützung kam gestern vor allem vom etwas schwächeren US-Dollar. Dieser verlor im Tagesverlauf knapp einen Cent und notiert heute Morgen bei 1,476 EUR. Gold Fields, der zweitgrößte Goldproduzent Südafrikas, teilte heute Morgen mit, dass heute den fünften Tag in Folge die meisten Minen des Landes wegen Stromknappheit geschlossen bleiben werden.
Platin setzte gestern ebenfalls seine Aufwärtsbewegung fort und erklomm bei 1738,75 USD ein neues Allzeithoch, nachdem die wichtigen Minen in Südafrika geschlossen bleiben. Südafrika ist mit 78% der Weltproduktion der wichtigste Platinproduzent. Die Ausfälle könnten sich pro Tag auf bis zu 18 Tsd. Unzen Platin belaufen. Ein Arbeiter bei Anglo Platinum ertrank in der Amandelbult-Mine in Südafrika. Die Mine war durch die heftigen Regenfälle überflutet worden und arbeitete bis zur Schließung am 25. Januar im Zuge der Stromknappheit nur bei einem Viertel der Kapazität.
Auch der Silberpreis haussiert weiter. Gestern wurde mit 16,76 USD ein neues 27-Jahreshoch markiert. Die Arbeiter des polnischen Bergbaukonzerns KGHM Polska fordern eine Lohnerhöhung von 15%, das Dreifache des Vorschlags des Managements. Dies zeigt, dass der Kostendruck in der Branche weiter anhält. Wir bleiben für Silber weiter positiv gestimmt und rechnen bald mit dem Erreichen der 17 USD.
Industriemetalle
Gestern wurden Daten aus dem US-Immobiliensektor veröffentlicht. Die Zahl der verkauften neuen Häuser fiel abermals um 4,7% auf 604 Tsd. Dies sollte die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung auf der Sitzung am Mittwochabend weiter erhöhen, was sich positiv auf die konjunktursensiblen Basismetalle auswirken dürfte. Der Kupferpreis notierte gestern zu Handelsschluss höher, nachdem er zwischenzeitlich unter die 7.000er Marke gerutscht war. Heute Morgen kann der Kupferpreis bereits fast 1% auf 7.120 USD zulegen. Die Bergbauunternehmen in Norden Sambias, des größten afrikanischen Kupferproduzenten, sollten in dieser Woche die Produktion wieder aufnehmen können.
Die staatliche Stromversorgungsgesellschaft hat die Schäden repariert, welche zu Stromausfällen geführt hatten. Der staatliche chilenische Kupferproduzent Codelco teilte am Montag mit, dass man mit dem primären Brechen des Erzes in der Gaby-Kupfermine im Norden des Landes begonnen hat. Die ersten Kathoden sollen im März fertig gestellt werden. Das Projekt ist laut Unternehmensangaben zu 96% fertig gestellt und verfügt über eine Kapazität von 150 Tsd. Tonnen pro Jahr. Wir rechnen bei Kupfer für die nächsten Tage weiterhin mit Preisen von knapp über 7.000 USD.
Der Preis für Aluminium verdaute gestern den starken Anstieg der letzten Tage und notiert heute Morgen knapp über 2.500 USD. Die chinesische Aluminiumproduktion könnte wegen der derzeit anhaltenden und ausgedehnten Schneestürme größere Verluste verzeichnen als zuvor erwartet. Die Analysten von Antaike schätzen den Verlust bereits auf 300 Tsd. Tonnen und damit 100 Tsd. Tonnen höher als bei früheren Schätzungen. Der Bergbaukonzern Rio Tinto teilte gestern mit, dass man die Pläne für ein bedeutendes Investment im Aluminiumbereich in Südafrika wegen der Stromknappheit überdenken würde. Man führte gestern Gespräche mit der Regierung bzgl. der zukünftigen Energieversorgungssicherheit der 2,7 Mrd. USD teuren Coega Aluminiumhütte. Das Unternehmen möchte die Anlage 2011 in Betrieb nehmen. Es ist jedoch unklar, ob die benötigten Kraftwerke vor 2013 Strom liefern. Die Hütte würde über eine Jahreskapazität von 720 Tsd. Tonnen verfügen und wäre damit eine der größten der Welt. Die globalen Aluminiumlagerbestände stiegen Ende Dezember auf 1,553 Mio. Tonnen. Dies ist ein Anstieg von 88 Tsd. Tonnen im Monatsvergleich. Gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt nahmen die Bestände jedoch um 68 Tsd. Tonnen ab.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Energie
Der Ölpreis konnte sich gestern nach einer morgendlichen Schwächephase im US-Handel wieder deutlich erholen. Der Preis für WTI-Rohöl stieg vom Tagestief bei 89 USD wieder bis auf 91 USD zum Handelsende. Der Markt wurde von der Hoffnung auf eine Zinssenkung und damit einer Ankurbelung des US-Rohölverbrauchs gestützt. Darüber hinaus rechnet der Markt nicht mit einer Erhöhung der Förderquoten der OPEC auf dem Treffen am Freitag in Wien. Der Markt dürfte bis nach der Zinssentscheidung der Fed weiter volatil um 90 USD schwanken.
Edelmetalle
Der Goldpreis setzte gestern sein Rekordfahrt fort und kämpfte sich bis knapp an die 930 heran. Unterstützung kam gestern vor allem vom etwas schwächeren US-Dollar. Dieser verlor im Tagesverlauf knapp einen Cent und notiert heute Morgen bei 1,476 EUR. Gold Fields, der zweitgrößte Goldproduzent Südafrikas, teilte heute Morgen mit, dass heute den fünften Tag in Folge die meisten Minen des Landes wegen Stromknappheit geschlossen bleiben werden.
Platin setzte gestern ebenfalls seine Aufwärtsbewegung fort und erklomm bei 1738,75 USD ein neues Allzeithoch, nachdem die wichtigen Minen in Südafrika geschlossen bleiben. Südafrika ist mit 78% der Weltproduktion der wichtigste Platinproduzent. Die Ausfälle könnten sich pro Tag auf bis zu 18 Tsd. Unzen Platin belaufen. Ein Arbeiter bei Anglo Platinum ertrank in der Amandelbult-Mine in Südafrika. Die Mine war durch die heftigen Regenfälle überflutet worden und arbeitete bis zur Schließung am 25. Januar im Zuge der Stromknappheit nur bei einem Viertel der Kapazität.
Auch der Silberpreis haussiert weiter. Gestern wurde mit 16,76 USD ein neues 27-Jahreshoch markiert. Die Arbeiter des polnischen Bergbaukonzerns KGHM Polska fordern eine Lohnerhöhung von 15%, das Dreifache des Vorschlags des Managements. Dies zeigt, dass der Kostendruck in der Branche weiter anhält. Wir bleiben für Silber weiter positiv gestimmt und rechnen bald mit dem Erreichen der 17 USD.
Industriemetalle
Gestern wurden Daten aus dem US-Immobiliensektor veröffentlicht. Die Zahl der verkauften neuen Häuser fiel abermals um 4,7% auf 604 Tsd. Dies sollte die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung auf der Sitzung am Mittwochabend weiter erhöhen, was sich positiv auf die konjunktursensiblen Basismetalle auswirken dürfte. Der Kupferpreis notierte gestern zu Handelsschluss höher, nachdem er zwischenzeitlich unter die 7.000er Marke gerutscht war. Heute Morgen kann der Kupferpreis bereits fast 1% auf 7.120 USD zulegen. Die Bergbauunternehmen in Norden Sambias, des größten afrikanischen Kupferproduzenten, sollten in dieser Woche die Produktion wieder aufnehmen können.
Die staatliche Stromversorgungsgesellschaft hat die Schäden repariert, welche zu Stromausfällen geführt hatten. Der staatliche chilenische Kupferproduzent Codelco teilte am Montag mit, dass man mit dem primären Brechen des Erzes in der Gaby-Kupfermine im Norden des Landes begonnen hat. Die ersten Kathoden sollen im März fertig gestellt werden. Das Projekt ist laut Unternehmensangaben zu 96% fertig gestellt und verfügt über eine Kapazität von 150 Tsd. Tonnen pro Jahr. Wir rechnen bei Kupfer für die nächsten Tage weiterhin mit Preisen von knapp über 7.000 USD.
Der Preis für Aluminium verdaute gestern den starken Anstieg der letzten Tage und notiert heute Morgen knapp über 2.500 USD. Die chinesische Aluminiumproduktion könnte wegen der derzeit anhaltenden und ausgedehnten Schneestürme größere Verluste verzeichnen als zuvor erwartet. Die Analysten von Antaike schätzen den Verlust bereits auf 300 Tsd. Tonnen und damit 100 Tsd. Tonnen höher als bei früheren Schätzungen. Der Bergbaukonzern Rio Tinto teilte gestern mit, dass man die Pläne für ein bedeutendes Investment im Aluminiumbereich in Südafrika wegen der Stromknappheit überdenken würde. Man führte gestern Gespräche mit der Regierung bzgl. der zukünftigen Energieversorgungssicherheit der 2,7 Mrd. USD teuren Coega Aluminiumhütte. Das Unternehmen möchte die Anlage 2011 in Betrieb nehmen. Es ist jedoch unklar, ob die benötigten Kraftwerke vor 2013 Strom liefern. Die Hütte würde über eine Jahreskapazität von 720 Tsd. Tonnen verfügen und wäre damit eine der größten der Welt. Die globalen Aluminiumlagerbestände stiegen Ende Dezember auf 1,553 Mio. Tonnen. Dies ist ein Anstieg von 88 Tsd. Tonnen im Monatsvergleich. Gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt nahmen die Bestände jedoch um 68 Tsd. Tonnen ab.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
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