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Gold & Milchmädchenrechnungen

01.02.2008  |  Jim Willie CB
Banker, Wall-Street-Profitmacher und Kommentatoren der Finanznetzwerke als auch wankelmütige Analysten haben die grundlegende Arithmetik im großen Stil vom Tisch gefegt. Vielleicht zeigt sich hier nur das nächste Glied in einer langen Kette von Täuschungen - ihre offenbare Expertise. Vom Sekretär der Inflation Ben Bernanke hört man Schätzungen in Höhe von 200 Milliarden Dollar für die gesamten Verluste bei den Hypotheken-Bonds. Man wird Zeuge einer Serie von Bond-Abschreibungen durch Wall-Street-Banken.

Von Wall-Street-Ökonomen wie Jan Hatzius von Goldman Sachs liest man eine Summe für die potentiellen Bond-Verluste in Höhe von 400 Milliarden Dollar, sie wird auch gerne von anderen Bankern zitiert. Man ist auf Pressesprecher angewiesen und ihre vereinfachenden Echos auf die Bond-Verluste. Man wird unablässig von Spitzenanalysten über das Ausmaß der Bond-Schäden belehrt. Das Problem ist nur, dass sie alle einfach nicht rechnen können und auch nicht die Hypotheken-Bond-Indizes im Auge behalten können, die ohnehin für jedermann zugänglich sind.

Lassen wir die Tatsache, dass das Hypothekendebakel in den USA als Subprime-Kreditproblem behandelt wird, einmal kurz beiseite. Die gesamte Schar der Banktrottel und Pressepapageien schießt sich nicht ohne Grund ausschließlich auf die Subprimes ein, denn das macht das Problem viel marginaler, verständlicher und auch viel entschuldbarer. Dumme Kreditgeber haben Kredite an böse Kreditnehmer ausgegeben. OK! Folgen sie diesem Pfad der unglaublich leichten Mathematik. Die Gesamtsumme der Hypotheken-Bonds in US-Dollar beläuft sich auf 10,4 Billionen. Eine zurückhaltende Schätzung für die Prime-Hypotheken inmitten dieser gigantischen Masse beläuft sich auf 7 Billionen Dollar.

Nun gut, wir alle wissen, dass es mehr ist - also haben sie, nur um der Argumentation Willen, etwas Geduld mit dieser Tiefstapelei. Der Index für Prime-Hypotheken-Bonds bezieht sich auf ein Aggregat von Bonds, die als 'Prime' eingestuft wurden - überall verteilt in den mitgenommen 50 Staaten, variierend nach Kreditumfang, von mittel bis klein. Diese Premiumkategorie, der "AAA"-Hypotheken-Bond-Index, hat einen satten Verlust von 30% zu verzeichnen - eine Tatsache, die den Bankern und ihren Legionen aus unterwürfigen Marktexperten regelmäßig entgeht. Ganz einfache Rechenarbeit - auch neunjährige Kinder kriegen das zustande - mit dem Ergebnis, dass die Verluste bei den Prime-Hypotheken mit ganzen 2,1 Billionen beziffert werden können. Gut das Kind könnte vielleicht Probleme mit den ganzen Nullen bekommen oder sich auch verwirrt die Frage stellen, was eine Billion eigentlich ist. Eine Billion ist eine Million Millionen.

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Der Umfang der Subprime-Hypotheken in den USA wird auf 1,4 Billionen Dollar geschätzt. Der "BBB"-Hypotheken-Bond-Index hat 80% seines Wertes verloren. Auch dieser bezieht sich auf ein Aggregat solcher Hypotheken-Bonds innerhalb der gesamten USA, wiederum nach Kreditumfang variierend. Somit wurden bei den Subprime-Hypotheken-Bonds über 1,1 Billionen Dollar verloren. Wenn die Subprime-Bonds eine Billion verloren haben, warum schaffen es diese vermeintlichen Experten dann nicht die Gesamtsumme der durch Anleihen gedeckten Bondverluste mit einer lockeren Billion festzumachen? Zählt man anschließend die zwei Zahlen für Subprime und Prime zusammen, dann kommt man auf 3,2 Billionen Dollar für ihre Bond-Verluste.

Die Gesamtsumme schließt jedoch nicht die Hypotheken von mittlerem Rang, die "Alt-A"-Hypotheken, mit ein, wobei es sich auch nicht um gerade kleine Summen handelt. Hier handelt es sich auch wieder um ungefähr 1 Billion Dollar Bond-Verluste. Alt-A-Hypotheken erhalten nicht viel Aufmerksamkeit. Im Grund sind sie noch mehr Subprime-Schleim mit noch obskureren Namen. Ihr Einbruch, bezogen auf die betreffenden Bonds, ist fast genauso schrecklich, wie bei den Subprimes. Auch wenn sie in der ganzen Diskussion ihren Platz haben, bleibt ihre Rolle dennoch meist unbeleuchtet. In diesem Sommer wird es die Lavine an innovativen, flexiblen Hypotheken sein, die in Form von Schadensmeldung in den Medien auftauchen wird. Die Bonds sind schon im Wert gefallen aber die Abschreibungen werden erst noch die Nachrichten bestimmen. Alles zu seiner Zeit.

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Schadensanalyse kinderleicht gemacht

Lassen sie uns in Großbuchstaben alles noch einmal zusammenfassen, damit es keine Verwirrung gibt. Diese Aussagen bedürfen grundlegender Sprache. In klaren Feststellungen braucht man klare Zahlen.

  • VERLUSTE BEI PRIME-HYPOTHEKEN-BONDS SIND MINDESTENS 2 BILLIONEN $
  • GESAMTVERLUSTE FÜR SUBPRIME-HYPOTHEKEN-BONDS ÜBER 1 BILLION
  • VERLUSTE FÜR ALLE HYPOTHEKEN-BONDS ÜBER 3 BILLION $
  • DIE OFFIZIELLEN SCHÄTZUNGEN SIND FALSCH, UM DAS ZEHN(10)FACHE !!!
  • GOLD WIRD SENKRECHTSTARTEN WENN DIESE ZAHLEN ALLGEMEIN BESTÄTIGT WERDEN

Also warum speien die so genannten Experten Zahlen von 200 Millionen Dollar für die kompletten Bond-Verluste aus? Warum sprechen die Wall-Street-Ökonomen über 400 Millionen $ für die weitreichenden Verluste? Dies lässt ganz einfach nur den Schluss zu, dass sie lieber lügen und betrügen, um ihr eigenes Geschäft zu schützen.

Die meisten schlauen Beobachter können gar nicht mehr sagen, wann die Wall Street und ihr Tross an werbewirksamen Vehikeln das letzte Mal die Wahrheit gesagt haben. Wenn mich Leute fragen, warum solche Mengen an Lügen routinemäßig erzählt werden, dann habe ich immer dieselbe Antwort. Sehen sie sich an, wer die Werbepartner von CNBC, Wall Street Journal, Barrons und sogar vom Investors Business Daily sind. Das sind fast immer dieselben: Große Banken, Maklergesellschaften, Investmentfonds, Hypothekenanbieter und damit in Verbindung stehende Firmen - die meisten unter ihnen haben ihren Hauptsitz in New York.

Übrigens, nicht ein einziger aus New York City stammender Angeklagter wurde vor Gericht wegen eines schweren Vergehens verurteilt. Alle Urteile trafen Nicht-Club-Mitglieder, die in anderen Regionen umherstrichen. Da man nun auf die Werbefront angewiesen ist, kommt es auch konsequenterweise zum Verlust der Objektivität, zu eklatanter Befangenheit, aktivem Betrug und umfassender Umgehung und Verschleierung der zutreffenden aktuellen Faktenlage. Ihre Botschaft ist eine einfache geworden. "Keine Panik, sitzen sie es aus, da wir uns verzweifelt an einem Ausverkauf unserer zusammenbrechenden Portfolios versuchen."




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