Märkte: Ein Portion Nüchternheit
13.11.2024 | Folker Hellmeyer
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Diese Politik überforderte den europäischen Standort, messbar an Wirtschaftsstatistiken für Eurozone und Deutschland. Eine erfolgreiche Klimapolitik geht nur mit einer erfolgreichen Wirtschaft, da die Transition extrem teuer ist. Aus gutem Grund weigerte sich die Regierung dazu belastbare Daten zu nennen. Größenordnungen zwischen 2,5 Billionen EUR bis 4,5 Billionen EUR werden unter Experten diskutiert (deutsche Staatsverschuldung circa 2,6 Billionen EUR). Wir sind auf dem Weg durch Überforderung der Wirtschaft, die Transition zum Scheitern zu bringen. Auch wenn wir uns vollständig ökonomisch abschaffen und Leid über die Bevölkerungen bringen, retten wir nichts, nicht mal uns selbst. Pragmatismus ist erforderlich!
Eine weisere Option wäre es meines Erachtens, sich von Verbotspolitiken (stehen im Widerspruch zur Freiheit des Souveräns und sind auch eine Entmündigung) und hin zu technologischen Lösungen zu bewegen, denn davon gibt es viele und vor allen Dingen Lösungen , die einher gehen mit wirtschaftlicher Aktivität (Jobs, Marktführerschaft, Zukunft).
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: ZEW-Indices schwach – Lageindex prekär!
Der ZEW Erwartungsindex der Eurozone sackte per November von zuvor 20,1 auf 12, 5 Zähler. Deutschland: Der ZEW-Sentiment-Index lag per November bei 7,4 Punkten (Prognose 13,0) nach zuvor 13,1 Zählern. Der ZEW-Lageindex fiel von -86,9 auf -91,4 Punkte (Prognose -85,9). Es ist der niedrigste Indexwert seit Mai 2020 („Wirtschaftsverbot Corona“).
Chart: ZEW-Lageindex
Deutschland: Die Verbraucherpreise nahmen per Oktober laut finaler Berechnung im Monatsvergleich um 0,4% und im Jahresvergleich um 2,0% zu. Beides entsprach sowohl den Prognosen als auch vorläufigen Werten.
UK: Arbeitslosenquote nimmt auf 4,3% zu
Die Arbeitslosenrate stellte sich per September gemäß Definition der ILO auf 4,3% (Prognose 4,1%) nach zuvor 4,0%. Es war die höchste Arbeitslosenquote seit Mai 2024 (4,4%).
USA: Stimmungsbarometer kleiner US-Unternehmen springt an
Der NFIB Small Business Optimism Index stieg per Berichtsmonat Oktober von zuvor 91,5 auf 93,5 Punkte. Es ist der zweithöchste Wert seit Februar 2022 (höchster Wert 07/2024 bei 93,7).
Russland: Starke Handelsbilanz
Die Handelsbilanz wies per September einen Überschuss in Höhe von 12,63 Mrd. USD nach zuvor 9,66 Mrd. USD aus. Es war der höchste Aktivsaldo seit März 2024.
Japan: Erzeugerpreise höher als erwartet
Die Erzeugerpreise nahmen per Oktober im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose 0,0%, Vormonat revidiert von 0,0% auf 0,3%) und im Jahresvergleich um 3,4% (Prognose 3,0%, Vormonat revidiert von 2,8% auf 3,1%) zu.
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überschreiten der Widerstandszone bei 1.0990 – 1.1020 negiert dieses Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe
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