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Deutschland: Regierung stoppt russischen LNG-Gas-Import

08:22 Uhr  |  Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0542 (05:47 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0497 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 156,34. In der Folge notiert EUR-JPY bei 164,81. EUR-CHF oszilliert bei 0,9374.


Märkte: Europa erholt, Gewinnmitnahmen bei Trump-Deals

Am Finanzmarkt kam es in den letzten 24 Stunden zu Gewinnmitnahmen bei den so genannten "Trump-Deals". US-Aktienmärkte standen unter mildem Druck, dagegen konnten Europas Märkte Boden zurückgewinnen. Bitcoin korrigiert die vorherige Stärke. Der USD konnte zwar zunächst neue Höchststände (Oktober 2023) gegenüber dem EUR erreichen, ohne sie halten zu können.

US-Notenbankchef Powell war mitentscheidend für die Gewinnmitnahmen an US-Aktienmärkten. Er sagte, dass die US-Wirtschaft keine Signale aussenden würde, die schnelle Zinssenkungen erfordern würden. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 0,25% im Dezember sank in der Folge am Markt von zuvor 80% auf 60%.

Das Datenpotpourri (siehe unten) generierte keine bahnbrechenden neuen Erkenntnisse. Das BIP-Wachstum der Eurozone entsprach der Erstschätzung und den Prognosen. Die Beschäftigung in der Eurozone markierte im 3. Quartal 2024 mit mehr als 169 Millionen einen neuen Rekord. Andererseits enttäuschte die Industrieproduktion der Eurozone. Chinas Datenpotpourri reüssierte mit starkem Einzelhandel, leicht sinkender Arbeitslosenquote, aber enttäuschender Industrieproduktion. In den USA waren die Erzeugerpreise mit 2,4% im Jahresvergleich 0,1% höher als erwartet.

Aktienmärkte: Late Dax +1,24%. EuroStoxx 50 +1,36%, S&P 500 -0,63%, Dow Jones -0,45%, US Tech 100 -0,66%. Aktienmärkte in Fernost Stand 06:14 Uhr: Nikkei (Japan) +0,74%, CSI 300 (China) -0,30%, Hangseng (Hongkong) +0,47%, Sensex (Indien) -0,14% und Kospi (Südkorea) +0,37%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,34% (Vortag 2,39%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,46% (Vortag 4,48%) abwirft.

Devisenmärkte: Der USD (EUR -0,0004) gewann gegenüber dem EUR im Eröffnungsvergleich kaum an Boden und markierte mit 1,0497 zwischenzeitlich den höchsten Stand seit Oktober 2023. Gold (+3,30 USD) und Silber (+0,34 USD) stabilisierten sich nach den Verlusten zuvor. Bitcoin (aktuell 87.421 USD) korrigiert den starken Anstieg zuvor (Höchstkurse 93.480 USD).


Deutschland: Laut Industriekreisen stoppt Regierungsbrief russischen Gas-Import

Die Regierung hat die Lieferung von russischem LNG in Brunsbüttel verhindert. In einem Schreiben des Wirtschaftsministeriums werde der Terminalbetreiber Deutsche Energy Terminal angewiesen, russische Lieferungen nicht zu akzeptieren, so zwei Industrievertreter. Bei dem Verbot gehe es um übergeordnete Interessen Deutschlands, heiße es in dem Brief. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums wollte sich zu einem Schreiben nicht äußern, sondern sagte: "Deutschland bezieht grundsätzlich kein russisches Gas, und für das Wirtschaftsministerium ist auch klar, dass dies nicht über deutsche LNG-Terminals geschehen darf."

Kommentar: Alle Verbände, ob DIHK, BDI oder BGA verweisen darauf, dass Energie das kritischste Thema derzeit für Unternehmen ist (existentiell!).

Unsere Regierung will weiter Symbolpolitik machen, wohlwissend dass die USA (Freistellung russischer Banken von Sanktionsregime bis 25.4.2025 bei Energiegeschäften, Uranimporte) und Japan (Importe via Sachalin) interessenorientierte Politik vollziehen.

Man weiß auch in Berlin, dass wir trotzdem russische Energiemoleküle bei uns in den Tanks haben. Sie kommen über LNG Importe via Spanien, Belgien und die Niederlande als auch als "blended Oil" aus Indien und weiteren Ländern zu prohibitiv hohen Preisen. Damit werden komparative Standortnachteile durch eigene Regierungspolitik geschaffen.

Diese Symbolpolitik Berlins schlägt massive Wunden in das "Fleisch unseres Kapitalstocks". Sie zerstört Zukunftsfähigkeit! Sagt die deutsche Wirtschaft "Danke für nichts Berlin"?


Argumentierten Scholz und Habeck nicht jüngst noch, dass unsere Krise damit zusammenhänge, dass Russland uns den Gashahn abgedreht hätte. Waren das "Fake.News", denn Berlin hatte und hat den Hahn abgedreht. Wie viel Respekt gibt es für den Standort?


Deutschland: Bürokratie kostet 146 Mrd. EUR an Wirtschaftsleistung

Überbordende Bürokratie kommt Deutschland einer IFO-Studie, die von der IHK München/Oberbayern in Auftrag gegeben wurde, zufolge teuer zu stehen. Sie kostet jährlich bis zu 146 Mrd. EUR an Wirtschaftsleistung. Grundlage für die Ifo-Berechnungen ist ein "Bürokratie-Index". Dieser bildet für eine Vielzahl von Staaten den Bürokratieaufwand in für die Wirtschaft und Unternehmen relevanten Bereichen ab.

O-Ton IFO-Studie: "Das große Ausmaß der Kosten durch die Bürokratie verdeutlicht die Dringlichkeit des Reformbedarfs. Die Kosten von Nichtstun sind riesig, gemessen am Wachstumspotenzial, das im Bürokratieabbau schlummert."


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