Deutschland: Regierung stoppt russischen LNG-Gas-Import
08:22 Uhr | Folker Hellmeyer
- Seite 2 -
Einer der Gründe für die hohen Kosten liegt an der mangelnden Digitalisierung des Staates und der Behörden. Würde Deutschland bei der Digitalisierung der Verwaltung auf das Niveau von Dänemark aufschließen, wäre die Wirtschaftsleistung um 96 Mrd. EUR pro Jahr höher. Schlussfolgerung: Die IHK München/Oberbayern forderte ein sofortiges Bürokratie-Moratorium. Der Schaden im dreistelligen Milliardenbereich sei gigantisch. Alle Nachweis-, Dokumentations- und Berichtspflichten sowie Statistikmeldungen gehörten auf den Prüfstand, ebenso alle ständigen Gesetzesänderungen, Datenschutzvorgaben und langwierigen Verwaltungsverfahren. Diese müssten deutlich verschlankt und teilweise komplett abgeschafft werden (Berlin/Brüssel). Die Unternehmen brauchen einen zentralen Online-Zugang zu allen wirtschaftsrelevanten Leistungen und bundesweit einheitliche, nutzerfreundliche Lösungen.
Kommentar: Diese IFO-Studie belegt eindrücklich, dass das Bürokratieentlastungsgesetz nahezu irrelevant ist. Es ist wie eine Schneeflocke in der Sahara. Die Studie belegt, dass es großer und mutiger Schritte bedarf. Es bedarf einer Trendwende, die der Wirtschaft Freiheit und Luft zum Atmen gibt. Sind wir dazu in der Lage, wenn nicht, wird es dunkel.
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: BIP wie erwartet, Beschäftigung mit Rekord, Industrieproduktion schwach
Das BIP der Eurozone stieg laut zweiter Schätzung per 3. Quartal 2024 im Quartalsvergleich um 0,4% und im Jahresvergleich um 0,9%. Beides entsprach den Prognosen und der ersten Schätzung. Die Zahl der Beschäftigten stellte sich in der Eurozone per 3. Quartal auf 169,06 Millionen (neuer Rekord) nach zuvor 168,78 Millionen.
Die Industrieproduktion der Eurozone verzeichnete per Berichtsmonat September im Monatsvergleich einen Rückgang um 2,0% (Prognose -1,4%, Vormonat 1,5%, revidiert von 1,8%) und im Jahresvergleich um -2,8% (Prognose -2,0%, Vormonat revidiert von +0,1% auf -0,1%).
Spanien: Die Verbraucherpreise legten per Oktober laut finaler Berechnung im Monatsvergleich um 0,4% und im Jahresvergleich um 1,8% zu. Beides entsprach den Prognosen und vorläufigen Werten.
Niederlande: Das BIP nahm im 3. Quartal im Quartalsvergleich um 0,8% (Vorquartal 1,0%) zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 1,7% nach 0,8%.
Finnland: Das BIP sank per September im Jahresvergleich um 1,0% nach +1,9% per August 2024.
Finnland: Die Verbraucherpreise legten per Oktober im Jahresvergleich um 1,1% nach zuvor 0,8% zu.
China: Starker Einzelhandel, Industrieproduktion schwächer als erwartet
USA: Erzeugerpreise etwas höher als erwartet, Arbeitslosenerstanträge schwächer
Die Erzeugerpreise nahmen per Berichtsmonat Oktober im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose 0,2%, Vormonat revidiert von 0,0% auf 0,1%) und im Jahresvergleich um 2,4% (Prognose 2,3%) nach zuvor 1,9% (revidiert von 1,8%) zu. Die Arbeitslosenerstanträge verzeichneten per 9. November 2024 einen Rückgang von zuvor 221.000 auf 217.000 (Prognose 223.000).
Russland: Devisenreserven niedriger
Die Devisenreserven stellten sich per 8.11. auf 620,8 Mrd. USD nach zuvor 632,7 Mrd. USD.
Japan: BIP im Quartalsvergleich mit leichtem Wachstum
Das BIP nahm per 3. Quartal 2024 im Quartalsvergleich um 0,2% (Prognose 0,2%) nach zuvor 0,7% zu. In der annualisierten Darstellung (auf das Jahr hochgerechnet) lag der Anstieg bei 0,9% (Prognose 0,7%) nach zuvor 2,9%.
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überschreiten der Widerstandszone bei 1.0800 – 1.0830 negiert dieses Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe
Hinweis: Der Hellmeyer Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der Netfonds AG, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der Netfonds AG und dem jeweiligen Empfänger zustande.
Die im Hellmeyer Report wiedergegebenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir jedoch keine Gewähr oder Haftung übernehmen können. Soweit auf Basis solcher Informationen im Hellmeyer Report Einschätzungen, Statements, Meinungen oder Prognosen abgegeben werden, handelt es sich jeweils lediglich um die persönliche und unverbindliche Auffassung der Verfasser des Hellmeyer Reports, die in dem Hellmeyer Report als Ansprechpartner benannt werden.
Die im Hellmeyer Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Hellmeyer Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Hellmeyer Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.