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Eurozone: Verzicht auf interessenorientierte Politik destabilisiert

03.12.2024  |  Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0486 (05:37 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0461 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 150,16. In der Folge notiert EUR-JPY bei 157,46. EUR-CHF oszilliert bei 0,9317.


Märkte: DAX markiert neuen Rekord

Die Aktienmärkte zeigen sich zumeist freundlich. Der DAX markierte gestern mit knapp 19.934 Punkten ein neues Allzeithoch (DAX-Unternehmen sind global aufgestellt und verlassen Deutschland verstärkt!). Gleiches gilt für den S&P 500, dort liegt das neue Allzeithoch seit gestern bei knapp 6.055 Zähler. Der US Tech 100 erreichte ein neues Hoch bei knapp 21.210 Punkten. Auch die Rentenmärkte spielten mit. 10-jähirge Bundesanleihen markierten mit einer Rendite von 2,03% den tiefsten Renditestand seit Anfang Oktober 2024. In den USA ist die Entspannung am Rentenmarkt weniger ausgeprägt (bessere Konjunkturlage, mildere Zinssenkungserwartungen).

Seitens diverser EZB-Granden kommt es immer stärker zu faktischen Vorfestlegungen eines größeren Zinsschritts (ergo 0,50%) bei der anstehenden EZB-Ratssitzung. Das hat Hintergründe. Der Eurozone "schwimmen die strukturellen und konjunkturellen Felle" davon. Hat man zu lange den falschen Propheten gelauscht und sich am irrationalen Narrativ in der lauten Echokammer unter aktiver Mithilfe der vierten Gewalt delektiert? Zu der 4. Gewalt folgender Link.

Fakt ist die Welt läuft ex Eurozone, insbesondere ex Deutschland und Frankreich laut dem von JP Morgan ermittelten Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes besser (siehe unten)- Aktienmärkte: Late Dax +1,41%. EuroStoxx 50 +1,19%, S&P 500 +0,19%, Dow Jones -0,36%, US Tech 100 +1,12%.

Aktienmärkte in Fernost Stand 06:03 Uhr: Nikkei (Japan) +2,28%, CSI 300 (China) -0,09%, Hangseng (Hongkong) +0,17%, Sensex (Indien) +0,53% und Kospi (Südkorea) +1,72%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,03% (Vortag 2,09%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,21% (Vortag 4,22%) abwirft. Devisenmärkte: Der USD (EUR -0,0038) konnte gegenüber dem EUR im Eröffnungsvergleich Boden gewinnen.

Gold (+10,60 USD) und Silber (+0,38 USD) konnten gegenüber dem USD Teile der Vortagesverluste gutmachen. Bitcoin (95.970 USD Stand 06:05 Uhr) verlor an Boden (-720 USD).


Eurozone: Verzicht auf interessenorientierte Politik destabilisiert

Status: Die Eurozone hinkt der Weltwirtschaft hinterher und verliert fortgesetzt Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem Globalen Süden und absehbar weiter gegenüber den USA im Rahmen der Ertüchtigung des US-Leistungsprofils durch die von Trump angekündigten Steuersenkungen, durch Deregulierungen und durch aktive Energiepolitik (Versorgungssicherheit, Preise).

Folgen: Weniger Wachstum oder sogar Kontraktion mangels Konkurrenzfähigkeit neben dem Abzug des Produktivkapitals in attraktivere Gefilde bedingt Haushalts-, Gesellschafts- und Politprobleme. In Frankreich sind die Haushaltsprobleme seit Jahren akut und werden latent akuter. In Deutschland stehen wir ohne Haushalt 2025 da und das Risiko von Haushaltslöchern in der Größenordnung von bis zu 60 Mrd. EUR stehen im Raum.

Kommentar: Die beiden größten Volkswirtschaften der Eurozone ziehen die Eurozone nach unten (siehe unten PMIs). Die mangelnde Konkurrenzfähigkeit korreliert mit einer Politik, die nicht wie in den USA oder in China interessenorientiert im Rahmen der Realpolitik ausfällt,sondern im Rahmen einer asymmetrischen (und damit unsinnigen) Moralpolitik Interessen Dritter bedient, aber nicht die des Standorts, der Unternehmen und der Bürger.

Beleg dieser These ist, dass sich die Wähler in der EU immer stärker von den etablierten Parteien abwenden, weil die Parteien sich von den Interessen des Souveräns entfernten. Als Konsequenz stehen die Eurozone und der EUR voraussichtlich vor einem großen Stresstest. Unsere Politiker haben nur einen Job: Schaden abzuwenden und Nutzen zu mehren: Macht endlich euren Job, ergo Neuausrichtung (u.a. Energie, Leistungsprinzip, Deregulierung, BRICS).

Deutschland: Bessere Stimmung im Handel seit Beginn des Weihnachtsgeschäft Die Stimmung unter den Einzelhändlern hat sich zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts verbessert. Das IFO-Barometer stieg im November auf -22,1 Punkte nach zuvor -25,2 Zählern. Die Einzelhändler beurteilten ihre aktuelle Lage besser. Auch die Geschäftserwartungen für die nächsten Monate haben sich leicht aufgehellt. Sie bleiben aber auf niedrigem Niveau.


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