Eurozone: Verzicht auf interessenorientierte Politik destabilisiert
03.12.2024 | Folker Hellmeyer
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O-Ton IFO: "Die Rahmenbedingungen sind schwierig. Dennoch blicken die Einzelhändler etwas hoffnungsvoller auf das laufende Weihnachtsgeschäft."Der Handelsverband Deutschland (HDE) erwartet für November und Dezember insgesamt Umsätze in Höhe von 121,4 Mrd. EUR. Das entspräche einem Plus von 1,3% im Vergleich zu den Vorjahresmonaten.
Kommentar: Jede positive Regung bei den aktuellen Daten nehmen wir wohlwollend zur Kenntnis. Wir wünschen dem Handel ein positives und erfolgreiches Weihnachtsgeschäft. Die Niveaus der Barometer sind und bleiben losgelöst von der Aufhellung jedoch prekär. Die wesentlichste Frage wurde nicht gestellt. Wie geht es nach der Weihnachtssaison weiter?
Sofern die Arbeitslosigkeit weiter zunimmt (wahrscheinlich), sofern Unternehmen weiter das Land verlassen (wahrscheinlich) und sofern es nicht zu einer brachialen Trendwende in der Politik kommt (fraglich), steht keine belastbare Wende an. Die zunehmende Unsicherheit in der Bevölkerung impliziert im Gegenteil das Risiko einer realen Abschwächung.
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Einkaufsmanagerindices des Verarbeitenden Gewerbes weltweit
Eurozone: Arbeitslosenquote weiter am Allzeittief
Die Arbeitslosenrate der Eurozone stellte sich per Berichtsmonat Oktober auf 6,3% (Prognose und Vormonatswert 6,3%) und bewegt sich damit weiter auf dem Allzeittief.. Italien: Das BIP war im 3. Quartal 2024 im Quartalsvergleich unverändert. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 0,4%. Beide Werte entsprachen den vorläufigen Werten als auch den Prognosen.
USA: Bauausgaben höher als erwartet
Die Bauausgaben verzeichneten per Berichtsmonat Oktober im Monatsvergleich einen Anstieg um 0,4% (Prognose 0,2%) nach zuvor 0,1%.
Welt: Welt-PMI für das Verarbeitende Gewerbe auf höchstem Stand seit Juni 2024
Der von JP Morgan ermittelte Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes für die Weltwirtschaft stellte sich per November auf 50,0 nach zuvor 49,4 Punkten. Es ist der höchste Indexwert seit Juni 2024. Im September 2024 wurde bei 48,7 Punkten ein Tief markiert.
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überschreiten der Widerstandszone bei 1.0580 – 1.0610 negiert dieses Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe
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