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Märkte: Freundliche Widerstandskraft - Deutschland: Schlüsselindustrie Automobil in Abwärtssog

07:45 Uhr  |  Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0508 (05:44 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0484 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 149,95. In der Folge notiert EUR-JPY bei 157,58. EUR-CHF oszilliert bei 0,9314.


Märkte: Freundliche Widerstandskraft

An den Finanzmärkten überwog in den letzten 24 Handelsstunden freundliche Widerstandskraft. Europas Aktienmärkte konnten stärker als die anderen bedeutenden Märkte profitieren. Diese Entwicklung war in den letzten Tagen auffällig. Sie ist nicht korreliert mit positiven Datensätzen aus der Wirtschaft. Sie steht auch nicht im Kontext der verfügbaren Nachrichten bezüglich der Geopolitik. Steht sie unter Umständen in Verbindung mit "nicht verfügbaren" Nachrichten?

Südkorea sorgte gestern temporär für Unruhe an den Finanzmärkten. Der Präsident verfügte erstmalig seit 1980 das Kriegsrecht wegen Obstruktion seitens der Opposition (Mehrheit im Parlament) und Schutz vor der Bedrohung durch Nordkorea. Dagegen gab es Widerstand des Parlaments und der Bevölkerung. Als Konsequenz hob der Präsident das Kriegsrecht wieder auf.

Als Fazit lässt sich ziehen, dass es wohl die kürzeste Verhängung des Kriegsrechts in der Weltgeschichte war und Südkorea innenpolitisch instabil ist und bleibt (bedingt handlungsfähig). Das Datenpotpourri lieferte erbauliche Daten aus den USA. Der JOLTS-Report (Stellenagebote) war besser als erwartet. Dagegen enttäuschte der britische Einzelhandel. Das IFO-Barometer für die deutsche Automobilindustrie lieferte ernüchternde Ergebnisse. EZB-Ratsmitglied Holzmann pflegte die Zinssenkungserwartungen ein und deutete einen Zinsschritt von 0,25% an.

Aktienmärkte: Late Dax +0,48%. EuroStoxx 50 +0,54%, S&P 500 +0,04%, Dow Jones -0,22%, US Tech 100 +0,32%. Aktienmärkte in Fernost Stand 06:14 Uhr: Nikkei (Japan) +0,07%, CSI 300 (China) -0,19%, Hangseng (Hongkong) +0,07%, Sensex (Indien) +0,37% und Kospi (Südkorea) -1,88%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,06% (Vortag 2,03%),

während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,23% (Vortag 4,21%) abwirft. Devisenmärkte: Der USD (EUR +0,0022) gab gegenüber dem EUR im Eröffnungsvergleich leicht ab und konsolidiert um das Niveau bei 1,05.

Gold (+7,00 USD) und Silber (+0,49 USD) konnten auch vor dem Hintergrund der Wirrungen in Südkorea gegenüber dem USD Zugewinne verbuchen. Bitcoin (96.250 USD Stand 06:18 Uhr) legte leicht zu (+280 USD).


Deutschland: Schlüsselindustrie Automobil in Abwärtssog

Das IFO-Stimmungsbarometer der Automobilindustrie schmierte per November weiter ab. Der Index sank von zuvor -28,6 auf -32,1 Punkte. Die aktuelle Geschäftslage wird schlechter beurteilt. Hier sackte das Barometer von -29,0 auf -33,9 Zähler. Das Barometer der Geschäftserwartungen fiel von -28,2 auf -30,4 Punkte.

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Kommentar: Die Grafik belegt, dass der Gesamtklimaindex auf Niveaus zu Zeiten des Wirtschaftsverbots in der Corona-Krise oszilliert. Lassen Sie sich das auf der Zunge zergehen. Dieses Dilemma ist zu großen Teilen hausgemacht durch Politik der deutschen Regierung der letzten 20 Jahre und auch der EU, die den Standort erodiert und Konkurrenzfähigkeit raubt (Kritisch: Energiepreise, nachhaltige Versorgungssicherheit neben bekannten Themen wie Mangel an interessenorientierter Politik (ergo Politik für Dritte), Deregulierung, Steuern, IT-Infrastruktur, Infrastruktur, Bildung etc.).

O-Ton IFO: "Die Branche steckt fest in der aktuellen Gemengelage aus tiefgreifender Transformation, intensivem Wettbewerb und schwacher Konjunktur."

Kommentar: Diese Einlassungen sind nicht falsch. Sie kratzen aber nur an der Oberfläche. Es ist bewundernswert, wie man sich weiter an der Oberfläche abarbeitet und die Ursachen unter Umständen aus politischer Korrektheit auslässt. Wenn ein Arzt so vorgeht, kann es für den Patienten tödlich enden. Eine Phalanx an Ursachen habe ich zuvor kommentiert (nicht vollständig!).


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