Märkte: Freundliche Widerstandskraft - Deutschland: Schlüsselindustrie Automobil in Abwärtssog
04.12.2024 | Folker Hellmeyer
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Als Fazit lässt sich ziehen, dass der Zeitdruck für eine massive Trendwende zur Wiederherstellung konkurrenzfähiger Rahmendaten so pressierend ist, wie niemals zuvor in der Historie Deutschlands seit 1949.Jeder Tag, der damit vergeht, dass Partikular- und Parteiinteressen dem Wohl dieses Landes voran gestellt werden, ist ein Tag, an dem Zukunftsfähigkeit leichtfertig und sehenden Auges verspielt wird. Wie werden Historiker wohl die Protagonisten in Jahrzehnten bewerten? Was muss noch passieren? Hat man keine Lernkurve aus der Weltwirtschaftskrise 1929/1932. Was war die Folge 1933? Sind wir so geschichtsvergessen?
Es ist eben kein isoliertes Wirtschaftsproblem, sondern ein Problem, das sich in der Stabilität der Gesellschaft und der Politik auswirkt.
Erlauben Sie mir diese Einlassung auch vor dem Hintergrund meiner Aktivität, Mahnungen und Analysen der letzten 16 Jahre (u.a. "Endlich Klartext", 2008). Es ist ernüchternd, ich bin fassungslos! Wo ist die Sachlichkeit und unbestechliche Loyalität, die Europa verdient?
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
UK: Schwacher Einzelhandel im November
Laut BRC (British Retail Consortium) sanken die Einzelhandelsumsätze per November im Jahresvergleich um 3,4% nach zuvor +0,3%. Es war der schwächste Wert seit April 2024.
Schweiz: Verbraucherpreise (J) jetzt bei 0,7%
Die Verbraucherpreise sanken per November im Monatsvergleich um 0,1% (Prognose -0,1%, Vormonat -0,1%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 0,7% (Prognose 0,8%) nach zuvor 0,6%.
USA: Angebot offener Stellen nahm deutlich zu
Laut JOLTS-Report, der Auskunft über offene Arbeitsplatzangebote macht, gab es per Oktober 7,744 Mio. Stellenangebote (Prognose 7,475 Mio.). Im Vormonat wurde der schwächste Wert seit dem 1. Quartal 2021 verzeichnet. Nachfolgende Grafik verdeutlich dennoch das schwache Niveau bezüglich der jüngeren Historie.
China: Dienstleistungsindex schwächer
Der von Caixin ermittelte Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors verzeichnete per November einen Rückgang von zuvor 52,0 auf 51,5 Punkte (NBS Pendant bei 50,0).
Japan: Finale PMIs etwas höher
Der Jibun Bank Einkaufsmanagerindex (PMI) des Dienstleistungssektors lag per November gemäß finaler Berechnung bei 50,5 (vorläufiger Wert 50,2) Zählern. In der Folge stellte sich der PMI der Gesamtwirtschaft auf 50,1 Punkte (vorläufiger Wert 49,8).
Brasilien: Zunehmende Wachstumsdynamik im Jahresvergleich
Das BIP verzeichnete per 3. Quartal 2024 im Quartalsvergleich einen Anstieg um 0,9% (Prognose 0,9%) nach zuvor 1,4%. Im Jahresvergleich ergab sich eine Zunahme um 4,0% (Prognose 3,9%) nach zuvor 3,3%.
Türkei: Zarter Rückgang der Verbraucherpreise (J) auf stellarem Niveau
Die Verbraucherpreise nahmen per November im Jahresvergleich um 47,09% (tiefster Stand seit Mitte 2023) nach zuvor 48,58% zu. Die Prognose lag bei 46,60%.
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überschreiten der Widerstandszone bei 1.0580 – 1.0610 negiert dieses Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe
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