EZB senkt Leitzinsen um 0,25%, kritische Bestandsaufnahme
09:24 Uhr | Folker Hellmeyer
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Laut IWF Prognose soll das BIP-Wachstum der Schweiz im Jahr 2025 bei 1,3% und der Eurozone bei 1,2% liegen. Ergo wäre der Druck aus Konjunktursicht in der Schweiz marginal geringer.Damit kommen wir zu den Realzinsen auf Basis der aktuellen Daten:
Obwohl die Schweiz marginal mehr Wachstum als die Eurozone hat und auch ansonsten mit guten Daten aufwartet (Arbeitslosenquote 2,6%, Industrieproduktion +3,5%, Devisenreserven 724 Mrd. CHF, Handelsbilanz +8,0 Mrd. CHF) entschied sich die SNB für einen negativen Realzins. Man agiert interessenorientiert vor dem Hintergrund des Risikoclusters (US-Zölle). Ein freundliches "Chapeau" in die Schweiz. Gegenüber Frankfurt bleibe ich still!
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: EZB senkt um 0,25% - Deutschlands Konsumklima prekär
Die EZB senkte den Leitzins erwartungsgemäß um 0,25% auf 3,15%. Der Anlagezins wurde von 3,25% auf 3,00% verringert.
Deutschland: Der LSEG/IPSOS Konsumklimaindex sank per Dezember von zuvor 46,43 auf 42,48 Punkte und markierte den niedrigsten Indexstand seit Mai 2013.
Schweiz: Paukenschlag mit Zinssenkung um 0,50% auf 0,50%
Die SNB senkte den Leitzins überraschend stark um 0,50% von zuvor 1,00% auf 0,50%.
UK: RICS-Wohnimmobilienindex auf höchstem Stand seit 09/2022
Der RICS-Wohnimmobilienindex stellte sich per Berichtsmonat November auf 25 Punkte (Prognose 19, Vormonat 16). Es ist der höchste Indexstand seit September 2022.
USA: Erzeugerpreise und Arbeitslosenerstanträge höher als erwartet
Die Erzeugerpreise nahmen per November im Monatsvergleich um 0,4% (Prognose 0,2%) nach zuvor 0,3% (revidiert von 0,2%) zu. Im Jahresvergleich ergab sich eine Zunahme um 3,0% (Prognose 2,6%9 nach zuvor 2,6% (revidiert von 2,4%). Die Arbeitslosenerstanträge stellten sich per 7.12.2024 auf 242.000 (Prognose 220.000 nach zuvor 225.000 (revidiert von 224.000).
Japan: Offizielle Tankan Indices setzen positive Signale
Indien: Daten besser als erwartet
Die Industrieproduktion legte per Oktober im Jahresvergleich um 3,5% nach zuvor 3,1% zu. Die Verbraucherpreise verzeichneten per November einen Anstieg in Höhe von 5,48% (Prognose 5,53%) nach zuvor 6,21%.
Russland: Handelsbilanzüberschuss niedriger
Die Handelsbilanz wies per Berichtsmonat Oktober einen Überschuss in Höhe von 9,1 nach zuvor 12,6 Mrd. USD aus. Die Devisenreserven lagen per 6. Dezember 2024 bei 614,4 nach zuvor 614,1 Mrd. USD.
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0300 – 1.0330 negiert dieses Szenario.
Viel Erfolg
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe
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