Deutsche Wirtschaft schlägt zum Jahreswechsel Alarm!
02.01.2025 | Folker Hellmeyer
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Tiefgreifende strukturelle Reformen, mehr Leistungsanreize und Entlastungen hält der Zentralverband des Deutschen Handwerks für unerlässlich, um wieder wettbewerbsfähiger zu werden. Dazu gehörten ein für die Unternehmen spürbarer Bürokratieabbau, niedrigere Energiekosten und eine verlässliche Energieversorgung, Entlastungen bei Steuern und Sozialabgaben und eine Stärkung der beruflichen Bildung zur Fachkräftesicherung. Ähnlich sieht es der Verband der Familienunternehmer. Die neue Bundesregierung sollte zuerst ein Moratorium für neue Bürokratielasten beschließen, dann die Steuerlast für Unternehmen und für Arbeitnehmer auf den EU-Durchschnitt senken und gleichzeitig für langfristig stabile und bezahlbare Energiepreise sorgen, so deren Präsidentin Ostermann.
Kommentar: Zustimmung! Die Einlassungen der Verbände stimmen mit den hier mehrmals aufgeführten Handlungsfeldern in wesentlichen Teilen überein.
Das unten aufgeführte Tableau der Handlungsfelder, das Ihnen seit mehr als einem Jahr in diesem Report wiederholt vorgestellt wurde, geht darüber hinaus. Kurzfristig sind die Themen der konkurrenzfähigen Energiepreise und der nachhaltigen Energieversorgungssicherheit von höchster Bedeutung, da ansonsten dynamische Kapitalstockverluste drohen.
Erforderlich ist ein größerer Wurf als die Agenda 2010 unter Gerhard Schröder. Nicht nur bei Experten der Verbände und zunehmend im Mainstream der Chefvolkswirte werden die Notwendigkeiten wahrgenommen, sondern auch in der breiten Bevölkerung. Um die Krisenlage umfänglich zu erfassen, bedienen wir uns der IFO-Konjunkturumfrage der Erwartungen der Unternehmen für das Jahr 2025. Nur jedes achte Unternehmen erwartet 2025 bessere Geschäfte. Die Politik sei daran erinnert, dass nur die Unternehmen direkt oder indirekt die Einkommen sowohl des Staates als auch der privaten Haushalte generieren! Es bleibt nicht mehr viel Zeit, das Blatt zu wenden um Zukunftsfähigkeit herzustellen!
Nachfolgende Grafik gibt Aufschluss über die Wirtschaftserwartungen in den unterschiedlichen Wirtschaftsräumen für die globale Entwicklung der Weltwirtschaft. Dabei spielt das nationale Prisma der Rahmenbedingungen in der Bewertung eine Rolle. Europa fällt mit Ausnahme Rumäniens und Irlands international ab. In Asien liegen prekäre Werte für Japan, Südkorea und die Türkei vor.
Nicht ohne Grund liegen die USA besser als der globale Durchschnitt. Dort wird nach laut Programm „Aristoteles“ zur Ertüchtigung des Wirtschaftsmodells umgesetzt (Steuersenkungen, Deregulierung, Investitionsanreize, Forcierung des Energiesektors). Wenn Europa nicht auf die US-Leistungsertüchtigung reagiert, fällt Europa noch weiter zurück!