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Bürgermeister von Istanbul verhaftet: Türkische Lira stürzt auf Rekordtief

19.03.2025  |  Redaktion
Die türkische Lira fiel am Mittwoch um bis zu 12,7% und erreichte mit einem Kurs von 42 zum Dollar ein neues Allzeittief. Auch Anleihen und Aktien fielen stark, nachdem die Behörden den wichtigsten politischen Rivalen von Präsident Tayyip Erdogan festgenommen hatten, berichtet Reuters. Das Vorgehen gegen Ekrem Imamoglu, den Bürgermeister von Istanbul, wurde von der Opposition als "Putschversuch" bezeichnet und scheint den Höhepunkt eines monatelangen aggressiven juristischen Vorgehens gegen Oppositionelle im ganzen Land zu bilden, das als politisierter Versuch, Andersdenkende zum Schweigen zu bringen, verurteilt worden ist.

Die Lira wurde um 11:16 (dt. Zeit) mit 38,90 zum Dollar gehandelt, nachdem sie am Dienstag bei 36,67 geschlossen hatte. Damit hat sie einen Teil der Verluste aus dem Allzeittief, das sie zuvor erreicht hatte, wieder wettgemacht, aber immer noch ihren größten Rückgang seit Juli 2023 erlebt. Der frühere Absturz auf 42 markierte eine der größten absoluten Intraday-Bewegungen der Lira in der Geschichte. Die internationalen Staatsanleihen der Türkei gerieten ebenfalls unter Druck, wobei die Anleihen mit längerfristigen Laufzeiten am stärksten fielen. Die Anleihe mit der Laufzeit 2045 fiel um 1,6 Cent auf 85,117 Cent und damit auf den niedrigsten Stand seit ihrem Bestehen.

"In der Türkei sind heute Morgen Anleihen und Devisen unter Druck geraten, nachdem ein potenzieller Präsidentschaftskandidat, der Bürgermeister von Istanbul, verhaftet wurde", erklärte Frantisek Taborsky, EMEA FX & Fixed Income Strategist bei ING. "[Die türkische Lira] ist unserer Meinung nach derzeit das am stärksten positionierte Carry-Trade in den Schwellenländern, und eine starke Bewegung könnte zu weiteren Abflüssen führen. Andererseits dürften die lokalen Banken für eine gewisse Devisenunterstützung sorgen."

Der Banken-Subindex sank um 9,67%. Die Borsa Istanbul teilte mit, dass der Handel vorübergehend unterbrochen wurde, nachdem der Hauptindex BIST 100 im frühen Handel um 6,87% gefallen war und die marktweite Unterbrechungsfunktion ausgelöst wurde. Die Borsa Istanbul teilte mit, dass die Uptick-Regel für Leerverkäufe für den BIST 50-Index am Mittwoch zur Anwendung kommen würde. Die Regel sieht vor, dass Leerverkäufe zu einem höheren Preis als dem des vorherigen Trades getätigt werden müssen.


© Redaktion GoldSeiten.de


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