Rohstoffcrash
08.04.2025 | Steve Saville

Aufgrund der negativen Folgen für das globale Wirtschaftswachstum stürzten die Rohstoffpreise in den letzten beiden Handelstagen der vergangenen Woche zusammen mit den Aktienkursen ab. Bei einigen Industrierohstoffen sind die aktuellen Preisniveaus für uns insofern nicht überraschend, als wir neue Zyklustiefs erwartet hatten, aber was wir für die nächsten Monate erwartet hatten, trat innerhalb von nur zwei Tagen ein.
So hatten wir beispielsweise erwartet, dass auf den Wiederanstieg des Ölpreises von seinem Tief Anfang März ein Rückgang auf neue zyklische (mehrjährige) Tiefststände innerhalb der nächsten Monate folgen würde, doch der folgende Wochenchart zeigt, dass der Ölpreis in der vergangenen Woche von einem 1-Monats-Hoch auf den niedrigsten Stand seit fast vier Jahren gefallen ist. Im Falle des Ölpreises wurde die negative Reaktion auf den Wachstumsschock, der sich möglicherweise aus den Zöllen ergeben wird, durch die Ankündigung der OPEC verschärft, dass die ersten drei Monate ihrer geplanten Produktionssteigerungen zusammengelegt werden, was bedeutet, dass die OPEC-Ölproduktion im nächsten Monat um 411.000 Barrel/Tag statt der erwarteten 135.000 Barrel/Tag steigen wird.
Der Ölpreis hat wahrscheinlich noch nicht die Talsohle erreicht, aber mit seinem Absturz auf ein neues Zyklustief in der vergangenen Woche hat er so viel erreicht, wie wir vor dem Beginn eines zyklischen Aufwärtstrends erwartet hatten.

Ein anderes Beispiel: Vor einer Woche schrieben wir, dass wir ein großes Abwärtsrisiko beim Kupferpreis sehen, aber wir erwarteten nicht, dass sich das Abwärtsrisiko sofort materialisieren würde. Stattdessen fiel der Kupferpreis in der vergangenen Woche um 14% und beseitigte mit dem Anstieg auf 5,40 USD in der Vorwoche jeden Zweifel, dass ein mehrmonatiges Preishoch erreicht wurde.

Die Rohstoff- und Aktienmärkte haben nach ihren Lockdown-bedingten Abstürzen im März/April 2020 eine Kehrtwende vollzogen, und zwar 1) aufgrund des Ausmaßes, in dem sie nach unten gedehnt wurden, und 2) aufgrund des durch beispiellose geldpolitische Interventionen ausgeübten Preisdrucks nach oben. Nach den Äußerungen Powells Ende letzter Woche ist die Fed nicht im Begriff, irgendetwas Unterstützendes an der Geldfront zu tun. Daher gibt es derzeit keinen Grund, etwas anderes zu erwarten als eine Erholung in der Gegenbewegung.
© Steve Saville
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Dieser Artikel wurde am 7. April 2025 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.