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Platinmetalle weiter im Höhenflug

19.02.2008  |  Eugen Weinberg
Energie

Rohöl bewegte sich gestern in einer engen Spannbreite, weil der amerikanische Markt wegen des President’s Day geschlossen war. Immmerhin legte Brentöl knapp einen Dollar zu und notiert heute Morgen bei 95 Dollar je Fass. Äußerungen der Ölminister Algeriens und des Irans hatten den Preisen Auftrieb gegeben. Beide hatten eine Kürzung der Ölförderung am 5.März angesichts des saisonbedingten Rückgangs der Ölnachfrage im zweiten Quartal nicht ausgeschlossen bzw. sogar gefordert. Offensichtlich will die OPEC einen Aufbau der Lagerbestände aufgrund einer fallenden Nachfrage verhindern. Dennoch denken wir nicht, dass sofern die Preise in den hohen 90ern verharren, mit einer Reduzierung der Förderquote zu rechnen ist. Die Preise für Mineralölprodukte erhielten zusätzlichen Auftrieb durch die Nachricht einer Explosion in einer Raffinerie in Texas. Mit Beginn der Modernisierungs- und Instandhaltungsphase sind die Produktionskapazitäten in den Raffinerien besonders knapp. Schon kleinere Ausfälle können in diesem Umfeld die Angst vor Engpässen schüren.

Erdgas kann sein hohes Niveau halten; letztlich wird auch hier der Preis durch Nachrichten über Ausfälle in Ölraffinerien gestützt, da Gas in diesem Fall als Substitut stärker gefragt ist.


Edelmetalle

Gold konnte gestern leicht zulegen. Impulse gab der wieder etwas schwächere Dollar, nachdem dieser in der Vorwoche fester tendiert hatte.

Auch die Metalle der Platingruppe können weiter zulegen: Platin erreicht mit über 2100 Dollar je Unze ein neues Hoch. Palladium kann ebenfalls seinen Höhenflug fortsetzen und verteuert sich binnen der letzten zwei Tage um fast 40 Dollar auf 490 Dollar je Unze. Die Züricher Kantonalbank berichtet über starke Zuflüsse in ihren Palladium Fonds. Innerhalb der letzten Woche sei das Volumen in Unzen um 8,3% gestiegen. Auch die Fonds für Gold und Silber haben Zuflüsse, während der Platin-ETF leichte Abflüsse verbucht hat. Bei Platin nehmen die Überhitzungsgefahren zu. Der RSI liegt über 80, was für einen stark überkauften Markt spricht.

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Industriemetalle

Aluminium kann gestern nochmals geringfügig zulegen und notiert heute Morgen knapp unter 2 800 Dollar je Tonne. Das chinesische Zollamt legte gestern die vorläufigen Handelszahlen für Aluminium vor: demnach ist der Export raffinierten Aluminiums 6,5% gegenüber Dezember gefallen und lag damit knapp 3% unter dem Vorjahreswert. Auch wenn dies teilweise auf die Schneestürme zurückzuführen sein mag, bestätigen die Zahlen damit unsere grundsätzliche Einschätzung, dass sich Chinas Exportwachstum verlangsamen wird.

Gestern legte die International Lead Zinc Study Group (ILZSG) ihre Schätzungen für die Marktbilanzen 2007 vor. Das Defizit am Bleimarkt habe sich von knapp 110 Tsd Tonen auf 70 Tsd Tonnen verringert. Eine höhere Produkion in China, Indien, Kasachstan und Korea haben zu einem Produktionszuwachs von 2,5% geführt. Die Minenproduktion legte sogar um gut 4% zu. Auf der Nachfrageseite war ein Plus von 2% zu verbuchen. Wir denken, dass sich das Defizit im laufenden Jahr noch weiter verringern wird, so dass die Preise, die sich seit Mitte Januar um über 20% erholt haben, erneut unter Abwärtsdruck geraten.

Auch für den Zinkmarkt wurde ein Defizt berichtet, welches aber mit 16 Tsd Tonnen deutlich niedriger ausfiel als im Vorjahr (- 352 Ts. Tonnen). Vor allem dank des kräftigen Produktionsplus von 19% in China nahm die weltweite Produktion raffinierten Zinks um 7% zu. Die Minenproduktion legte sogar um mehr als 9% zu. Dagegen nahm die weltweite Nachfrage nur um 3,7% zu. Wir erwarten, dass auch im laufenden Jahr das Angebotswachstum den Nachfragezuwachs übersteigt, so dass das Jahr 2008 mit einem Überschuss abgeschlossen werden sollte.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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