XOI versus Öl und SPX
28.02.2008 | Adam Hamilton
Die Fundamentaldaten von Rohöl sind außerordentlich bullisch. Die globale Nachfrage nach Öl steigt unaufhaltsam und die meisten Konsumenten haben fast keine andere Chance, als so gut wie jeden Preis für diesen kritischen Brennstoff zu bezahlen. Zwischenzeitlich wird die globale Wachstumsrate der Ölgewinnung kleiner, da alte Ölfelder erschöpft sind und große, neue Funde immer seltener werden.
Dieses strukturelle Defizit hat die Ölpreise zu Rekordhochs getrieben, was dazu führt, dass die Gesellschaften, die diesen Rohstoff fördern, ein Vermögen machen. Investoren und Spekulanten haben sich natürlich in Öl-Aktien eingekauft, um an diesem langfristigen Trend teilzuhaben. Letztlich aber führte der Besitz von Öl-Aktien zu einer Frustrationsprobe.
Am 2. Jänner stieg Öl um 3,4% auf den Rekordpreis von 99 $ pro Barrel. Dennoch schienen die Öl-Aktien diesen Anstieg zu ignorieren, da der führende XOI-Ölaktien-Index teilnahmslos um nur 0,2% stieg. Über die ersten 3 Jänner-Wochen stürzte der XOI dann um 16%, weit schneller als die Talfahrt des allgemeinen Aktienmarktes. Trotzdem schloss Öl im Durchschnitt über die gesamte Periode bei 94 $ und das ist für die ölfördernden Gesellschaften ein extrem profitables Niveau.
Die Öl-Aktien in Anbetracht solch außergewöhnlicher Ölpreise schwächeln zu sehen, hat viele Trader verängstigt. Wenn die Öl-Aktien in einer solchen Umgebung nicht steigen können, werden sie dann jemals steigen? Wenn langfristige Gewinne die Aktienkurse steuern, warum scheinen sie dann hohe Ölpreise, die massive langfristige Gewinne zur Folge haben, zu ignorieren? Verraten die schwachen Öl-Aktien ein bärisches, strukturelles Problem in den weltweiten Öl-Märkten?
Glücklicherweise ist es nicht so schlimm. Die jüngsten XOI-Schwächen lassen sich anders erklären. Das scheinbar abweichende Verhalten des XOI macht Sinn, wenn man bedenkt wie einzigartig der Öl-Aktien-Sektor im Vergleich zu den anderen Rohstoff-Aktien ist. Anstatt nur einem Wert zu folgen, nämlich Öl, sind Ölaktien ständig zwischen zwei einflussreichen Faktoren hin- und hergerissen.
Mit dem fortschreitenden Bullenmarkt eines Rohstoffes, der einem spezifischen Rohstoff-Firmen-Sektor zugrunde liegt, verändert sich auch das Trading-Verhalten der Gesellschaften, die diesen Rohstoff fördern. Kurz nach den langfristigen Bärenmarkt-Tiefs interessiert sich außer den fest überzeugten konträren Anlegern niemand für die niedergeschlagenen Aktien. Diese kaufen die unpopulären Aktien, wenn deren Rohstoff im steigen ist. Das führt zu einer hohen Wechselwirkung zwischen dem Rohstoff und den Gesellschaften, die diesen fördern.
Das ist es, was die Trader innerhalb eines Tages erwarten. Wenn Öl steigt sollen die Öl-Aktien auch steigen! Wenn aber ein Bullenmarkt eines Sektors länger andauert, interessieren sich mehr und mehr Trader dafür und kaufen sich ein. Schließlich weitet sich dieser einst von konträren Anlegern dominierte Sektor so weit aus, dass er zum Mainstream gehört. Allmählich wird er zu einem weiteren allgemeinen Aktienmarkt-Sektor, der einer hohen Wechselwirkung mit wichtigen Aktien-Index-Bewegungen unterliegt.
Öl-Aktien gehören im Gegensatz zu anderen kleineren Sektoren wie Gold-Aktien, welche noch immer von konträren Anlegern dominiert sind, bereits zum Mainstream. Sie machen einen großen Teil des S&P 500 (SPX) aus und fast jeder Investor ist den Öl-Aktien ein bisschen ausgesetzt. Die Disponenten, die diese Aktien für ihre Fonds traden, betrachten sie bloß als einen weiteren allgemeinen Aktien-Sektor. Sie kaufen Öl-Aktien, wenn die Aktienmärkte steigen und verkaufen sie, wenn die Märkte fallen.
Deswegen müssen Öl-Aktien-Trader verstehen, dass die Stärke des XOI vom SPX nahezu genauso stark abhängt wie von Öl selbst. Wenn sowohl der SPX als auch Öl stark sind, sollten die Öl-Aktien ansteigen. Wenn aber entweder Öl oder der allgemeine Aktienmarkt schwach sind, wird sich der XOI nur mühsam fortbewegen. Die Ölaktien, mit ihrer Größe und weitgefächerten Eigentümern im Mainstream, sind nun zwischen Öl und dem SPX hin- und hergerissen.
Um jene Ein- und Verkaufspunkte zu finden, bei denen mit hoher Wahrscheinlichkeit Erfolg erzielt wird, müssen Ölaktien-Trader gleichzeitig auf die kurzfristigen Trends von Rohöl und die der allgemeinen Aktienmärkte achten. Die Ölaktien waren Anfang Jänner schwach, weil der SPX am Boden war, nicht weil mit ihnen oder den Öl-Märkten irgendetwas nicht stimmte. Wenn man Ölaktien-Trades plant, muss die hohe Korrelation zwischen dem XOI und dem SPX immer als ein wesentlicher Faktor berücksichtigt werden.
Ich beobachte die Interaktion des XOI mit Öl und dem SPX seit Beginn dieses Ölaktien-Bullenmarktes, habe aber schon seit einigen Jahren keinen Artikel mehr dazu veröffentlicht. Da die Moral bei den Öl-Aktien-Tradern in diesen Tagen dank des XOI-Ausverkaufs im Jänner sehr niedrig ist, entschied ich mich, meine diesbezügliche Forschung diese Woche zu erneuern. Sie berücksichtigt das Verhalten des XOI sowohl im Vergleich zum Ölpreis als auch zum SPX.
Der aktuelle langfristige Öl-Bullenmarkt begann im Dezember 1998, als die Ölpreise auf heute undenkbare 11 $ pro Barrel fielen. Im letzten Jahrzehnt entwickelte sich der XOI in einem starken Zusammenhang mit Rohöl, so wie es die Trader erwarten. Der r-Quadrat-Wert über diesen gesamten Zeitraum betrug unglaubliche 88,9%. Das heißt, dass 88,9% der täglichen Kursänderungen des XOI durch die täglichen Preisänderungen von Rohöl zu erklären waren.
Für die Nachforschungen diese Woche interessiert mich mehr, wie sich der XOI während großer Veränderungen von Öl und dem SPX verhielt. Deswegen habe ich in diesen Charts große Bewegungen von Öl und dem SPX abgegrenzt, um sie mit der Stärke des XOI zu vergleichen. Für jede große Bewegung von Öl oder dem SPX sind die jeweiligen Anstiege/Verluste, sowie die des XOI über den gleichen Zeitraum, notiert. Der jeweilige r-Quadrat-Wert ist auch eingetragen, wobei negative Zahlen einen inversen Zusammenhang bedeuten.
Wenn Sie diese Charts betrachten, beachten Sie, dass sie für Öl und den SPX optimiert sind, nicht für den XOI. Die zwischenzeitlichen Hochs und Tiefs, die der Messung der Anstiege bzw. Verluste zugrunde liegen, basieren auf Öl oder dem SPX, der XOI wird im selben Zeitrahmen gemessen. Deswegen spiegeln diese XOI-Anstiege/Verluste nicht die wahren Aufschwünge und Korrekturen des XOI wider, sondern das Verhalten des XOI während der großen Bewegungen von Öl bzw. dem SPX.
Das erscheint logisch, wenn man den Einfluss von Öl und dem SPX auf den XOI erforschen will. In der Zukunft möchte ich diese Forschungen fortsetzen, indem ich die Zusammenhänge des XOI mit Öl und dem SPX während exakter XOI-Aufschwünge/Korrekturen betrachte, also XOI-optimiert. Diese entgegengesetzte Perspektive wird uns helfen, den andauernden Kampf des XOI, entweder Öl oder dem SPX zu folgen, zu verstehen.
Dieses strukturelle Defizit hat die Ölpreise zu Rekordhochs getrieben, was dazu führt, dass die Gesellschaften, die diesen Rohstoff fördern, ein Vermögen machen. Investoren und Spekulanten haben sich natürlich in Öl-Aktien eingekauft, um an diesem langfristigen Trend teilzuhaben. Letztlich aber führte der Besitz von Öl-Aktien zu einer Frustrationsprobe.
Am 2. Jänner stieg Öl um 3,4% auf den Rekordpreis von 99 $ pro Barrel. Dennoch schienen die Öl-Aktien diesen Anstieg zu ignorieren, da der führende XOI-Ölaktien-Index teilnahmslos um nur 0,2% stieg. Über die ersten 3 Jänner-Wochen stürzte der XOI dann um 16%, weit schneller als die Talfahrt des allgemeinen Aktienmarktes. Trotzdem schloss Öl im Durchschnitt über die gesamte Periode bei 94 $ und das ist für die ölfördernden Gesellschaften ein extrem profitables Niveau.
Die Öl-Aktien in Anbetracht solch außergewöhnlicher Ölpreise schwächeln zu sehen, hat viele Trader verängstigt. Wenn die Öl-Aktien in einer solchen Umgebung nicht steigen können, werden sie dann jemals steigen? Wenn langfristige Gewinne die Aktienkurse steuern, warum scheinen sie dann hohe Ölpreise, die massive langfristige Gewinne zur Folge haben, zu ignorieren? Verraten die schwachen Öl-Aktien ein bärisches, strukturelles Problem in den weltweiten Öl-Märkten?
Glücklicherweise ist es nicht so schlimm. Die jüngsten XOI-Schwächen lassen sich anders erklären. Das scheinbar abweichende Verhalten des XOI macht Sinn, wenn man bedenkt wie einzigartig der Öl-Aktien-Sektor im Vergleich zu den anderen Rohstoff-Aktien ist. Anstatt nur einem Wert zu folgen, nämlich Öl, sind Ölaktien ständig zwischen zwei einflussreichen Faktoren hin- und hergerissen.
Mit dem fortschreitenden Bullenmarkt eines Rohstoffes, der einem spezifischen Rohstoff-Firmen-Sektor zugrunde liegt, verändert sich auch das Trading-Verhalten der Gesellschaften, die diesen Rohstoff fördern. Kurz nach den langfristigen Bärenmarkt-Tiefs interessiert sich außer den fest überzeugten konträren Anlegern niemand für die niedergeschlagenen Aktien. Diese kaufen die unpopulären Aktien, wenn deren Rohstoff im steigen ist. Das führt zu einer hohen Wechselwirkung zwischen dem Rohstoff und den Gesellschaften, die diesen fördern.
Das ist es, was die Trader innerhalb eines Tages erwarten. Wenn Öl steigt sollen die Öl-Aktien auch steigen! Wenn aber ein Bullenmarkt eines Sektors länger andauert, interessieren sich mehr und mehr Trader dafür und kaufen sich ein. Schließlich weitet sich dieser einst von konträren Anlegern dominierte Sektor so weit aus, dass er zum Mainstream gehört. Allmählich wird er zu einem weiteren allgemeinen Aktienmarkt-Sektor, der einer hohen Wechselwirkung mit wichtigen Aktien-Index-Bewegungen unterliegt.
Öl-Aktien gehören im Gegensatz zu anderen kleineren Sektoren wie Gold-Aktien, welche noch immer von konträren Anlegern dominiert sind, bereits zum Mainstream. Sie machen einen großen Teil des S&P 500 (SPX) aus und fast jeder Investor ist den Öl-Aktien ein bisschen ausgesetzt. Die Disponenten, die diese Aktien für ihre Fonds traden, betrachten sie bloß als einen weiteren allgemeinen Aktien-Sektor. Sie kaufen Öl-Aktien, wenn die Aktienmärkte steigen und verkaufen sie, wenn die Märkte fallen.
Deswegen müssen Öl-Aktien-Trader verstehen, dass die Stärke des XOI vom SPX nahezu genauso stark abhängt wie von Öl selbst. Wenn sowohl der SPX als auch Öl stark sind, sollten die Öl-Aktien ansteigen. Wenn aber entweder Öl oder der allgemeine Aktienmarkt schwach sind, wird sich der XOI nur mühsam fortbewegen. Die Ölaktien, mit ihrer Größe und weitgefächerten Eigentümern im Mainstream, sind nun zwischen Öl und dem SPX hin- und hergerissen.
Um jene Ein- und Verkaufspunkte zu finden, bei denen mit hoher Wahrscheinlichkeit Erfolg erzielt wird, müssen Ölaktien-Trader gleichzeitig auf die kurzfristigen Trends von Rohöl und die der allgemeinen Aktienmärkte achten. Die Ölaktien waren Anfang Jänner schwach, weil der SPX am Boden war, nicht weil mit ihnen oder den Öl-Märkten irgendetwas nicht stimmte. Wenn man Ölaktien-Trades plant, muss die hohe Korrelation zwischen dem XOI und dem SPX immer als ein wesentlicher Faktor berücksichtigt werden.
Ich beobachte die Interaktion des XOI mit Öl und dem SPX seit Beginn dieses Ölaktien-Bullenmarktes, habe aber schon seit einigen Jahren keinen Artikel mehr dazu veröffentlicht. Da die Moral bei den Öl-Aktien-Tradern in diesen Tagen dank des XOI-Ausverkaufs im Jänner sehr niedrig ist, entschied ich mich, meine diesbezügliche Forschung diese Woche zu erneuern. Sie berücksichtigt das Verhalten des XOI sowohl im Vergleich zum Ölpreis als auch zum SPX.
Der aktuelle langfristige Öl-Bullenmarkt begann im Dezember 1998, als die Ölpreise auf heute undenkbare 11 $ pro Barrel fielen. Im letzten Jahrzehnt entwickelte sich der XOI in einem starken Zusammenhang mit Rohöl, so wie es die Trader erwarten. Der r-Quadrat-Wert über diesen gesamten Zeitraum betrug unglaubliche 88,9%. Das heißt, dass 88,9% der täglichen Kursänderungen des XOI durch die täglichen Preisänderungen von Rohöl zu erklären waren.
Für die Nachforschungen diese Woche interessiert mich mehr, wie sich der XOI während großer Veränderungen von Öl und dem SPX verhielt. Deswegen habe ich in diesen Charts große Bewegungen von Öl und dem SPX abgegrenzt, um sie mit der Stärke des XOI zu vergleichen. Für jede große Bewegung von Öl oder dem SPX sind die jeweiligen Anstiege/Verluste, sowie die des XOI über den gleichen Zeitraum, notiert. Der jeweilige r-Quadrat-Wert ist auch eingetragen, wobei negative Zahlen einen inversen Zusammenhang bedeuten.
Wenn Sie diese Charts betrachten, beachten Sie, dass sie für Öl und den SPX optimiert sind, nicht für den XOI. Die zwischenzeitlichen Hochs und Tiefs, die der Messung der Anstiege bzw. Verluste zugrunde liegen, basieren auf Öl oder dem SPX, der XOI wird im selben Zeitrahmen gemessen. Deswegen spiegeln diese XOI-Anstiege/Verluste nicht die wahren Aufschwünge und Korrekturen des XOI wider, sondern das Verhalten des XOI während der großen Bewegungen von Öl bzw. dem SPX.
Das erscheint logisch, wenn man den Einfluss von Öl und dem SPX auf den XOI erforschen will. In der Zukunft möchte ich diese Forschungen fortsetzen, indem ich die Zusammenhänge des XOI mit Öl und dem SPX während exakter XOI-Aufschwünge/Korrekturen betrachte, also XOI-optimiert. Diese entgegengesetzte Perspektive wird uns helfen, den andauernden Kampf des XOI, entweder Öl oder dem SPX zu folgen, zu verstehen.