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Die Struktur von HUI-Aufschwüngen

04.03.2008  |  Adam Hamilton
Trotz einer momentan sehr schwierigen Aktienmarkt-Situation ist der ungehedgte Goldaktien-Index HUI seit Mitte August um 55% angestiegen! Sie denken wohl die Goldaktien-Trader würden bei solch unglaublichen Gewinnen begeistert sein. Stattdessen sind sie aber sehr enttäuscht, da Gold über den gleichen Zeitraum um 45% gestiegen ist und der HUI keinen angemessenen Hebel auf diesen Anstieg bot.

Um mich in diese ärgerliche und rätselhafte Situation zu vertiefen, aktualisierte ich vor ein paar Wochen meine Nachforschungen über den Hebel des HUI auf Gold. Es zeigte sich, dass die Hebelwirkung im Verlauf eines Aufschwungs wild variiert, deswegen ist es unnötig, sich darüber inmitten eines Aufschwungs Sorgen zu machen. So wie das Wetter wird auch der Hebel sich bald ändern. Im Zuge dieser Forschung taten sich mir einige faszinierende Einsichten in die technische Struktur von HUI-Aufschwüngen auf.

In dem gesamten Bullenmarkt seit November 2000 stieg der HUI um 1237% und durchlief dabei sieben große Aufschwünge und sieben große Korrekturen. Ich habe diese Segmente über die Jahre sehr genau analysiert. Die Analyse derer Anstiege, Dauer, Rhythmen und Hebel auf Gold bringt unbezahlbare Möglichkeiten, um die Chance auf große Gewinne mit heutigen und zukünftigen Goldaktien-Trades zu maximieren.

Die sieben großen Aufschwünge haben sich sehr deutlich zu einem wechselnden Muster verbunden. Erst treiben massive Aufschwünge den HUI in schwindelnde Höhen, wobei er oft in weniger als einem Jahr um über 100% steigt. Dann folgen kleinere Konsolidierungs-Aufschwünge, die den Tradern Zeit geben, sich an die neuen Preis-Niveaus zu gewöhnen. Ich habe dieses kritische Muster kürzlich tiefgehend analysiert.

Im zweiten, vierten und sechsten großen HUI-Aufschwung dieses Bullenmarktes stieg der HUI in jeweils nur 9 Monaten im Durchschnitt um 136%. Der dritte, fünfte und siebte waren Konsolidierungs-Aufschwünge mit durchschnittlichen Anstiegen um 47% in jeweils ungefähr 9 Monaten. Da der siebte Aufschwung, der letzten Juli endete, ein Konsolidierungs-Aufschwung war, ist es sehr wahrscheinlich, dass der aktuelle achte Aufschwung ein massiver wird.

Beim zurückblicken auf vergangene massive Aufschwünge sehen Trader die unglaublichen absoluten Anstiege von 145%, 125% und 137%. Obwohl diese für uns sehr profitabel waren, da wir jeden einzelnen mitmachten, vergisst man im Nachhinein betrachtet oft die unzähligen Echtzeit-Herausforderungen. Keiner dieser massiven Aufschwünge bot einen weichen, gleichmäßigen Anstieg und jeder Aufschwung versuchte das Vertrauen der Trader zu erschüttern und diese abzuschütteln, bevor er dem Ende zuging.

Nun, inmitten des achten großen Aufschwungs, sind die Trader wieder erschrocken und am nörgeln. Viele haben Goldaktien aufgegeben und somit das psychologische Duell gegen diesen tückischen Aufschwung verloren. Das ist sehr bedauerlich, da die Leute, die den Glauben zu früh verlieren, immer die besten Anstiege eines Aufschwungs versäumen. Ich denke nicht, dass Trader so schnell aufgeben würden, wenn sie die Struktur eines HUI-Aufschwungs verstehen würden.

Obwohl keine zwei massiven HUI-Aufschwünge identisch sind, haben sie trotzdem viele technische Gemeinsamkeiten. Diese sind jedoch auf den ersten Blick nicht gleich ersichtlich. Die vergangenen Aufschwünge starteten bei verschiedenen HUI-Niveaus und dauerten verschieden lange an, was sie sehr schwer direkt zu vergleichen macht. Wenn sie im Chart aber so aufgetragen werden, dass man sie vergleichen kann, bieten sie eine Menge interessanter Einsichten, die heute für Goldaktien-Trader wichtig sind.

Um die Aufschwünge 2, 4, 6 und den aktuellen achten miteinander vergleichen zu können, habe ich jeden einzeln indexiert. Sie starten alle bei 100 und steigen entsprechend, so dass zum Beispiel bei 150 jeder Aufschwung um 50% über seinem jeweiligen Ausgangspunkt liegt. Die Indexierung neutralisiert die verschiedenen HUI-Niveaus, die während eines Aufschwungs vorherrschen, was deren Anstiege, Verluste und internen technischen Strukturen perfekt vergleichbar macht.

Auch mit der Indizierung dauern diese Aufschwünge immer noch verschieden lange an. Man kann sie nicht auf einer gemeinsamen Zeitskala auftragen, ohne falsche Daten zu kürzeren Aufschwüngen hinzuzufügen, reale Daten von längeren Aufschwüngen zu löschen oder einen Mittelwert zu interpolieren, um eine gemeinsame, fiktive Zeitdauer zu erzwingen. Diese Versuche sind alle inakzeptabel. Deswegen habe ich einfach die Endpunkte der massiven Aufschwünge auf eine Linie gelegt, um volle Datenintegrität sicherzustellen.

Zusätzlich zur Indexierung der einzelnen HUI-Aufschwünge habe ich auch den Goldpreis zu jedem Aufschwung indexiert. Dieser ist als blassere Linie in der Farbe der jeweiligen HUI-Linie aufgetragen. Das Verhalten des HUI relativ zu Gold ist heute besonders relevant, da dem Hebel derart viel Bedeutung beigemessen wird.

Auf der horizontalen Achse sind Handelstage aufgetragen. Die 21-Tage-Aufteilung kommt daher, dass ein Kalendermonat im Durchschnitt 21 Handelstage hat. Deswegen steht eine Gitterbox im Hintergrund für einen Monat. Ich denke, diese einzigartige analytische Perspektive wird Ihre Ansichtsweise auf den heutigen, viel beschimpften HUI-Aufschwung radikal verändern.

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Die Goldaktien-Trader erinnern sich an die massiven Aufschwünge 2, 4 und 6 oft wie durch eine rosa Brille. So wie der aktuelle Aufschwung waren auch die vergangenen massiven HUI-Aufschwünge sehr anspruchsvoll zu traden. Die gesamten Anstiege waren zwar enorm, diese wurden aber nicht gleichmäßig und linear erreicht. Es gab viele Hochs und Tiefs, was den Glauben aller, außer den wirklich fest überzeugten Tradern, zerstörte.






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