Gold lässt die Reserven Japans auf 1 Billion USD steigen
07.03.2008 | Eugen Weinberg
Energie
Der schwache Dollar gibt dem Ölmarkt weiter Impulse. Während sich der Dollar im Nachgang zur Pressekonferenz der EZB auf 1,54 Dollar je Euro verbilligte, konnte sich Rohöl der Sorte WTI auf einem Niveau von gut 105 Dollar halten. Spezifische Nachrichten für den Ölmarkt gab es kaum. Es bleibt die angespannte geopolitische Lage, die den Preis stützt. Es ist bemerkenswert, dass sich die gesamte Future Kurve nach oben gedreht und außerdem stark verflacht hat. Anders als Anfang Januar, als primär die Kontrakte mit kurzer Laufzeit stark angezogen hatten und Kontrakte mit einer Laufzeit von 2 Jahren immerhin gut 10 Dollar niedriger gehandelt wurden, werden derzeit die Kontrakte mit Laufzeit April 2010 immer noch bei knapp 100 Dollar gehandelt.
Man könnte dies auch als Hinweis interpretieren, dass Marktteilnehmer ein Preisniveau von 100 Dollar für Rohöl nicht mehr nur als kurzzeitige Preisspitze sehen, sondern auch längerfristig als tragbar erachten. Während gemäß Markttechnik die Hausse weiter intakt ist und nach einer kurzzeitigen Korrektur die nächsten Preisziele von der charttechnischen Seite auf Sicht von vier bis fünf Monaten bei 114/115 USD liegen, halten wir an unserer Einschätzung einer baldigen Korrektur fest. Der nächste Woche zur Veröffentlichung anstehende Oil Market Report der IEA könnte diese unterstützen. Zum einen besteht die Chance, dass die Prognose für die weltweite Ölnachfrage angesichts der konjunkturellen Risiken abermals nach unten revidiert wird, zum anderen könnten die Lagerbestände in den OECD Ländern nach dem deutlichen Abbau im vierten Quartal angesichts der gestiegenen Vorräte in den USA wieder zugenommen haben.
Erdgas der Sorte Henry Hub gibt im gestrigen Handel etwas nach und verbilligt sich auf 9,7 Dollar je MMBtu. Der gestern von der EIA gemeldete Abbau der Lagerbestände lag mit 135 Mrd Kubikfuß leicht unter den Erwartungen bzw. war spürbar geringer als in der Vorwoche.
Edelmetalle
Die japanische Notenbank hat mitgeteilt, dass ihre Währungsreserven im Februar zum ersten Mal die 1 Billion-USD-Marke überschritten haben und nun 1,008 Billionen USD betragen. Das Land hat nach China die zweitgrößten Währungsreserven weltweit. Ausschlaggebend für den jüngsten Anstieg der Reserven war aus unserer Sicht der gestiegene Goldpreis. Mit 765,2 Tonnen Gold im Tresor verfügt Japan über mehr Gold als z.B. China oder die Europäische Zentralbank. Wir erwarten, dass sich die Haltung der Zentralbanken zu Goldreserven insbesondere in den Schwellenländern Asiens künftig ändern wird und sich diese vermehrt auf der Käuferseite befinden werden. Gleichzeitig sollten auch die angekündigten Verkäufe seitens des IWF im Rahmen des CBGA stattfinden, was den möglichen negativen Effekt für den Goldmarkt stark schmälert.
Die NYMEX Börse hat angekündigt, dass man die Einschüsse (initial margin) für den Handel mit den Gold- und Palladium-Futures erhöhen werde, nachdem man dies bereits bei Silber gemacht hat. Bei Gold sollten sich diese für die Mitglieder um 14,3% von 3500 USD auf 4000 USD, bei Palladium sogar um 33,3% von zuvor 3000 USD auf 4000 USD erhöhen.
Die gestrige Nachricht über eine eventuelle Anhebung der Stromversorgungskapazität für die Minen von 90% auf 95% hat einen Ausverkauf bei den Platinmetallen hervorgerufen. Der Preis für Platin ist um 3%, für Palladium sogar um 7% zurückgekommen, wobei die Anhebung der Einschüsse bei Palladium-Futures sicherlich zum Preisverfall beigetragen hat.
Industriemetalle
Genau wie die Edelmetalle gaben die Industriemetalle gestern mehrheitlich nach. Kupfer verbilligt sich auf gut 8500 Dollar, Blei auf 3250 Dollar je Tonne. Für Aluminium wird gemeldet, dass einige chinesische Häfen ihre Exportvergünstigungen für Aluminiumröhren, die anders als Stäbe und Barren von den Steuerveränderungen im letzten Jahr ausgenommen waren, zurückhalten würden. Damit könnte ein weiteres Schlupfloch, das sich chinesische Aluminiumproduzenten zur Umgehung der neuen Steuerregelungen zur Dämpfung des Exportwachstums gesucht hatten, gestopft werden.
Zinn kann sein hohes Niveau ebenfalls halten. Hier wird gemeldet, dass das indonesische Unternehmen Koba Tin seine Produktionsziele von 10 bsi 15 Tsd. Tonnen im Jahr 2008 voraussichtlich nicht erreichen wird. Die indonesische Regierung hatte im letzten Jahr angekündigt, verstärkt gegen illegalen Minenabbau vorzugehen.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Der schwache Dollar gibt dem Ölmarkt weiter Impulse. Während sich der Dollar im Nachgang zur Pressekonferenz der EZB auf 1,54 Dollar je Euro verbilligte, konnte sich Rohöl der Sorte WTI auf einem Niveau von gut 105 Dollar halten. Spezifische Nachrichten für den Ölmarkt gab es kaum. Es bleibt die angespannte geopolitische Lage, die den Preis stützt. Es ist bemerkenswert, dass sich die gesamte Future Kurve nach oben gedreht und außerdem stark verflacht hat. Anders als Anfang Januar, als primär die Kontrakte mit kurzer Laufzeit stark angezogen hatten und Kontrakte mit einer Laufzeit von 2 Jahren immerhin gut 10 Dollar niedriger gehandelt wurden, werden derzeit die Kontrakte mit Laufzeit April 2010 immer noch bei knapp 100 Dollar gehandelt.
Man könnte dies auch als Hinweis interpretieren, dass Marktteilnehmer ein Preisniveau von 100 Dollar für Rohöl nicht mehr nur als kurzzeitige Preisspitze sehen, sondern auch längerfristig als tragbar erachten. Während gemäß Markttechnik die Hausse weiter intakt ist und nach einer kurzzeitigen Korrektur die nächsten Preisziele von der charttechnischen Seite auf Sicht von vier bis fünf Monaten bei 114/115 USD liegen, halten wir an unserer Einschätzung einer baldigen Korrektur fest. Der nächste Woche zur Veröffentlichung anstehende Oil Market Report der IEA könnte diese unterstützen. Zum einen besteht die Chance, dass die Prognose für die weltweite Ölnachfrage angesichts der konjunkturellen Risiken abermals nach unten revidiert wird, zum anderen könnten die Lagerbestände in den OECD Ländern nach dem deutlichen Abbau im vierten Quartal angesichts der gestiegenen Vorräte in den USA wieder zugenommen haben.
Erdgas der Sorte Henry Hub gibt im gestrigen Handel etwas nach und verbilligt sich auf 9,7 Dollar je MMBtu. Der gestern von der EIA gemeldete Abbau der Lagerbestände lag mit 135 Mrd Kubikfuß leicht unter den Erwartungen bzw. war spürbar geringer als in der Vorwoche.
Edelmetalle
Die japanische Notenbank hat mitgeteilt, dass ihre Währungsreserven im Februar zum ersten Mal die 1 Billion-USD-Marke überschritten haben und nun 1,008 Billionen USD betragen. Das Land hat nach China die zweitgrößten Währungsreserven weltweit. Ausschlaggebend für den jüngsten Anstieg der Reserven war aus unserer Sicht der gestiegene Goldpreis. Mit 765,2 Tonnen Gold im Tresor verfügt Japan über mehr Gold als z.B. China oder die Europäische Zentralbank. Wir erwarten, dass sich die Haltung der Zentralbanken zu Goldreserven insbesondere in den Schwellenländern Asiens künftig ändern wird und sich diese vermehrt auf der Käuferseite befinden werden. Gleichzeitig sollten auch die angekündigten Verkäufe seitens des IWF im Rahmen des CBGA stattfinden, was den möglichen negativen Effekt für den Goldmarkt stark schmälert.
Die NYMEX Börse hat angekündigt, dass man die Einschüsse (initial margin) für den Handel mit den Gold- und Palladium-Futures erhöhen werde, nachdem man dies bereits bei Silber gemacht hat. Bei Gold sollten sich diese für die Mitglieder um 14,3% von 3500 USD auf 4000 USD, bei Palladium sogar um 33,3% von zuvor 3000 USD auf 4000 USD erhöhen.
Die gestrige Nachricht über eine eventuelle Anhebung der Stromversorgungskapazität für die Minen von 90% auf 95% hat einen Ausverkauf bei den Platinmetallen hervorgerufen. Der Preis für Platin ist um 3%, für Palladium sogar um 7% zurückgekommen, wobei die Anhebung der Einschüsse bei Palladium-Futures sicherlich zum Preisverfall beigetragen hat.
Industriemetalle
Genau wie die Edelmetalle gaben die Industriemetalle gestern mehrheitlich nach. Kupfer verbilligt sich auf gut 8500 Dollar, Blei auf 3250 Dollar je Tonne. Für Aluminium wird gemeldet, dass einige chinesische Häfen ihre Exportvergünstigungen für Aluminiumröhren, die anders als Stäbe und Barren von den Steuerveränderungen im letzten Jahr ausgenommen waren, zurückhalten würden. Damit könnte ein weiteres Schlupfloch, das sich chinesische Aluminiumproduzenten zur Umgehung der neuen Steuerregelungen zur Dämpfung des Exportwachstums gesucht hatten, gestopft werden.
Zinn kann sein hohes Niveau ebenfalls halten. Hier wird gemeldet, dass das indonesische Unternehmen Koba Tin seine Produktionsziele von 10 bsi 15 Tsd. Tonnen im Jahr 2008 voraussichtlich nicht erreichen wird. Die indonesische Regierung hatte im letzten Jahr angekündigt, verstärkt gegen illegalen Minenabbau vorzugehen.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
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