Gescheiterte Experimente mit fiskalischen Anreizen
01.04.2008 | Dr. Marc Faber
Wenn der Übergang von geringer Volatilität zu hoher Volatilität bei den makroökonomischen Aussichten ein Signal für einen Wandel zum Schlechteren ist, dann ist der Einbruch der Erträge auf kurzfristige amerikanische Schatzanleihen ein Symptom der aktuellen Kreditkrise, die alle Bereiche des Kreditmarktes betriff, ausgenommen die Kredite von bester Qualität.
Gleichzeitig scheinen der scharfe Rückgang der Erträge auf die zehn- und zwanzigjährigen Schatzanleihen und der Einbruch der Anleihenpreise darauf hinzuweisen, dass eine schlimme Verschlechterung der Wirtschaft in den USA sowie der Weltwirtschaft insgesamt bevorsteht. Da, laut Philip Isherwood, Wertpapiere die Neigung haben, schlechte Leistungen zu zeigen, wenn die Volatilität hoch ist, wirkt es so, als wären Geldanlagen und Anleihen eine gute Alternative. Jedoch weist der amerikanische Geldmanager, der amerikanischen Schatzanleihen bei CNBC den Vorzug gibt, darauf hin, das "Bargeld ebenfalls in Gefahr schwebt".
Das gilt mit Sicherheit für Bankdepots, für CDs und alle verwalteten Produkte und sogar für Geldmarktfonds, denn die Erträge auf Kapital sind ungewiss. Im Falle der Schatzanleihen „ist das Bargeld auch in Gefahr“, aber aus anderen Gründen. Im Falle der Schatzanleihen werden die Kapitalerträge vorerst kein Problem, aber ich gehe davon aus, dass bei Erträgen von weniger als 2% auf zweijährige, 3,7% auf zehnjährige und 4,5% auf 30jährige Schatzanleihen das Risiko die Inflation ist. (Nicht die, die von der Regierung bekannt gegeben wird, sondern der Anstieg der Lebenshaltungskosten für einen durchschnittlichen Haushalt).
Diese Inflation ist heute schon höher als die eben erwähnten Erträge, und sie wird mit der Zeit die Kaufkraft des Kapitals inklusive der Zinsen auffressen. Ich hoffe, dass meine Leser das Problem mit den Zinssätzen verstehen. Sie sind künstlich gering gehalten und liegen unterhalb der Inflationsrate. Das zwingt Investoren - darunter befinden sich Privatinvestoren genauso wie institutionelle Investoren sowie die Staats- und Rentenfonds - riskante Investitionen einzugehen, die, wie wir jetzt sehen können, auch zu weit verbreiteten Verlusten führen können.
Es ist tatsächlich so, dass die Verluste heute so groß sind, dass sie das gesamte Finanzsystem in Gefahr bringen. Ich gehe davon aus, dass wenn alles gesagt und getan sein wird, die Verluste, die von Mr. Greenspan und Mr. Bernanke in den Finanzsektor und zu den Investoren gebracht wurde, weit über mehrere Billionen Dollar hinausgehen werden. Dazu zählen die gesamten Kapitalverluste auf Häuser, Nicht-Regierungsanleihen und Wertpapiere. Gemessen in Euros oder Gold ist das Gesamtvermögen der USA bereits um mindestens 40-50% zurückgegangen.
Keine Regierung genießt bei mir hohes Ansehen (außer vielleicht die in Singapur), aber der zerstörerischste Kurs, den eine Gesellschaft einschlagen kann, besteht darin, Akademiker in verantwortliche Positionen zu bringen. Ein Problem der künstlich geringen Zinssätze, welches selten diskutiert wird, besteht darin, dass viele Individuen von Zinseinkommen abhängig sind, um ihre Unterhaltsausgaben aufbringen zu können. Genauso sind Rentenfonds von einem bestimmten jährlichen Einkommen abhängig, um ihren aktuellen und zukünftigen Verpflichtungen nachkommen zu können. Darüber hinaus können hohe Zinssätze einen Anleger mit einem Kapitalfluss ausstatten, der die Abwärtstrend bei den Anlagewerten auffangen kann.
Nehmen wir einmal an, dass ein Anleger oder ein Rentenfonds ein ausgeglichenes Portfolio 50% in Aktien und 50% in festverzinsliche Wertpapiere unterschiedlicher Fälligkeit investiert hat. Gehen wir weiter davon aus, dass in einem bestimmten Jahr das Aktienportfolio um 20% fällt. Wenn die festverzinslichen Wertpapiere durchschnittlich 10% der festen Einkünfte des Portfolios ausmachen, dann liegt der Gesamtverlust des Portfolios bei "nur" ungefähr 10%:
Darüber hinaus kann der Kapitalfluss aus den festverzinslichen Wertpapieren wieder in Wertpapiere investiert werden. Was aber, wenn die Erträge auf den festverzinslichen Teil des Portfolios nur bei durchschnittlich 3% liegen? Offensichtlich gehen damit die Möglichkeiten zurück, die Verluste aus dem Aktienportfolio auszugleichen, indem man den Kapitalfluss investiert.
Und wie sieht es aus, wenn die Lebenshaltungskosten im Jahr durchschnittlich um 5% oder mehr steigen? In diesem Falle wird die Kaufkraft des Geldes rapide verloren gehen. Mehr noch, wegen der effektiv negativen Zinssätze, wird die Verbraucherpreisinflation noch zunehmen, so wie es in den siebziger Jahren der Fall war. Gleichzeitig wird die "wirkliche" Kaufkraft von Haushalten, deren Einkommen von festverzinslichen Wertpapieren abhängt, beschränkt und der Lebensstandard wird zurückgehen.
Mein Freund David R. Kotok, Vorsitzender und oberster Anlagedirektor bei Cumberland Advisors, schreibt regelmäßig einsichtige Kommentare über den amerikanischen Finanzmarkt. Zuletzt stellte er fest: "Wir werden uns mit dem nicht funktionierenden Kreditmarkt befassen müssen. Die Zentralbank muss auf ihrer Aufgabe beharren, Liquidität in Umlauf zu bringen.
Gleichzeitig scheinen der scharfe Rückgang der Erträge auf die zehn- und zwanzigjährigen Schatzanleihen und der Einbruch der Anleihenpreise darauf hinzuweisen, dass eine schlimme Verschlechterung der Wirtschaft in den USA sowie der Weltwirtschaft insgesamt bevorsteht. Da, laut Philip Isherwood, Wertpapiere die Neigung haben, schlechte Leistungen zu zeigen, wenn die Volatilität hoch ist, wirkt es so, als wären Geldanlagen und Anleihen eine gute Alternative. Jedoch weist der amerikanische Geldmanager, der amerikanischen Schatzanleihen bei CNBC den Vorzug gibt, darauf hin, das "Bargeld ebenfalls in Gefahr schwebt".
Das gilt mit Sicherheit für Bankdepots, für CDs und alle verwalteten Produkte und sogar für Geldmarktfonds, denn die Erträge auf Kapital sind ungewiss. Im Falle der Schatzanleihen „ist das Bargeld auch in Gefahr“, aber aus anderen Gründen. Im Falle der Schatzanleihen werden die Kapitalerträge vorerst kein Problem, aber ich gehe davon aus, dass bei Erträgen von weniger als 2% auf zweijährige, 3,7% auf zehnjährige und 4,5% auf 30jährige Schatzanleihen das Risiko die Inflation ist. (Nicht die, die von der Regierung bekannt gegeben wird, sondern der Anstieg der Lebenshaltungskosten für einen durchschnittlichen Haushalt).
Diese Inflation ist heute schon höher als die eben erwähnten Erträge, und sie wird mit der Zeit die Kaufkraft des Kapitals inklusive der Zinsen auffressen. Ich hoffe, dass meine Leser das Problem mit den Zinssätzen verstehen. Sie sind künstlich gering gehalten und liegen unterhalb der Inflationsrate. Das zwingt Investoren - darunter befinden sich Privatinvestoren genauso wie institutionelle Investoren sowie die Staats- und Rentenfonds - riskante Investitionen einzugehen, die, wie wir jetzt sehen können, auch zu weit verbreiteten Verlusten führen können.
Es ist tatsächlich so, dass die Verluste heute so groß sind, dass sie das gesamte Finanzsystem in Gefahr bringen. Ich gehe davon aus, dass wenn alles gesagt und getan sein wird, die Verluste, die von Mr. Greenspan und Mr. Bernanke in den Finanzsektor und zu den Investoren gebracht wurde, weit über mehrere Billionen Dollar hinausgehen werden. Dazu zählen die gesamten Kapitalverluste auf Häuser, Nicht-Regierungsanleihen und Wertpapiere. Gemessen in Euros oder Gold ist das Gesamtvermögen der USA bereits um mindestens 40-50% zurückgegangen.
Keine Regierung genießt bei mir hohes Ansehen (außer vielleicht die in Singapur), aber der zerstörerischste Kurs, den eine Gesellschaft einschlagen kann, besteht darin, Akademiker in verantwortliche Positionen zu bringen. Ein Problem der künstlich geringen Zinssätze, welches selten diskutiert wird, besteht darin, dass viele Individuen von Zinseinkommen abhängig sind, um ihre Unterhaltsausgaben aufbringen zu können. Genauso sind Rentenfonds von einem bestimmten jährlichen Einkommen abhängig, um ihren aktuellen und zukünftigen Verpflichtungen nachkommen zu können. Darüber hinaus können hohe Zinssätze einen Anleger mit einem Kapitalfluss ausstatten, der die Abwärtstrend bei den Anlagewerten auffangen kann.
Nehmen wir einmal an, dass ein Anleger oder ein Rentenfonds ein ausgeglichenes Portfolio 50% in Aktien und 50% in festverzinsliche Wertpapiere unterschiedlicher Fälligkeit investiert hat. Gehen wir weiter davon aus, dass in einem bestimmten Jahr das Aktienportfolio um 20% fällt. Wenn die festverzinslichen Wertpapiere durchschnittlich 10% der festen Einkünfte des Portfolios ausmachen, dann liegt der Gesamtverlust des Portfolios bei "nur" ungefähr 10%:
Darüber hinaus kann der Kapitalfluss aus den festverzinslichen Wertpapieren wieder in Wertpapiere investiert werden. Was aber, wenn die Erträge auf den festverzinslichen Teil des Portfolios nur bei durchschnittlich 3% liegen? Offensichtlich gehen damit die Möglichkeiten zurück, die Verluste aus dem Aktienportfolio auszugleichen, indem man den Kapitalfluss investiert.
Und wie sieht es aus, wenn die Lebenshaltungskosten im Jahr durchschnittlich um 5% oder mehr steigen? In diesem Falle wird die Kaufkraft des Geldes rapide verloren gehen. Mehr noch, wegen der effektiv negativen Zinssätze, wird die Verbraucherpreisinflation noch zunehmen, so wie es in den siebziger Jahren der Fall war. Gleichzeitig wird die "wirkliche" Kaufkraft von Haushalten, deren Einkommen von festverzinslichen Wertpapieren abhängt, beschränkt und der Lebensstandard wird zurückgehen.
Mein Freund David R. Kotok, Vorsitzender und oberster Anlagedirektor bei Cumberland Advisors, schreibt regelmäßig einsichtige Kommentare über den amerikanischen Finanzmarkt. Zuletzt stellte er fest: "Wir werden uns mit dem nicht funktionierenden Kreditmarkt befassen müssen. Die Zentralbank muss auf ihrer Aufgabe beharren, Liquidität in Umlauf zu bringen.