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Lügner, Wall Street & Ihr Gold

24.04.2008  |  Jim Willie CB
- Seite 3 -
Banken werden wieder mit frischem Kapital eingedeckt

Insolvente Banken bringen kein neues Kapital. Sie verkaufen Kapitalanlagen der Bank, um im Gegenzug an das so dringend benötigte Geld zu kommen. Sie verkaufen Aktien und Bonds. Ihr Kapitalstock wurde durch die Verluste aus den Hypothekenumfeld so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass sie gezwungen sind, ihr Beteiligungskapital und ihre besicherten Schuldverschreibungen zu verkaufen, um ihren Kapitalstock wieder mit Cash zu versorgen. Die Herausforderung für die US-Banken besteht darin, dass sie sich selbst mit zusätzlichem Kapital verwässern, was ihre Aktienkurse fallen lässt. Manche der kleineren Institutionen verdoppelten erst vor kurzem ihr Stammkapital - eine sofortige Verwässerung von 50 %. Ohne diese radikale Verwässerung, werden sie mit ihrem insolventen Status Probleme bekommen, wie zum Beispiel Liquiditätsmangel. An diesen Punkt müssen sie den Bankrott erklären.


Bear Stearns wurde per Bail Out geholfen! Hä?

Wenn dem so war, warum sind sie dann tot? Warum verliert die Hälfte der Angestellten ihre Stellen. Warum verliert die Hälfte der Angestellten ihre Rentenansprüche und Rücklagen? Warum sollte das Geschäftshaus verramscht werden? Nein, Bear Stearns fiel einem Raubzug zum Opfer, seine Anlagen wurden von seinem wichtigsten Gläubiger J.P. Morgan übernommen. Dies ist ein klarer Fall für einen Bail Out, der J.P. Morgan durch die US-Notenbank zugestanden wurde, damit die Kreditderivate der Bank nicht hochgehen. JPM schnitt Bear Stearns von Kredit ab und zerstörte sie dann mit Genehmigung der US-Notenbank und durch eine Kreditspritze der US-Notenbank. Sie wendeten somit einen Bankenkrach bei JPM ab, der um ein Vielfaches zerstörerischer dahergekommen wäre, als das Fiasko um das LongTerm Management im Jahr 1998.

Tatsächlich ist die Geschichte sogar noch schlimmer. Indem die US-Notenbank den Überfall unterstützte, hat sie auch für alle anderen Banken und Investmentbanken grünes Licht für Überfälle auf Wettbewerber oder Kunden gegeben, die keinen Zugang zu den Krediteinrichtungen der US-Notenbank haben. Einige nennen es Notenbank-Kredit-Arbitrage. Aus diesen Gründen werden wir Zeugen einer hässlichen Ausbreitung des faschistischen Mussolini-Geschäftsmodells, was auf eine Konsolidierungsphase der Mega-Banken hinausläuft. Wenn ein Mitbewerber oder Kunde zu einer Bedrohung für eine große Bankeninstitution wird - dann arbeiten sie mit der US-Notenbank zusammen, enthalten ihm Kredit vor, räubern seine Anlagen aus und töten ihn. Das ist Straßenkampf im Dreiteiler.


Konsum als Rückgrat der US-Macht

Diese Lüge wird jetzt gerade bloßgelegt. Die US-Wirtschaft spart nicht, sondern gibt viel eher aus. Wenn es jetzt beim Ausgeben zu Schwierigkeiten kommt, da ja auch der Kredit knapp wird, dann frisst sich das System in einen schrecklichen Abwärtstrend hinein. Was passiert mit den Ausgebern, wenn ihre Anlagen anfangen zu deflationieren? Sie erklären den Bankrott. Sie ereilt die Demütigung der gerichtlichen Vollstreckung ihrer Häuser. Sie verlieren ihre Jobs. Sie ziehen in die Häuser ihrer Eltern. Sie könnten wohlmöglich sogar in Zeltstädte umziehen. Wenn sie sich einen Schrecken einjagen wollen, dann versuchen sie mal Google-Suche nach "Zeltstadt".

In Ontario/Kalifornien steht die größte in den Vereinigten Staaten. Nicht mehr lange und sie werden in den meisten großen US-Städten wie Pilze aus dem Boden schießen. Nein, auf dem Konsum wächst Armut, nicht Wohlstand. Dieser Prozess ging soweit, dass auch Umwandlung von Immobilienkapital in Bargeld gefördert wurde. Leute verbrannten ihre Einrichtungen, um ihren Lebensstil zu finanzieren. Jetzt haben fast 10% der US-Haushalte negatives Eigenkapital, ihre Schulden sind höher, als ihre Häuser wert sind. Der Konsum bringt das System zum Scheitern - auf makro-ökonomischer Ebene und auf der Mikro-Ebene, in Bezug auf die Haushalte.


Die Wall Street als der Motor des Kapitalismus

Die letzten Jahre sollten einem zugänglichen Menschen beigebracht haben, dass die Wall Street das System viel eher ausnimmt, als es zu beleben. Wall-Street-Firmen funktionieren nicht einfach nur als Mittler, die das Kapital zu expandierenden, jungen, geschäftstüchtigen Firmen bringen. Wall-Street-Firmen funktionieren auch als Mittler, um große Institutionen zu übervorteilen, bei denen sich für gewöhnlich große Vorräte an Ersparnissen angesammelt haben. Diese Firmen waren das ausgesuchte Ziel von Wall-Street-Firmen, als sie ihre Subprime-Hypotheken-Bonds verkauften. Eine viel zutreffendere Beschreibung die Tätigkeit der Wall-Street wäre die eines aktiven Mittelsmannes im Inflationsspiel, der dafür sorgt, das Schulden in die Finanzmärkte verkauft werden können, ob sie nun unternehmerischer Herkunft sind oder von der Regierung stammen.

Die Wall Street war der Wächter eines Monopols, das riesige Mengen an Gebühren ansammelt, indem es wachsenden Unternehmen zu zusätzlichem Kapital verhilft. Ebenso benutzte die Wall Street ihre Stellung, um den größten Betrug zu begehen, der je von US-Finanzinstitutionen ausging. Indem sie dies tat, bewies die Wall Street nicht nur, dass sie Nutznießer des Systems sind, sondern auch Kriminelle, die Schutz genießen. Im Grunde genommen zerstörten sie das US-Bankensystem, indem sie es mit toxischen Anlagen infizierten, die bis zum heutigen Tage viele Prozesse lahmlegen. Wir werden erst noch sehen, ob sie auch die US-Wirtschaft auf dem Gewissen haben. Nach meiner Prognose wird es zur längsten Rezession in der modernen Geschichte der USA kommen, da die Immobilienkrise noch weitere zwei Jahre Verluste fordern wird.


Inflationsindexierte Staatsanleihen

Die sogenannten TIPS schützen sie gegen so gut wie gar nichts - vor allem nicht gegen die Preisinflation. Wenn sie die Inflation auf Grundlage des getürkten Verbraucherpreisindex (CPI) (der angeblich die Preisinflation misst) ausgleichen sollen, dann ist dieser Ausgleich ebenfalls getürkt. Könnte es nicht sein, dass die TIPS heutzutage nicht schon auf einen Negativ-Ertrag zugehen? Oooops - bloßgestellt!


Die Falle der Exchange Traded Funds

Das Konzept der Exchage Traded Funds ist einfach. Die Umsetzung jedoch nicht, besonders wenn hier kriminelle Motive im Spiel sind, die durch die Aufsichtsbehörden der US-Regierung und der Wall-Street-Banker gedeckt werden. Jeder ETF, der von einer US-Firma oder einer Londoner Firma gemanagt wird, sollte als betrügerisch gelten, solange nicht das Gegenteil bewiesen wird. Ich kann nur mit absoluter Ungläubigkeit beobachten (was aber fast schon an einen Schock grenzt), dass der Gold-ETF, StreetTracks GLD, von der Gold-Community noch nicht wegen betrügerischen Verhaltens scharf attackiert wurde. Sie erfüllen nicht die Auflagen, die sie sich in ihrem eigenen Emissionsprospekt auferlegen. Sie kommen den Auflagen betreffs der Offenlegung nicht nach.

Mit Erfolg haben sie die reichlich vorhandene Nachfrage nach physischem Gold in einem von JP Morgan geführten Fond umgeleitet. Diejenigen, die an Gold glauben, wurden gelinkt. Jeden Tag kann man von respektierten Analysten lesen, dass sie dieses ETF-Vehikel unterstützen - trotz des ganzen Betrugs. Wo bleibt da der Denkprozess? Man sollte man doch misstrauisch werden, wenn die Mafia in der Nachbarschaft eine Sparkasse eröffnet, nachdem es schon in der ganzen Stadt Überfälle gegeben hat. Der Barclays Silber-ETF - der SLV - ist ein weiterer Betrugsfall. Jim Turk von GoldMoney hat das höchst fragwürdige Verhalten dieses Fonds aufgedeckt.

GLD und SLV haben ihre physisches Gold und Silber möglicherweise seit Jahren für Gold-und Silber-Leerverkäufe genutzt. Diese Vehikel halten den Preis von Gold und Silber niedrig oder sie neutralisieren zumindest das in sie investierte Geld, in Bezug auf die Metallpreise. Die Edelmetallgemeinschaft wurde reingelegt - und wird es bedauerlicherweise immer noch. Die Goldgemeinschaft leistet Spitzenarbeit bei der Recherche und der Überprüfung der Erfolgsgeschichte, der Kompetenz und der Integrität des Managements, wenn sie die Aktie eines Minenunternehmens genauer beleuchten - aber nicht im Fall von ETFs, wie GLD und SLV. Eine sehr eigenartige und inkonsequente Nutzung der Grauen Masse, wenn sie mich fragen. Die Februar- Spezialausgabe des Hat Trick Letter widmet sich diesem kontroversen Thema, wobei auch auf eine vom April 2007 stammende Ausgabe eingegangen wird.




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