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Technische Trends von Gold, Silber und HUI

06.05.2008  |  Adam Hamilton
- Seite 4 -
Beginnend im August begann der HUI aus den damaligen irrationalen Tiefs einen raschen Anstieg. Dieser war der beste frühe, massive Aufschwung in diesem Bullenmarkt und erzeugte sehr hohe Erwartungen für weitere schnelle Gewinne. Der Anstieg des HUI mäßigte sich aber bald und verlief im oben eingezeichneten Aufwärtstrend. Seine erste wichtige Unterstützungslinie, der die Trader von Edelmetall- Aktien folgten, ist im obigen Chart als "midline" bezeichnet. Sie hielt einige Monate lang.

Nach einem starken Anstieg bis zu einem Allzeit-Hoch Anfang November fiel der HUI rasch zurück. Dieser Rückschlag führte bis zur damaligen Unterstützung, aber es gab viele Stimmen, die eine große Korrektur voraussagten. Mitte Dezember erreichte die Angst viele Edelmetallaktien-Trader und Gold- und Silberaktien wurden aggressiv verkauft. Diese hässliche, von Angst gesteuerte Anomalie drückte den HUI weit unter seine damalige 50-Tages-Linie sowie auch unter seine damalige Unterstützung.

Kein emotionales Extrem ist aber jemals nachhaltig und letztendlich folgt auch der HUI dem Goldpreis. Als Gold Mitte Dezember, nach seiner hohen Konsolidierung, erneut rasch zu steigen begann, legten auch die Goldaktien stark zu und holten auf. Bald darauf war der HUI wieder über seine 50-Tages-Linie und über seine Unterstützung gestiegen. Im Jänner, Februar und März erreichte er weitere neue Allzeit-Hochs. Der entscheidende Punkt ist hier, dass das Scheitern von technischen Indikatoren einen laufenden Aufschwung nicht notwendigerweise beenden muss.

Eigentlich war der HUI bereits vor dem letzten Rückgang von seiner oberen Widerstandslinie im März zweimal stark an dieser oberen Unterstützung abgeprallt. Solche Rückschläge von der Widerstandslinie sind innerhalb von Aufschwüngen nicht ganz unüblich. Nachdem ich diesen Goldaktien-Bullenmarkt nun seit seiner Geburt vor über 7 Jahren trade, habe ich mehr scharfe Rückgänge innerhalb von laufenden Aufschwüngen gesehen, als ich zählen kann. Jener im März ging zwar abnormal schnell, aber nicht abnormal weit.

Interessanterweise führte dieser Rückschlag im März den HUI letztendlich auf einen Punkt parallel zu seinem Tief vom Dezember. Das lässt mich vermuten, dass die Unterstützung wirklich bei der unteren Unterstützungslinie ("Support") in diesem Chart liegt, und nicht bei der höheren, mit "midline" bezeichneten Linie, die die Trader beobachtet haben. Beachten Sie, dass Trendkanäle sich ständig verändern und ihre Steigung und Breite sich im Lauf der Zeit oft ändern. Wenn diese untere Unterstützungslinie tatsächlich die richtige Unterstützung ist, hat der HUI seinen Aufwärts-Trendkanal niemals verlassen!

Wie bei Gold und Silber glich auch das Zwischenhoch des HUI im März nicht den historischen Hochs am Ende eines Aufschwungs. Er stieg innerhalb der letzten 10 Handelstage nur um 5,9%, es war keine Euphorie zu beobachten. Der relative HUI handelte bis zum 1,302-fachen seiner 200-Tages-Linie, wobei dies in etwa den relativen Werten entspricht, die er schon Anfang November und Anfang Jänner erreicht hatte. Historisch betrachtet stieg der HUI in massiven Aufschwüngen dieses Bullenmarktes immer über das 1,5-fache seiner 200-Tages-Linie an, bevor ein Aufschwung zu Ende ging.

Ein Anstieg des HUI um 71% seit Mitte August ist zwar nett, im Vergleich zum bisherigen Verlauf dieses Bullenmarktes aber relativ gering. Der durchschnittliche Anstieg aller 7 HUI-Aufschwünge in diesem Bullenmarkt, vor unserem aktuellen Aufschwung, betrug 94%. Der durchschnittliche Anstieg in seinen massiven Aufschwüngen, also jedem zweiten Aufschwung, bei denen jeweils neue Hochs erreicht wurden, betrug sogar 136%! Bei einem Goldpreis, der sich anscheinend im Bereich von 900 $ sehr gut halten kann, ist es schwer vorstellbar, dass es sich hier um keinen massiven Aufschwung der Edelmetall-Aktien handeln sollte.

Technisch gesehen wirkt der HUI also nicht, als hätte er Mitte März ein wichtiges Hoch am Ende eines Aufschwungs erreicht. Auch sein charakteristisch scharfer Rückfall von der Widerstands- bis zur Unterstützungslinie sah nicht wie eine Korrektur nach einem Aufschwung aus. Technisch gesehen handelte es sich eher um einen raschen Preisrückgang inmitten eines Aufschwungs. Falls sich die neue, niedrigere Unterstützung als beständig erweist, hat der HUI seinen Aufwärts-Trendkanal nie verlassen. Ein durchbrechen der 50-Tages-Linie inmitten eines Aufschwungs ist hingegen bei diesem Index keineswegs ungewöhnlich.

Angesichts dieser technischen Trends von Gold, Silber und HUI scheinen alle Indizien ein paar grundlegende Thesen zu unterstützen. Erstens wurde die Euphorie angesichts der jeweiligen Standards in diesen Bullenmärkten in keinem Fall groß genug, um das Ende eines Aufschwungs zu kennzeichnen. Es gab keine universelle, extreme Gier, die den gesamten Edelmetall-Sektor vertikal nach oben getrieben hätte. Ohne diese technischen Zeichen ist es eher wahrscheinlich, dass es sich um Rückschläge inmitten der jeweiligen Aufschwünge handelte, um die Marktstimmung auszugleichen.

Starke Rückschläge können technische Linien wie 50-Tages-Linien und aktuelle Unterstützungen, an die Trader sich gerne halten, leicht durchbrechen. Allerdings war die Gier vor dem Rückschlag nicht allzu extrem und auch die fundamentalen Gründe für den aktuellen Aufschwung bleiben intakt, weshalb dieser trotz kurzfristiger technischer Unterbrechungen nicht zu Ende sein sollte. Bei Edelmetallen muss man extreme Volatilität innerhalb von Aufschwüngen jederzeit erwarten. Wenn Sie an aktuellen Analysen und Charts zu elitären Gold- und Silberaktien interessiert sind, abonnieren Sie noch heute unsere renommierten Newsletter Zeal Intelligence und Zeal Speculator.

Fazit ist, dass alle Aufschwünge chaotisch verlaufen können, insbesondere im volatilen Bereich der Edelmetalle. Im Verlauf jedes Aufschwungs verändert sich sein Aufwärtstrend ständig, um die aktuellsten Preis- oder Kursinformationen zu reflektieren. Die Durchbrechung von Unterstützungen im Aufwärtstrend oder sogar von 50-Tages-Durchshnitten inmitten eines Aufschwungs ist daher nichts Ungewöhnliches. Extreme Angst kann von Zeit zu Zeit Rückschläge inmitten eines Aufschwungs auslösen.

Bisher ist weder bei Gold oder Silber, noch beim HUI etwas technisch Alarmierendes passiert. Sie sind zwar stark und schnell zurückgefallen, aber diese Rückschläge führten von über der Widerstandslinie bis zur oder knapp unter die Unterstützung. Vor diesen starken Rückschlägen hatten weder Gold oder Silber, noch der HUI ein Stadium erreicht, das mit dem Ende von früheren Aufschwüngen in ihren jeweiligen Bullenmärkten vergleichbar wäre. Es ist also wahrscheinlich, dass diese Aufschwünge noch intakt sind.

© Adam Hamilton
Copyright by Zeal Research (www.ZealLLC.com)

Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 18. April 2008.)





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