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Inflation & Gold-Silber bricht aus

04.06.2008  |  Jim Willie CB
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Wenn die Löhne nicht mit den steigenden Kostenstrukturen Schritt halten können, dann knicken die Unternehmen ein und die Konsumenten halten sich zurück. US-Banken sind noch nicht bereit, wieder Geld an Leute und Unternehmen mit schlechter Bonität, schlechten Bilanzen und schwache Einnahmen zu geben. Diesmal wird es für die Kreditnehmer keine Rückkehr zu den glücklichen, depperten und irrgläubigen Tagen der Jahre 2003 bis 2006 geben.

Die US-Banken haben schon von den generösen Angeboten der US-Notenbank profitiert, sie konnten US-Treasury-Bonds gegen die heftig beschädigten Hypothekenbonds tauschen - zu stark aufgeblähten Preisen. Unterdessen deutet nun auch die Wall Street langsam an, dass wir die schlimmsten Banken- und Bond-Probleme noch vor uns haben könnten. Und wieder haben sie gelogen. Unterdessen ist die Wall Street auch zu neuen Täuschungsgeschichten übergegangen, jetzt nimmt man sich den Preissprüngen beim Rohöl an. Sie geben dafür den Spekulanten die Schuld, aber diese Geschichte geht nicht auf.

Heute hat Nigeria angekündigt, dass das Land in den nächsten drei Jahren Produktionsrückgänge erwartet - aufgrund sinkender Ressourcen. Laut den Angaben sollen etwa 30% des Angebots nicht mehr verfügbar sein. Rechnen sie Mexiko, Russland, die Nordsee, Indonesien, Kuwait und Saudi-Arabien hinzu, wenn wir über die Entleerung großer Ölfelder sprechen. Dennoch hört die Wall Street nicht auf, von einer Rückkehr der gemeinen Spekulanten zu sprechen. Solche Rückkehr-Argumente basieren stark auf der Annahme, dass sich die Umgebungsvariablen nicht ändern. Aber nichts ist mehr wie es war!

Nur die Wirklichkeit kann, wie kaltes Wasser, die Realität wiederbringen. Im meinen Hat Trick Letter von Mai habe ich 6 Schlüsselereignisse beschrieben, die als negative Vorzeichen im Banken- und Finanzsektor zu werten sind. In Anbetracht dieser Ereignisse kann man die Behauptung, die Banken, der Immobiliensektor und die Hypotheken-Bonds könnten sich erholen und zu einer gesunden Basis zurückfinden, nur mit Geringschätzung aufnehmen.

Die USB hat riesige Verluste aus Hypotheken-Bonds angekündigt und will Geld in Austausch gegen Kapitalanlagen aufbringen. Die Citigroup hat riesige Verluste aus Hypotheken-Bonds angekündigt und will Non-Core-Anlagen im Wert 400 Milliarden $ auf den Markt werfen und somit Geld in Austausch gegen Kapitalanlagen aufbringen. Überall stank es ganz stark nach Bankrottvermeidung und nach Resolvenz. Natürlich wird das so nie gesagt werden. Fannie Mae hat einen riesigen Verlust im Hypotheken-Portfolio angekündigt und will Geld in Austausch gegen Kapitalanlagen aufbringen. Wird diese halb-unverdorbene August-Jauchengrube als Basis für eine neue Plattform zur Rettung von Hypotheken dienen??? AIG hat einen riesigen Verlust bei seinen hypothekennahen Credit-Default-Swap-Versicherungen angekündigt, zusammen mit anderen Problemen im Versicherungsgeschäft. Die Bank of America kündigte an, dass der zuvor geschätzte Verlust von 2,5% im Kredit-Portfolio zu niedrig bemessen wurde und dass noch mit größeren Verlusten zu rechnen sei. Und zu guter letzt kündigte MIBA riesige Verluste aus Versicherungen für Covered-Hypotheken-Bonds an, sie werden Geld im Austausch gegen Kapitalanlagen aufbringen müssen.

Sie mussten in beschämender Weise von ihrer AAA-Bewertung durch Standard & Poor Abstand nehmen. Wenn Moodys oder Fitch ihre Bewertungen für MBIA-Bonds herabstufen, dann heißt es wehe euch US-Banken, die ihr versicherte Bonds besitzt - im Wert von so ca. einigen hundert Milliarden Dollar. Die Behauptung, das US-Bankendebakel könnte vorüber sein, ist lachhaft. Die Behauptung, dass die zukünftigen Verluste die vergangenen in den Schatten stellen werden, muss jedem oder jeder einleuchten, der/die sein/ihr Gehirn zu nutzen weiß. Traurigerweise schließt das 90% der Wall Street aus und wahrscheinlich auch die Mehrheit der amerikanischen Öffentlichkeit.

Die Wall Street stellt sich dumm an, wenn es darum geht, einzusehen, dass die Preisbestimmung ein Versuch ist, einen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage zu finden. Jeder kann jederzeit und überall Argumente für niedrigere Preise finden - ein Blick auf nur eine Seite ist dafür schon ausreichend. Nachfrageprobleme tauchen überall auf der Welt auf - nicht nur was die Rohölförderung betrifft. In der Anden-Region in Südamerika sind Rückgänge beim Kupferangebot zu verzeichnen. Andere, dringendere Angebotsprobleme treten jetzt zu Tage. Stromengpässe scheint es vermehrt auch anderswo als in Südafrika zu geben. Eine versteckte Gefahr von eher düsterer Natur droht bei vertraglich geregelter Nachfrage. China könnte wohl bald alle Zahlungen in US $ oder aber die Ausstellung neuer Handelsverträge in US-Dollar-Währung anlehnen, wodurch die akzeptierte US $-Basis für internationale Vertragsabschlüsse regelrecht verstümmelt würde. Manche gehen davon aus, dass China langsam zu einem komplett anderen Handelssystem übergehen wird.

Zwei sehr bedeutende Sachen, die weder von den korrupten Informations- und Datenvermittler der Wall Street, noch von der Regierung aus dem Weg geräumt werden können, sind Benzin und Diesel. Die Extrakosten für höhere Energiepreise, die von der US-Wirtschaft aufgebracht werden müssen, belaufen sich - seit Februar gerechnet - auf ungefähr 300 Milliarden $. Setzen sie das zu den mickey-mouse-mäßigen 130 Milliarden $ in Bezug, die im Zuge des Stimulus-Paketes von den Kindergartenakteuren des Weißen Hauses und des Kongresses an die einzelnen Haushalte vergeben wurden. DIE KAPIEREN ES EINFACH NICHT !!!

Die US-Wirtschaft und auch das US-Bankensystem steuern auf übergreifende Krampfanfälle zu, denen der Kollaps folgt. Die aktuelle Kostenexplosion ist noch gar nicht im Kontext einer ausgeweiteten, systemischen Preisinflation zu sehen. Wenn die US-Notenbank sowie andere große Zentralbanken auf stark ansteigende Kosteninflation reagieren, indem sie die offiziellen Zinssätze erhöhen, dann kommt auch noch das letzte Kostenelement für ein endgültiges Explosionsszenario hinzu - gemeint sind die Kreditkosten. Die Aufgabe der US-Notenbank besteht weiterhin darin, die Insolvenzen und die Bankrotte der großen Stützen des US-Systems zu monetisieren - wobei nicht einmal ein Heilungsprozess in Betracht gezogen wird.




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