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Nutzen von Gold vs. Kosten der Minenunternehmen

06.06.2008  |  Jim Willie CB
Das Pendel wird in naher Zukunft einen wichtigen Schwung vollführen. Die Hebelwirkung via Goldminen- und Silberminenaktien hängt von der Kostenbegrenzung innerhalb der Unternehmen ab. Energiekosten (vor allem Diesel), Materialkosten (wie für Stahl und Nutzholz), Arbeitskosten als solche (auch beim Personal gibt es Mangel) oder selbst die Kosten für Ausrüstung (bei Bohrausrüstungen sieht es finster aus, lange Wartezeiten aufgrund von Knappheit): Die Minengesellschaften müssen ihre Kosten eindämmen, um ihre Aktien zur effektiven Investitionsmöglichkeit zu machen, wodurch man von den steigenden Gold- und Silberpreisen profitieren kann.

Den größten Ausbruch in der ganzen Sammlung von Rohstoffpreisen gab es innerhalb der letzten zwei Monate beim Rohöl, das zog große Aufmerksamkeit auf sich. Der Goldpreis erreichte die 1.000er-Marke und zog sich zurück. Der Silberpreis erreichte die 21er-Marke und zog sich zurück. Rohöl erreicht die 100er-Marke und setzte dann prompt seinen mächtigen Feldzug Richtung 135 fort. Die Energiepreise könnten kurz vor einem Rückzieher stehen - der sogar ein gewaltiger Rückzieher werden könnte. Meine Prognose für Rohöl ist ein Rückzug auf die 100er-Marke, noch in diesem Sommer, der ja bald beginnen wird. Die Ausbildung eines Tops steht kurz bevor.

Die Zerstörung der Banken wird den Goldpreis zurück über 1000 schieben, das wird mit dann mit der Zeit zurückgehender Energiepreise zusammenfallen. Dies müsste die Rentabilität der Minenunternehmen stark verbessern.

Seit kurzem gibt es in der Öffentlichkeit weitgehende unkommentierte Berichte über anstehende Verluste bei den Banken, da die Immobilienpreise weiter ihren historischen Abwärtstrend verfolgen und mit Sicherheit zusätzliche und tiefgreifende Bond-Verluste einfordern werden. Die Banken geben es offen zu. Achten sie auf die Bond-Versicherer, die grundsätzlich Pleite gehen und mit dem Bauch nach oben treiben werden, weil sie es nicht schafften, ihr Kernkapital zu ersetzen. Die Charts sagen alles. Nicht so die Netzwerke der Finanzpresse, die weiterhin ihren Werbepartnern gehorchen, welche die Rechnungen begleichen und die Botschaften diktieren, auch wenn diese vollkommen falsch sind. Die Regierung der USA könnte womöglich gut daran tun, einen neuen offiziellen Kabinettsposten auszuloben - den des Informationsministers - um der Tradition, die vor 70 Jahren in Berlin ihre Wurzeln fand, treu zu bleiben.

Wenn das System auf die nächste Runde der Bankenverluste reagiert, wenn die US-Wirtschaft weiterhin einbricht, die anhaltenden Unternehmensaufgaben mit horrenden Jobverlusten einhergehen, dann wird die Antwort der US-Notenbank und der US-Regierung nur Stimulus-, Rettungsprogramme und dergleichen lauten.

Wir stehen kurz vor einem sogar noch unnachgiebigeren Anstieg der monetären Inflation. Dafür braucht es Überdruckventile. Der jüngste Nutznießer ist das Rohöl gewesen, bald aber sind Gold und Silber dran.

Meiner Meinung nach wartet die US-Notenbank ungeduldig auf die US-Regierung, damit diese endlich - via Behörden und Kongress - die Programme zur Entlastung des Hypothekensektors auf den Weg bringt. In den letzten Monaten hat bei der Neuen Treuhandgesellschaft keine Fortschritte gegeben - hinsichtlich einer Belebung des sekundären Hypothekenmarkts, der Schaffung einer Bestattungsfläche für die schwerstverletzten Hypotheken-Bonds sowie der Aushandlung neuer Kredite zur Refinanzierung der wachsenden Anzahl von "Wasser-Bis-Zum-Hals-Immobilienkredite".

Der Rückgang der Immobilienpreise, für die 20 wichtigsten Ballungsräume im Immobilienpreis-Index "Case-Shiller", lag im März bei 2,2% oder 14% jährlich. Das bedeutet, dass die Immobilienpreise schneller nach unten gehen.

Das müsste eigentlich ein hässlich lauter Weckruf gewesen sein, er konnte jedoch nicht für Aufmerksamkeit sorgen oder gar zu Taten zu animieren. Der anhaltende Rückgang der Immobilien und das Scheitern bei der Einführung einer neuen Rettungsplattform garantiert die nächste Runde großer Bankverluste. Die Charts sagen alles. Meine Worte sind da gar nicht so wichtig.

Der Preis für Rohöl scheint sich bis in die Nähe eines kurzfristigen Tops gepresst zu haben. Zumindest zielen die öffentlichen Anstrengungen darauf ab. Die Abkühlung der Weltwirtschaft ist eine Tatsache. Nordamerika und die Europäische Union zeigen Anzeichen von Stress. In Asien wird es auch bald so weit sein, möglicherweise nach den Olympischen Spielen, die diesen August in China stattfinden. Wenn es nicht die sinkende physische Nachfrage ist, die die Spekulanten von ihren Wetten beim Rohöl abhält, dann werden es die albernen Bestimmungen des Kongresses sein. Wir werden dann wahrscheinlich eine Migrationsbewegung hin zu etwas anderem sehen. Ich tippe auf Gold und Silber, besonders, wenn die nächste Zerstörungsrunde im Bankensektor schmerzhaft offensichtlich wird.

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