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Starker Bullenmarkt für US-Aktien zeichnet sich ab, da sich die USA ...

27.06.2008  |  Clive Maund
- Seite 6 -
Die ist ein langer Artikel und daher ist es wichtig so abzuschließen, dass man sich auf die wichtigsten Punkte besinnt.
  • 1. Die Ressourcen-Kriege des 21. Jahrhunderts sind voll im Gange; die USA und Großbritannien geben im Nahen Osten den Ton an, hinter der Fassade des Kriegs gegen den Terrorismus. Das Ziel ist die totale Kontrolle über die Ölfelder des Nahen Ostens, die durch eine Mischung aus den schon bestehenden Satellitenstaaten wie Saudi Arabien und den Golfstaaten, und der gewaltsamen Aneignung der übrigen ölreichen Länder besteht. Die Logik diktiert es förmlich, dass das nächste Land, dessen man sich bemächtigt, der Iran sein wird, und obwohl man gern auch die ölreichen Länder rund um das Kaspische Meer hinzufügen würde - auch nur der geringste Versuch würde zu einer Konfrontation mit Russland führen - muss man sich statt dessen Zeit lassen und eher versuchen, diese Länder politisch zu untergraben.

  • 2. Das Peak Oil steht uns zumindest kurz zuvor, falls es nicht schon längst eingetreten ist. Die Mischung aus wachsender Bevölkerung und stark wachsender Nachfrage nach Öl aus sich entwickelnden Ländern wie China und Indien, gepaart mit der Starrheit der Ölnachfrage wird höchstwahrscheinlich einen sich fortsetzenden Aufwärtstrend des Ölpreises nach sich ziehen, obwohl dieser gemildert werden dürfte, sobald im Irak alles sprudelt.

  • 3. Da der Ölpreis den Nahrungsmittelpreisen zu Grunde liegt, müssten diese weiter steigen - eine Situation, die durch die kürzlich modern gewordene und sehr bizarre Praxis, Nahrungsmittel zu Brennstoffen zu verarbeiten, noch verschärft wird. Man kann davon ausgehen, dass dies zu weit verbreiteten Unruhen und möglicher Anarchie in vielen ärmeren Ländern führen wird.

  • 4. Die Besitzergreifung des Iraks wird weithin als schwerer Fehler angesehen. Vom Standpunkt der US-Elite kann davon keine Rede sein. Die im Irak liegenden Ölreserven sind gigantisch, und daher war seine Inbesitznahme für die USA ein großer Schritt - in wirtschaftlicher als auch sicherheitspolitischer Sicht - nach vorn. Zusätzlich zu dieser zentralen Position in der Region und durch die frühere Besetzung Afghanistans macht es die mögliche Aneignung des ölreichen Irans fast zu einer ausgemachten Sache. Im Vergleich zu den US-amerikanischen Strategen sind die in der Europäischen Union hoffnungslos naiv und untauglich - sie können noch nicht einmal die Müllabfuhr in Neapel organisieren.

  • 5. Die Vereinigten Staaten sind wirtschaftlich todkrank, gelähmt durch die massiven Schulden, Auslagerung der Produktionsstätten und zügellosen Spekulationen, und trotzdem schaffen sie es, für ihre Militärmaschinerie mehr auszugeben als alle anderen Länder der Welt zusammen. Dies ist nur möglich, da der Dollar, bis jetzt zumindest, die Weltwährung war, und weil die USA von den Ersparnissen der restlichen Welt leben. Die größte Ironie ist, dass der Rest der Welt die Übernahme des Iraks durch die USA finanziert, und ein paar andere Länder, die die Macht hätten oder hatten, die USA in ihrem Weg aufzuhalten, indem sie ihre Dollars und US-Anleihen abstoßen, können dies nicht tun, da sie die schrecklichen Folgen nicht ertragen könnten und so gezwungen sind, den USA für Öl den Kotau zu machen. Ist diese Zeit erst einmal gekommen, so werden sie es nicht wagen, die US-Papiere auf den Müll zu werfen und der Vergeltung ins Auge zu sehen, dass ihre Ölversorgung abgebrochen und ihre Wirtschaft stillgelegt wird.

    Derzeit sind die USA nur die größte Militärmacht der Welt, aber in ein paar Jahren kann man von der weltweiten Vorherrschaft ausgehen, wenn die massiven Ölgewinne aus den Ausbeuten der Kampagnen im Nahen Osten fließen und die schlingernden Defizite korrigieren. China wird dann den US-Ansprüchen sofort nachgeben oder bekommt den Ölhahn zugedreht. Russland, derzeit mit einem reichhaltigen Vorrat an Öl und anderen natürlichen Ressourcen gesegnet, sollte es gut gehen, aber es wir zunehmend eingekesselt und irgendwann zur Aufgabe gezwungen sein, wenn seine Ressourcen dahinschwinden und es zunehmend isoliert ist. Großbritannien - es dient den USA in seinen Eroberungskriegen als erster Offizier - wird einen privilegierten Platz am Tisch genießen, während die Welt zunehmend verhungert. Und Israel wird dem allen mit stiller Genugtuung zuschauen.

  • 6. Wir kristallisieren nun den wichtigsten Punkt in diesem Artikel heraus, nämlich den, worauf uns diese Diskussion führen sollte. Wie wir schon festgestellt haben, werden die USA von vielen als wirtschaftlicher Schwerverletzter angesehen, aufgrund seiner astronomischen Schulden und geschwächten heimischen Wirtschaft. Trotzdem bringen sie derzeit die weltweit wichtigsten Erdölreserven unter ihre Kontrolle und reihen sie auf. Sind sie damit erst einmal fertig, werden sie nicht nur die größte Militärmacht der Welt sein, sondern die Weltbühne auch als größte Wirtschaftsmacht betreten und komplett unantastbar sein. Zu diesem Zeitpunkt wird es kein anderes Land wagen, oder gar wollen, Dollars oder US-Anleihen abzustoßen. Wie wir in der nahen Vergangenheit auf www.clivemaund.com festgestellt haben, weigert sich der US-Aktienmarkt seit ein paar Monaten, neue Tiefs auszubilden (abgesehen von einem neuen Intraday-Tief), trotz all der schwebenden Todesurteile und düsteren Stimmung, und die internen Umsätze des Marktes sind bullisch.

    Es scheint ganz so, als würde das Smart Money langsam begreifen, was da draußen vor sich geht. Ist unsere Einschätzung der Situation richtig und China spielt weiterhin ein Spiel, weil es die Dollars und US-Anleihen nicht abstößt - trotz der Provokation über Tibet in den westlichen Medien - dann findet sich der US-Aktienmarkt wieder in einem Fortschreiten des Bullenmarktes, da die Injektion von enormen Mengen an neu geschaffenen Liquiditäten wahre Wunder vollbringt und so die globale Finanzkrise beruhigt. Dieses Fortschreiten würde den Markt sofort zurück auf vergangene Höhen bringen, und später noch höher aufsteigen lassen. Die großen globalen Zuwächse beim Geldangebot sind natürlich höchst inflationär und sollten einen widerstandsfähigen Bullenmarkt bei den Rohstoffen anheizen, einschließlich Gold und Silber, auch wenn sie zurück auf den Brenner gestellt werden und sich weiterhin korrigieren, während sich das Augenmerk auf den generellen Aktienmarkt richtet. Derzeit sind die US-Aktienmärkte bereit, über der kritischen Widerstandsmarke von 1.400 im S&P 500 Index auszubrechen, ein Ereignis, das ganz einfach einen Anstieg um 400 bis 500 im Industrie Dow Jones auslösen könnte.

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© Clive Maund
www.clivemaund.com









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