Verstaatlichung, Fiasko, US-Dollar und Gold
12.08.2008 | Jim Willie CB
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TrendänderungDie Edelmetallaktien haben in den letzten zwei Monaten erheblich besser abgeschnitten. Seit Juni ist der HUI stärker angestiegen als der XOI - der Energieaktienindex. Energie hat ihre große Zeit gehabt und jetzt sind die Gold- und Silberaktien dran. Viel Rohölgeld wird in Gold fließen. Der grüne Kreis hebt den jüngsten Anstieg bei den Minenaktien im Vergleich zu den Energieaktien hervor.
Seit Frühling ist eine ausgeprägte negative Korrelation zwischen HUI und dem Mainstream-S&P 500-Aktienindex deutlich abzulesen. Während der Bankensektor und die meisten der anderen Sektoren den Aktienmarkt nach unten ziehen, haben die Edelmetallaktien zugelegt. Diese seltene, negative Ausrichtung ist unglaublich günstig für die Minenaktien und es sind Neuigkeiten, die man sehr gerne hört. Endlich! Der Minensektor bekommt positive Presse, mehr Respekt und ihm wird mehr als zuvor die Rolle einer verlässlichen Absicherung gegenüber der herrschenden, tiefgreifenden Preisinflation zugestanden, die weltweit zu beobachten ist. Warten Sie, bis die Stürme auf Banken erst richtig einsetzen! Die Flucht ins Gold wird tiefgreifend sein. Der grüne Kreis hebt den jüngsten Anstieg der Minenaktien gegenüber den Mainstream-Aktien des S&P 500 hervor.
Der Schlüssel zum Gold
Ich gehe davon aus, dass die Bailouts im Bankensystem die Schlüsselrolle übernehmen, wobei an erster Stelle Fannie Mae zu nennen ist. Seit letztem August, dem Beginn der Bankenkrise, schoss Gold in Rekordgebiete, um anschließend in neuerliche Rekordgebiete vorzudringen. Die Garantien der US-Regierung werden anderen Bailouts und Verstaatlichungsaktionen den Weg bahnen. Die tiefgreifendste der kommenden sozialistischen Aktionen wird die Übernahme der Detroit-Automobilhersteller sein. Dieses Ereignis wird vorangetrieben, um Arbeitsplätze zu retten, enorme Schäden in den Zuliefererketten zu verhindern und sogar, um militärische Ausrüstungsverträge mit abzudecken. Man wird argumentieren, dass diese - unter dem nationalen Deckmantel stattfindenden - Übernahmen auch der Unterstützung der Stahlindustrie dienen.
Von den aufgelisteten Sektoren wird einer nach dem anderen der Verstaatlichung entgegengehen, stark angetrieben durch das anhaltende Einbrechen des Systems. Das bahnbrechende Ereignis war die Pleite der Subprime-Hypotheken, die zu gigantischen Bankverlusten führte. Die Banken&Bond-Kontagion ist, anders als Bernanke behauptet hat, komplett, absolut und tief. So betrachtet hat der US-Notenbankchef Bernanke noch keine einzige richtig Wirtschafts- oder Bankenprognose gestellt - so wie es auch von einem Chef des wirtschaftswissenschaftlichen Instituts einer Universität zu erwarten ist. Zurück zum Thema Gold. Die Nationalisierungsbewegung, und gerade deren erste Schritte mit Fannie Mae und kommenden große Banken-Bailouts, wird die Risiken für den US-Dollar erhöhen. Macht die Druckerpressen bereit. Alles läuft diesen hochstapelnden Kontrollfreaks gerade entgegen!
Ich vermute einmal, dass die aktuellen Spannungstests an der Wall Street gezeigt haben, dass das wichtigste Stück Fannie Mae gewesen ist. Die FDIC-Liste für problematische Banken, auf der übrigens Indymac nicht stand, könnte möglicherweise auch Nachforschungen beinhalten, die zeigen, dass schon 20 bis 40 Banken bereit sind, einen ganzen Haufen Fannie-Mae-Bonds loszuwerden, um ihre Cash-Bilanzen aufzubessern. Vielleicht hat China schon einige der angegebenen Fannie-Mae-Bonds in Höhe 400 Milliarden $ auf den Markt geworfen und JP Morgan steht jetzt unter dem Druck, sie klammheimlich aufzukaufen, bevor Neuigkeiten hinter den verhärteten, korrupten Mauern hervorbrechen.
Was auch passiert, das große Risiko hinter den Bailouts ist der Zusammenbruch des US-Dollars. Um nichts in aller Welt kann die US-Regierung einen neuen Berg an US-Schatzanleihen verkaufen, um solche Bailouts zu finanzieren. Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn die US-Regierung die altruistischen Multi-Milliardäre in der arabischen Welt so weit bekommen könnte, die Rechnung zu bezahlen. Die Antwort darauf ist schließlich die Druckerpresse, welche bis dato nicht zu stark beansprucht worden ist. Ölt sie also! Man hat sich damit gebrüstet, dass dies der große amerikanische Vorteil sei. Wohl kaum!