Verstaatlichung, Fiasko, US-Dollar und Gold
12.08.2008 | Jim Willie CB
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Verflogen ist die positive Stimmung, dass die US-Notenbank wirklich einen straffen Kurs gegen die Inflation fahren wird. Verflogen sind in der Tat auch alle Optionen der US-Regierung und des US-Bankensystems. Die Optionen sind weg. Der Euro ist hierbei der Hauptnutznießer der extremen Nötigung des US $. Die Europäische Zentralbank hat den unfähigen Bubble-Ingenieuren in den Vereinigten Staaten einen Teil der Führerschaft abgerungen. Der Euro konnte ungefähr die Hälfte seines (in Folge des vorhergehenden Ausbruchs über 149 auf 159) gemachten Zuwachses wieder abgeben. Als nächstes müsste er eine Bewegung in Richtung 164 machen, was mein Ziel ist. Im nächsten Hat Trick Letter werde ich mich diesem Thema genauer widmen. Gold wird dem Beispiel des Euros folgen, wenn der Goldpreis, der Silberpreis und der Eurowechselkurs - möglicherweise alle zusammen - zu neuen Rekordhochs marschieren. […]Gold hat unterschiedliche Märkte auf den verschiedenen Kontinenten. In japanischen Yen gerechnet hatte Gold schon Rekordterritorium erreicht. Das ist ein Ereignis von großer Bedeutung. Auf dem asiatischen Kontinent werden die großen Ersparnisse zusammengetragen, abgesehen vom Ölhandel im Nahen Osten. Vor Nordamerika, Europa und Asien wird der japanische Goldpreis als erster die Allzeithoch-Marke in diesem Sommer setzen. Da Japan gerade seine schier endlos scheinende Deflationsperiode, die damals 1990 begann, hinter sich lässt, haben sich auch die Zeiten für die japanischen Bürger verändert. Die Preise steigen und die Investoren haben sich ganz klar für Absicherung statt Inflation entschieden. Dasselbe Untertasse-mit-Henkel-Umkehrmuster, das man auch bei der Eurowährung sieht, bildet sich hier deutlich ab. Es verweist auf ein zu erreichendes Preisziel von 11,50. Der Yen-Goldpreis handelt sich an der rechten Seite des Henkels aus, dort wo es zum Zögern, zu Zweifeln, Besitzerwechseln und Diskussionen kommt. Sein Momentum wird Gold in Asien höher treiben. Unterschätzen Sie nie die Macht der klammheimlichen Goldkäufe der Chinesen.
Institutionelle Kriminalität und Unredlichkeit
Seit Jahren sage ich nun schon, dass das US-Finanzsystem in seiner Gesamtheit für institutionalisierte Unredlichkeit steht und als jüngstes Beispiel für ein faschistisches Geschäfts US-amerikanischer Prägung gilt, das sich aufgrund von Kontrolle und Besitz der Weltreservewährung einfacher aufrechterhalten ließ. Jedem, der das abstreitet, müssen die unzählbaren Entwicklungen wohl völlig entgangen sein. Hören Sie sich Bud Farrell auf Financial Sense Newshour im Interview mit Jim Puplava an (hier oder hier). Farrell teilt sein Insiderwissen über großangelegte und weitverbreitete, nackte Leerverkäufen von Aktien, wobei er selbst sagt, dass es sich hierbei nur um die Spitze des Eisbergs handle.
Die Aufzeichnung mit dem Titel "The Crime of the Century" entstand infolge einer kleinen, vor wenigen Monaten von Bloomberg veröffentlichten Studie. Unseriöses Geld lädt zu weitgehender Korruption durch jene ein, die in der Nähe der Druckerpressen sitzen - ein Prinzip, das sich bis zu Ludwig von Mises Lehren zum Fiat-Geld zurückverfolgen lässt. Meine gepflegte Liste für Verbrechen des Jahrhundert ist lang - sie fängt mit den Maßnahmen des monetären Drogendealers Greenspan an, die zu der Pleitesituation der Banken geführt hat (wofür es einen zweiten Gehaltsscheck aus der Schweiz gab), dann der Clinton-Rubin-Überfall auf das Goldangebot im US-Staatsschatz (Leasing bei fast 0%), die anhaltende Drückung der aussagekräftigsten Preise (Gold und Silber in den Futures-Märkten), die Preisbegrenzung der Erträge für langfristige Staatsanleihen (im Futures-Markt und durch Kreditderivate unter Führung von JP Morgan), die Beibehaltung der Enron-Bilanzierungspraktiken im versteckten Teil des Bankensystems (siehe das Versteckspiel bezüglich bilanzneutraler Finanzierungen unter Missachtung von BIS und G7) und schließlich der Export von betrügerischen US-Hypotheken-Bonds in die ganze Welt (ein Werk der Wall Street).
Und vergessen Sie nicht die gekaufte Zustimmung der FDA (Food and Drug Administration) zu gewissen tödlichen Arzneimitteln, wie im Fall von Nutra-Sweet gemunkelt wird. Da gibt es noch eine ganze Story aus Goldraub, Bond-Auslöschung, Versicherungsbetrug, die Unterbindung von Pentagon-Untersuchungen wegen Betrugs - Gerüchten zufolge soll dies bestimmte Ereignisse in einem großen Finanzzentrum in Nordosten der Stadt vor etwa sieben Jahren motiviert haben. Nur wenige scheinen zu bemerken, dass eine ganze Ladung US-Treasury-Bonds mit 30-jähriger Laufzeit, die vor Herbst 1971 ausgegeben wurden, Ende 2001 fällig werden sollten - alle waren in Gold einlösbar.
Die jüngsten Aktionen zur Verfolgung nackter Leerverkäufe von Aktien setzt noch ein Stück mehr unverhohlene Korruption drauf. Die US-Aufsichtsbehörden versuchen Leerverkäufe von 19 Finanzaktien zu stoppen, angeführt von Fannie Mae, Freddie Mac, Lehman, Goldman Sachs, Citigroup, JPMorgan, Merrill Lynch, und Morgan Stanley. Der Fast-Kollaps ihrer Aktienpreise wird fälschlicherweise den Leerverkäufern in die Schuhe geschoben. Die Aufsichtsbehörden kümmern sich derzeit interessanterweise gar nicht um Aktien jenseits des Finanzsektors. Sie scheinen abzustreiten zu wollen, dass die Banken insolvent sind, indem sie angeben, diverse Bankenprobleme würden nur isoliert voneinander auftreten.
Die Verbrecher versuchen gerade die Panik von den Bankenaktien zu vertreiben. Sei wollen angeblich das Streuen von falschen Gerüchten unterbinden, obgleich Goldman Sachs sich eben solcher Taktiken schuldig gemacht hat. Gegen GSax wird ermittelt, weil sie vor dem Tod von Bear Stearns in London exakt dieselbe Sache machten. Die Aufsichtsbehörden wollen die rigiden Anforderungen für Leerverkäufe über den Zeitraum vom 21. Juli bis 29. Juli hinaus auf den Monat August ausweiten. Die Beseitigung der Regel, dass an den US-Börsen Leerverkäufe erst nach einem Anstieg der Kurse gemacht werden dürfen, hat zu diesem ganzen Chaos beigetragen und der Korruption Tür und Tor geöffnet.
Fannie Mae könnte der Dreh- und Angelpunkt dieser Art von Short-Praxis sein. Hier gibt es 500 Milliarden $ Schulden in kurzfristigen Überroll-Verbindlichkeiten - circa 10 Milliarden $ pro Tag. Der Federal Reserve Bank of New York wurde die Handlungsvollmacht erteilt, Fannie & Freddie direkt zur Hilfe zu kommen. Ihre Kreditgrenze von 2,25 Milliarden $ ist nicht ausreichend. Fannie & Freddie haben über die Hälfte des gesamten US-Immobilienkreditmarktes unter sich. Wir können gerade zusehen, wie die Wall Street in immer öffentlicher werdenden Anwandlungen von Verzweiflung versucht, die Regeln zu ihren Gunsten zu manipulieren und das Risiko eines totalen Zusammenbruchs zu vermindern, der den Hochstaplern von leitenden Bankangestellten zusätzliche persönliche Riesenverluste bescheren würde. Ihre Bemühungen haben Ihnen Kritik eingebracht.
Wenn der Stress, der sich durch das Bankensystem arbeitet, noch akuter wird, dann ist das ein großer Faktor zugunsten von Gold und Silber. Die Fähigkeit der Mächte, die langfristigen Erträge der US-Staatsanleihen sowie den US-Dollar zu kontrollieren, dem Rohölpreis Einhalt zu gebieten, die Zinssatz-Swaps und andere wuchernde Kreditderivate zu managen, wird immer geringer werden. Die Kontrolle wird abnehmen. Sie werden gezwungen sein, wie bei einer Auswahl in Lazarettzelten, Entscheidungen zu treffen, wer zu gehen hat. Die Bevollmächtigten, die die Preise kontrollieren und manipulieren und diese Märkte verzerren, werden selbst unter erhöhten Druck geraten. Vielleicht werden sie selbst vor der mondänen Aufgabe stehen, ums eigene Überleben zu kämpfen. Ich gehe voll und ganz davon aus, dass Gold und Silber von dieser Kontrolle erlöst werden - aus Zweckmäßigkeit. Es wird einfach zu teuer und unprofitabel, sich weiterhin an einer Kontrolle zu versuchen. J.P. Morgan wird weiterhin seinen "Mülleimer" managen, frei von störenden bilanziellen Publizitätspflichten. Aber auch sie werden zu abgelenkt sein durch das Chaos bei den Kreditderivaten, zu dessen Entstehung sie selbst beigetragen haben.
© Jim Willie CB
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