Saisonale Trends im Goldbullenmarkt (Teil 3)
14.08.2008 | Adam Hamilton
Die letzten Wochen waren sehr hart für Goldinvestoren. Mitte Juli lag der Kurs des Königs unter den Metallen bei 976 $, was nahe am nominellen Höchstkurs von 1005 $ Mitte März 2008 war. Seitdem fiel der Goldkurs bis auf 10,4% (101 $). Einige Tage dieses starken Abwärtstrends waren von starken Selloffs geprägt, einschließlich des Kurssturzes auf 2,2% am vergangenen Dienstag im Federal Reserve System (Zentralbanksystem der Vereinigten Staaten).
Wenn Sie den Goldkurs auf lange Sicht betrachten, wirkt er etwas entmutigend. Immerhin hat CNBC in dieser Woche wirklich behauptet, dass der globale Rohstoffbullenmarkt zu Ende sei. Auch wenn CNBC schon ein dutzend Mal in den letzten Jahren etwas voreilig das Ende dieser Bullenmärkte erklärte, ist das Elend in diesen Tagen kaum zu übertreffen. Der Goldbranche würde es nicht gut ergehen, wenn die rohstofffeindliche Finanzpresse Recht hätte.
Zum Glück hat sie nicht Recht. Die globalen Angebotsdefizite in der Rohstoffbranche, durch die jahrzehntelang die Infrastruktur vernachlässigt wurde, können nicht über Nacht weggezaubert werden. Es werden noch Jahrzehnte vergehen, bis man neue Erzlagerstätten findet, Genehmigungen einholt, die Minen freilegt und diese raren natürlichen Ressourcen dann auf den Markt bringt, um die wachsende globale Nachfrage zu befriedigen. Gold ist da keine Ausnahme, der Abbau von Gold ist in der Metallbranche am anspruchsvollsten und kompliziertesten.
Die kürzliche Goldflaute wurde von Schülern der Märkte vorausgesagt. Das war nichts Ungewöhnliches. Der Goldkurs ist von starken saisonalen Tendenzen geprägt und die Sommermonate sind die statistisch schwächste Zeit des Jahres. Vor nur einigen Wochen schrieb ich einen Essay über die Sommerflaute der Edelmetalle, der sich eingehend mit dieser Zeitspanne beschäftigt. Beim Goldkurs tut sich in den Sommermonaten nicht viel, außer, dass er sich in einem Seitwärtstrendkanal bewegt.
Viele Trader sind von der Saisonabhängigkeit des Goldkurses überrascht. Bei den weichen Rohstoffen ergibt das Sinn, wie zum Beispiel bei Weizen, wo Anbau und Ernte, demzufolge auch Knappheit und Überfluss, an die Himmelsmechanik gebunden sind, die unsere Jahreszeiten bestimmt. In ihrem Fall wird ein Großteil des Angebots im Herbst auf den Markt gebracht. Das beeinflusst natürlich ebenso den Preis.
Aber die Saisonabhängigkeit kann auch die Rohstoffe prägen, die das gesamte Jahr über ziemlich einheitlich produziert werden. In diesen Fällen ist es nicht das Angebot, das jahreszeitlich schwankt, sondern die Nachfrage. Wenn die Nachfrage sich auf bestimmte Zeiten des Kalenderjahres konzentriert, sind bestimmte Auswirkungen auf den Preis zu beobachten. Schneeschaufeln zum Beispiel können immer hergestellt werden, aber die Nachfrage (und der Preis, wenn die kapitalistischen Baumärkte den Preis der Nachfrage anpassen) steigt nur nach großen Schneestürmen.
Im Fall von Gold wird die Saisonabhängigkeit ausschließlich von der Investitionsnachfrage bestimmt. Sie beeinflusst den Goldpreis am stärksten. Es gibt Zeiten im Jahr, in denen Investoren sehr eilig Gold in verschiedenen Teilen der Erde kaufen, und Zeiten, in denen Investoren Gold nahezu vergessen. Diese Abschnitte der wechselnden Intensität der Goldnachfrage führen zu großen Preisschwankungen, die zu bestimmten Zeiten im Jahr auftreten.
Saisonale Einflüsse sind effektiv und handelbar, aber sie sind oft lediglich zweitrangig. Fachspezifische Extreme, die Gefühlsschwankungen hervorrufen (übertriebene Geldgier oder Furcht), berücksichtigen die Jahreszeiten meist nicht. Ich denke da an Saisons, wo jeweils andere Winde vorherrschen. Auch wenn Sie keinen Rückenwind benötigen, um mit ihrem Auto vorwärts zu kommen, ist er allerdings ganz nützlich beim Autofahren. Um die saisonalen Trends der säkularen Goldbullenmärkte darzustellen, habe ich jedes Jahr zwischen 2000 und 2008 indiziert. Der erste Börsenschlusskurs im Januar hat einen Wert von 100 und danach werden die Schlusskurse des restlichen Jahres indiziert. Durch die Indizierung kann man die Jahre abgesehen vom generell steigenden Goldkurs prozentual perfekt vergleichen.
Dann ermittelte ich den Durchschnitt jedes Jahresindexes und so ergab sich die blaue Linie in der folgenden Chart. Sie zeigt die Tendenz des Goldpreises seit dem Kalenderjahr 2000. Bestimmte Tage sind mit großen Punkten versehen, um klar das Verhältnis der aktuellen Zahlen zu den Linien zu zeigen, die diese Punkte verbinden. Ich bezog ebenso den Bereich der Standardabweichung mit ein, um zu zeigen, wie zerstreut die Zahlen sind.
Wenn man den Durchschnittswert von 10 und 90 oder 48 und 52 ermittelt, ist das Ergebnis 50. Aber als Spekulant denke ich, dass die Chancen für eine Wiederholung dieser Tendenz beim zweiten Zahlenpaar besser stehen. Je enger der gelbe Bereich der Standardabweichung, desto enger liegen die Daten beieinander. Ein schmaler gelber Bereich, egal in welcher Jahreszeit, bedeutet, dass eine bestimmte saisonale Tendenz eher nicht die Folge von ungewöhnlichen Extremen ist und sich wahrscheinlich wiederholen.
Wenn Sie den Goldkurs auf lange Sicht betrachten, wirkt er etwas entmutigend. Immerhin hat CNBC in dieser Woche wirklich behauptet, dass der globale Rohstoffbullenmarkt zu Ende sei. Auch wenn CNBC schon ein dutzend Mal in den letzten Jahren etwas voreilig das Ende dieser Bullenmärkte erklärte, ist das Elend in diesen Tagen kaum zu übertreffen. Der Goldbranche würde es nicht gut ergehen, wenn die rohstofffeindliche Finanzpresse Recht hätte.
Zum Glück hat sie nicht Recht. Die globalen Angebotsdefizite in der Rohstoffbranche, durch die jahrzehntelang die Infrastruktur vernachlässigt wurde, können nicht über Nacht weggezaubert werden. Es werden noch Jahrzehnte vergehen, bis man neue Erzlagerstätten findet, Genehmigungen einholt, die Minen freilegt und diese raren natürlichen Ressourcen dann auf den Markt bringt, um die wachsende globale Nachfrage zu befriedigen. Gold ist da keine Ausnahme, der Abbau von Gold ist in der Metallbranche am anspruchsvollsten und kompliziertesten.
Die kürzliche Goldflaute wurde von Schülern der Märkte vorausgesagt. Das war nichts Ungewöhnliches. Der Goldkurs ist von starken saisonalen Tendenzen geprägt und die Sommermonate sind die statistisch schwächste Zeit des Jahres. Vor nur einigen Wochen schrieb ich einen Essay über die Sommerflaute der Edelmetalle, der sich eingehend mit dieser Zeitspanne beschäftigt. Beim Goldkurs tut sich in den Sommermonaten nicht viel, außer, dass er sich in einem Seitwärtstrendkanal bewegt.
Viele Trader sind von der Saisonabhängigkeit des Goldkurses überrascht. Bei den weichen Rohstoffen ergibt das Sinn, wie zum Beispiel bei Weizen, wo Anbau und Ernte, demzufolge auch Knappheit und Überfluss, an die Himmelsmechanik gebunden sind, die unsere Jahreszeiten bestimmt. In ihrem Fall wird ein Großteil des Angebots im Herbst auf den Markt gebracht. Das beeinflusst natürlich ebenso den Preis.
Aber die Saisonabhängigkeit kann auch die Rohstoffe prägen, die das gesamte Jahr über ziemlich einheitlich produziert werden. In diesen Fällen ist es nicht das Angebot, das jahreszeitlich schwankt, sondern die Nachfrage. Wenn die Nachfrage sich auf bestimmte Zeiten des Kalenderjahres konzentriert, sind bestimmte Auswirkungen auf den Preis zu beobachten. Schneeschaufeln zum Beispiel können immer hergestellt werden, aber die Nachfrage (und der Preis, wenn die kapitalistischen Baumärkte den Preis der Nachfrage anpassen) steigt nur nach großen Schneestürmen.
Im Fall von Gold wird die Saisonabhängigkeit ausschließlich von der Investitionsnachfrage bestimmt. Sie beeinflusst den Goldpreis am stärksten. Es gibt Zeiten im Jahr, in denen Investoren sehr eilig Gold in verschiedenen Teilen der Erde kaufen, und Zeiten, in denen Investoren Gold nahezu vergessen. Diese Abschnitte der wechselnden Intensität der Goldnachfrage führen zu großen Preisschwankungen, die zu bestimmten Zeiten im Jahr auftreten.
Saisonale Einflüsse sind effektiv und handelbar, aber sie sind oft lediglich zweitrangig. Fachspezifische Extreme, die Gefühlsschwankungen hervorrufen (übertriebene Geldgier oder Furcht), berücksichtigen die Jahreszeiten meist nicht. Ich denke da an Saisons, wo jeweils andere Winde vorherrschen. Auch wenn Sie keinen Rückenwind benötigen, um mit ihrem Auto vorwärts zu kommen, ist er allerdings ganz nützlich beim Autofahren. Um die saisonalen Trends der säkularen Goldbullenmärkte darzustellen, habe ich jedes Jahr zwischen 2000 und 2008 indiziert. Der erste Börsenschlusskurs im Januar hat einen Wert von 100 und danach werden die Schlusskurse des restlichen Jahres indiziert. Durch die Indizierung kann man die Jahre abgesehen vom generell steigenden Goldkurs prozentual perfekt vergleichen.
Dann ermittelte ich den Durchschnitt jedes Jahresindexes und so ergab sich die blaue Linie in der folgenden Chart. Sie zeigt die Tendenz des Goldpreises seit dem Kalenderjahr 2000. Bestimmte Tage sind mit großen Punkten versehen, um klar das Verhältnis der aktuellen Zahlen zu den Linien zu zeigen, die diese Punkte verbinden. Ich bezog ebenso den Bereich der Standardabweichung mit ein, um zu zeigen, wie zerstreut die Zahlen sind.
Wenn man den Durchschnittswert von 10 und 90 oder 48 und 52 ermittelt, ist das Ergebnis 50. Aber als Spekulant denke ich, dass die Chancen für eine Wiederholung dieser Tendenz beim zweiten Zahlenpaar besser stehen. Je enger der gelbe Bereich der Standardabweichung, desto enger liegen die Daten beieinander. Ein schmaler gelber Bereich, egal in welcher Jahreszeit, bedeutet, dass eine bestimmte saisonale Tendenz eher nicht die Folge von ungewöhnlichen Extremen ist und sich wahrscheinlich wiederholen.