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Saisonale Trends im Goldbullenmarkt (Teil 3)

14.08.2008  |  Adam Hamilton
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Das Erste, was Sie denken, wenn Sie diese Chart sehen, ist wahrscheinlich, dass der Goldkurs alles in allem steigt. Im gesamten Kalenderjahr ist er allgemein steigend. Das ist auch logisch, da diese saisonalen Tendenzen lediglich auf die Jahre seit 2000 anwendbar sind, da sich Gold seit jenem Jahr in einem starken säkularen Bullenmarkt befindet. Auch wenn Bullenmärkte gut oder schlecht laufen können, der Kurs steigt und dann Korrekturen vorgenommen werden, führen sie mit der Zeit zu höheren Preisen.

Der Goldkurs hat sich in den ersten zwei Dritteln des Kalenderjahres in einem klaren Aufwärtstrendkanal bewegt. Der Verlauf ist durch die vier Schnittpunkte mit dem Support und den drei mit der Resistance klar definiert. Wie mit jedem anderen Aufwärtstrend können Trader auch mit dieser Tendenz Gewinne erzielen. Durch die saisonalen Rückenwinde werden die Goldpreise in die Höhe getrieben, wenn der Kurs nahe des Supports ist und nach unten getrieben, wenn er nahe der Resistance liegt.

Ungeachtet dessen, welche primären Handelsindikatoren man benutzt, ist es immer klug, die jeweiligen Saisons zu bedenken, bevor man an der Börse handelt. Im Idealfall ergänzen sich Ihre primären und sekundären Indikatoren, was Ihnen bessere Chancen für einen erfolgreichen Börsenhandel eröffnet.

Während dieses saisonalen Aufwärtstrends findet eine Markterholung von Mitte März bis Ende Mai statt. Seit dem Jahr 2000 tendiert der Goldkurs dazu, in dieser kurzen Spanne anzusteigen. Leider gab es diese saisonale Tendenz im Jahr 2008 nicht, wie Sie sich sicherlich erinnern können. Von Mitte März bis Ende Mai fiel der Goldkurs in diesem Jahr um 12%.

Die Ereignisse im Frühling 2008 sind ein abschreckendes Beispiel für eine zu intensive Interpretation in die Saisonabhängigkeit. Übertriebene Geldgier oder Furcht können die saisonalen Tendenzen überwältigen. Gehen Sie einmal mehr auf Nummer sicher, dass Sie die Jahreszeiten nur als sekundären Handelsindikator benutzen. Auch wenn sie helfen, den Verlauf des Preises zu bestimmen, bietet die Wahrscheinlichkeitstabelle noch eine Menge Raum für Veränderung.

Nach der üblichen Markterholung im Frühling stellt der Sommer mit Abstand die schwächste Zeit im Jahr für die Metallbranche dar. In dem oberen Chart sehen Sie, wie sich der Goldkurs im Juni, Juli und August lediglich in einem Seitwärtskanal befindet. Wenn Sie sich für dieses Thema näher interessieren, sollten Sie meinen vor kurzem verfassten Essay über die Sommerflaute der Edelmetalle lesen. Der beste Weg, die Sommerflaute des Goldkurses zu überstehen, ist es, nicht allzu viel zu erwarten.

Wenn Sie die Sommerflaute dann wirklich überstehen, wartet die Belohung im Herbst auf Sie. Die Herbstmonate sind bei weitem die stärkste Zeit des Jahres, in der man die Saisonabhängigkeit von Gold erkennt. Von Anfang August (also jetzt!) bis Anfang Februar erholt sich der Goldkurs im Durchschnitt um 14,0%. In dieser Jahreszeit wird ein Großteil der Gewinne des Goldbullenmarktes erzielt. Also handeln Sie von August bis Februar mit Gold!

Diese starke Markterholung im Herbst nimmt Ende August an Geschwindigkeit zu und der Goldkurs liegt ab Mitte September über seiner saisonalen Resistance. Während die Eröffnung von Kaufpositionen im August optimal ist, nimmt der Kurs Anfang Oktober erneut für kurze Zeit ab. In dieser Zeit haben Unentschlossene die letzte Chance, zu kaufen. Danach steigt er ohne Pause einfach weiter bis Anfang Februar. Die saisonale Kraft von Gold in dieser Zeit ist einfach überwältigend.

Aber warum? Warum ist die Zeit zwischen August und Februar so besonders? Da der Goldzuwachs über das ganze Jahr relativ konstant ist, muss es ein Nachfragephänomen sein, das die Markterholung im Herbst hervorruft. Die Investitionsnachfrage nach Gold ist zwischen August und Februar viel stärker als im restlichen Jahr. Und das ist tatsächlich auch der Fall, da eine Menge kulturelle Faktoren eine Zunahme im Goldkauf hervorrufen.

Ende August oder Anfang September beginnt die Ernte in Asien. Ein Großteil Asiens (ganz Kontinentalasien) befindet sich auf der Nordhalbkugel, demnach erleben die Asiaten die gleichen siderischen Jahreszeiten wie die Amerikaner. Die asiatischen Bauern ernten also ihr Getreide zur selben Zeit wie die amerikanischen Bauern.





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