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Aktuellen Kernthemen...

29.08.2008  |  Dr. Dietmar Siebholz
- Seite 3 -
Thema Aktein-Leerverkäufe

Viele der von mir beobachteten (ja leider sogar gekauften) Explorations- und Rohstoff-Aktien sind in den Keller gefahren; realistisch ist dies als Blutbad zu bezeichnen. Warum? Managementfehler sind viele gemacht worden, aber die Wirkungen der Finanzmarktkrise schlagen hier voll durch. Diese Gesellschaften leben vom Kapitalzufluss, weil sie noch nicht oder zu geringen Cash-Flow generieren. Stockt die Eigenkapitalversorgung und ist gleichzeitig der Fremdkapitalmarkt tot (er ist es!) dann brechen diese Gesellschaften ein. Genau das ist passiert. Was dazukommt, und hier wird es schon fast kriminell: Durch die Möglichkeit, gedeckte oder sogar ungedeckte Leerverkäufe zu tätigen, werden die Preise für diese Titel ins Bodenlose gedrückt. Gedeckte Leerverkäufe, bei denen sich z.B. Hedgefonds Aktien von Brokern leihen, um diese bei der Einschätzung sinkender Kurse an der Börse zu verkaufen und sie später auf niedrigem Niveau einzudecken, sind derzeit legitim. Man hatte sie in den 30-er Jahren verboten, weil man ihnen einen Großteil der Schuld an den verheerenden Verlusten an den Börsen gab, Nun sind wie wieder en vogue. Kein gutes Zeichen, oder?

Aber es wird noch schlimmer. Verfolgen Sie die US-Statistiken für die Pleiten aus nicht gedeckten Leerverkäufen, so genannten „naked shorts“. Meine Herren, das sind keine erotischen Damenbekleidungs-stücke, dass sind ungedeckte Aktienleerverkäufe. Mein Lehrmeister an der Düsseldorfer Börse warnte mich dereinst in den 60-er Jahren vor solchen Transaktionen mit der Bemerkung: Wenn Du LONG falsch liegst, ist Dein Verlust nur 100 %, wenn Du aber SHORT falsch liegst, ist Dein Limit nach oben (für die Verluste) nur der Himmel!“ Walter Beiler ist schon lange tot, aber dieser Satz blieb mir.

Ich stelle mich auf die Entscheidung ein, ob die gedrückten Titel mangels Finanzzufluss nun vom Kurszettel verschwinden oder ob vorher die Eindeckungen für die Leerverkäufe ein Armageddon-Szenario für die Hedgefonds schaffen werden. Keine leichte Entscheidung. Ich hoffe auf ein gutes Ende.

Meine Antwort werde ich bald geben, denn ich werde diese Werte nach ihren inneren Werten und der Nachfrage nach den von ihnen explorierten Metallen untersuchen, denn wenn diese Metalle dringend gebraucht werden, werden diese Titel nicht untergehen (dürfen). Dann wären die Chancen unermesslich.


Thema Gold und Silber

Ich schenke mir jede Analyse und sage nur: Solange nicht alle Themen (siehe oben) abgehandelt und ausgeglichen sind, müssen Sie sich die besten Versicherungen der Welt kaufen. Nein nicht ALLIANZ oder andere erstklassige Titel (siehe Anlagen in den Finanzderivaten), sondern die physischen Edelmetalle oder andere handelbare Rohstoffe. Und zwar jetzt, bevor die restliche Welt entdeckt, was das Papiergeld noch wert ist. Die Heuschrecken wissen dies seit langem. Sie kaufen z.B. in Deutschland alles, was verkäuflich ist. Warum legen sie ihre so leicht erworbenen US-Dollars nicht in Euros an?

Warum der Preisverfall für die Edelmetalle? Es gibt zwei Märkte, so wie immer im Krisenzeiten (erinnern Sie ich noch an die Zeit, wo Reichsmark und Zigaretten miteinander konkurrierten oder wo es zwei Preise gab, einen offiziellen, der war staatlich gesteuert und nicht vom Markt und einen, der sich am Markt bildete?) Das kommt wieder, ich verspreche es Ihnen. Die Ostmark haben wir in Berlin mit 1 : 4 gehandelt, während wir in Ost-Berlin offiziell 1 : 1 tauschen mussten, erinnern Sie sich? Politische Preise haben immer eine kurze Halbwertzeit.

Die Tatsache, dass es weltweit Probleme gibt, physisch Edelmetalle zu erwerben und die Preise fallen (weil die Future-Märkte gesteuert werden), sollte Ihnen zu denken geben. Märkte haben immer recht a la longue, also wechseln Sie Ihr Geld in richtige Werte.

Noch zwei Randbewerkungen zu Themen, die einmal Kernthemen werden, so meine ich:

Einlagenversicherungen:
Derzeit ein ganz heißes Thema in den USA; dort teilte die FDIC - also die dortige staatliche Einlagen-sicherungsbehörde - am 27.08.2008 mit, dass sie sich Geld vom Finanzministerium borgen müsse, um die Ausgleichszahlungen für pleite gegangene Banken (ja das gibt es wirklich, denn nur die ganz Großen - also die staatstragenden Institute - werden ja durch FED-Mittel gerettet) in den USA leisten zu können. Die Reserven sind schon aufgelöst, jetzt darf der Staat zahlen, durch Schulden. Natürlich haben sie dann die Aktiva der Banken als Sicherheit, aber was sind diese wert? Häuser, deren Preise sich mehr als halbiert haben und Anleihenderivate, die keiner mehr haben will? Was fließt nach deren Verwertung an den Staat zurück? Raten Sie mal.

Flow-of-Funds-Daten:
Sie wissen, dass ich diese Daten seit Jahren verfolge; sie werden immer erratischer, d.h. der dringend nötige Kapitalzufluss in die USA stockt. Dass die USA wegen ihrer Defizite neben einem unausgeglichenen Staatshaushalt von geschätzt 600 Mrd US$ auch noch ein Handelsbilanzdefizit von geschätzt 600 Mrd. führen, ist vielen entgangen. Wenn ich den USA als Weltmacht einen Bonus von 300 Mrd. gebe, dann fehlen pro Jahr immer noch an die 900 Mrd US$ - also monatlich 75 Mrd. Nach letztem Stand per 30.06.2008 wäre der Sollstand bei Kapitalzuflüssen bei 450 Mrd. gelegen, aber gekommen sind per Saldo nur 155,3 Mrd.

Frage: Was passiert selbst bei einem starken Herzen, wenn die Koronararterien verstopft sind und kein Blut mehr fließt? Ich persönlich kenne die Antwort, Sie auch? 7


Schlussbemerkung:

Schützen Sie sich selbst, Ihr Staat will Ihr Geld und will sie nicht schützen.


© Dr. Dietmar Siebholz
wthlz2@gmx.de



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