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Vor dem großen Knall VII

20.10.2008  |  Rolf Nef
War das der große Knall, was in den letzten Wochen passiert ist? Schauen Sie sich die unten stehende Grafik an, wo ich den tiefsten Wert des Oktobers für den Dow Jones eingetragen habe. Sieht so der große Knall aus?

Kaum. Wäre es nicht viel normaler, er würde auf die untere Trendlinie fallen, so wie er das seit 200 Jahren tut wenn es mal Richtung Süden geht? Verstehen Sie mich nicht falsch, die nächst untere, nicht die unterste Trendlinie. Wo geht diese nächste untere Trendlinie durch? Bei Dow 4000 ca.. Wie das aussieht, sehen Sie in der 2. Grafik. Sieht doch schon viel normaler aus, nicht? Im Titel habe ich November geschrieben. Wie komme ich auf November? Im letzten Newsletter Nr. 12 habe ich die Grafik mit den Fibonaccizahlen, die auf 2008 deuten gezeigt. Hier sehen Sie sie nochmals.

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Die Grafik soll zeigen, dass 2008 ein wichtiger Boden sein soll. Aber 2008 geht gerade noch 2,5 Monate. Der Bullmarkt endete im Oktober 2007, 25 Jahre nach dem Start im August 1982. November 2008 ist 13 Monate (13 ist eine Fibonacci Zahl) seit Oktober 2007. Also in einem Monat von 8.000 auf 4.000? Wenn das so kommt ist der große Knall vielleicht angebracht. Aber die Währung wäre immer noch intakt und der Bondmarkt auch. Wie sähe das für die Schweiz und Deutschland aus? Das sehen Sie auf den nächsten Grafiken.

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Betrachten wir zuerst die Situation des Schweizer Aktienmarktes. Hier habe ich ebenfalls das Tief für den Oktober eingetragen das bei SPI 4440 lag. Großer Knall? Kaum. Was aber zur nächsten Grafik, bei der die untere Trendlinie, die bei ca. SPI 1600 oder SMI 2000 ca. durchgeht? Und das per November. Also von 6000 auf 2000 in einem Monat, das wäre dann schon ein grosser Knall. Können Sie sich die Heidis und Geissenpeters in diesem Land vorstellen wenn das passiert? Oder ist es einfach unmöglich auf die untere Trendlinie zu fallen, weil der Markt es noch nie gemacht hat oder weil er es immer gemacht hat?

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Der DAX der hat’s hinter sich, der war schon bei der untern Trendlinie im Tief von 2003 (erste Grafik). Also ist gut möglich, dass er diesmal tiefer geht. Deshalb hab ich einfach mal 1.500 eingezeichnet, obwohl man auch 1.000 könnte.

Wäre es möglich, dass solche Marktereignisse nicht nur den Deutschen Michel und den Schweizer Geissenpeter schocken, sondern auch die Notenbänker? Wie werden die wohl reagieren? Zuerst so wie immer. Sie werden zum Megaphon greifen und in den Druckraum brüllen: volle Kraft voraus! Um die Notenpressen noch schneller laufen lassen.

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Die Notenbanken der USA, Europas (EZB) und Japans machen ca. 75% der weltweiten monetären Basen aus. Da es die EZB erst seit 1999 gibt, kann man die kombinierten Wachstumsraten erst ab 2000, also einem Jahr später messen. Trotzdem liefern diese Daten eine Grundlage für die Beurteilung der Notenbanken.

Die folgende Grafik zeigt einiges über das Verhalten dieser drei grössten Notenbanken kombiniert. Die gegenwärtige Wachstumsrate von 10% p.a. der Monetären Basis (falls Ihnen dieser Begriff Mühe macht: nehmen Sie Noten- oder Bargeldumlauf, es kommt fast auf dasselbe raus) ist nicht die höchste seit 2000. Bekommen diese Herren Angst, dürfte die Wachstumsrate in kurzer Zeit über 25% gehen, vielleicht sogar auf 50%. Wie viel ist das? Die Basen zusammen betragen jetzt ca. 3.000 Mrd. US$, 1999 noch 1500 Mia$. 10% Wachstum heisst 300 Mrd. $ neues "Geld" drucken. Das ist die aktuelle Vermehrungsrate. 25%, die Rate von 2003, wären 750 Mrd. $ neues "Geld".

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Da die drei Notenbanken nicht alle im gleichen Rhythmus rapportieren, fehlen die Daten für Oktober noch für die BoJ für die obige Grafik. Ein Blick auf das Verhalten der Fed heute und wegen der langen Datenreihe ist auch das Verhalten in der letzten Depression sichtbar. Noch per diesen August betrug die Wachstumsrate bescheidene 2,2% und jetzt im Oktober bereits 22,5%, nahe dem Höchstwert der 30er Jahre. Die negative Wachstumsrate damals hielt bis Dezember 1932 an, während sie jetzt sofort zu steigen beginnt. Eine Wachstumsrate von 50% und mehr ist also sehr gut möglich. Der Schock eines Aktiencrashes könnte alle Notenbanken zu diesen Wachstumsraten bringen. Was würde das für den Preis von realem Geld, von Gold und Silber bedeuten?




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