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Eine 80-jährige Geschichte brutaler Korrekturen bei den Goldaktien

30.10.2008  |  Boris Sobolev
Die Härte und die Geschwindigkeit des Crashs bei den Edelmetallaktien haben praktisch jeden von uns aus dem Nichts getroffen. Die Aktienschmelze überstieg die Erwartungen eines jeden von uns, geschichtlich gesehen gibt es dahingehend auch nichts Vergleichbares.

Werfen wir aber einen Blick auf die 80-jährige Geschichte, so findet sich eine Reihe von Bärenmärkten, die einige Charakteristika mit dem Crash von 2008 teilen. In den folgenden sechs Bärenmärkten kam es zu sehr einschneidenden Korrekturen bei den Aktien der Bergbauunternehmen.

  • Im Jahr 1929 gab es keine Indizes für Bergbauaktien, die der Rede wert waren. Der beste Indikator für Edelmetallaktien war Homestake Mining - der größte Goldproduzent damals. Im Crashjahr fiel Homestake nur um 30%. Andere Minenaktien fielen um 50% oder mehr. Nach dem anfänglichen Einbruch schnitten Goldaktien aber am besten ab. In deflationären Zeiten war Gold so gut wie Cash. Im Folgejahrzehnt, also zur Zeit der Großen Depression, stieg Homestake um über 700%.

  • 1939 erreichten Edelmetallaktien zusammen mit dem allgemeinen Aktienmarkt ihre Spitzenstände. Ein schwerer Bärenmarkt folgte und dauerte bis 1942 an, als der Zweite Weltkrieg tobte. Im Verlauf von 37 Monaten fiel der neu eingeführte Barron´s Gold Mining Index (BGMI) um 67,3%. Ein steiler Anstieg folgte im Jahr 1943, als die epische Schlacht um Stalingrad gewonnen wurde und die Alliierten deutliche Fortschritte in Richtung Kriegsgewinn machten. In den folgenden 17 Monaten wertete der Index um 94% auf. Es dauerte dennoch 20 Jahre oder länger, bis der BGMI-Index erneut seine 1939er Höchststände erreichen konnte.

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  • Der darauf folgende, große Bärenmarkt fand innerhalb der 21 Monate zwischen 1968 und 1970 statt, in der die Goldaktien ihre riesigen Zuwächse verdauten, die sie in den 60er Jahren gemacht hatten. Der BGMI-Index fiel um 61,2%, konnte jedoch recht schnell eine teilweise Erholung vorweisen, wobei er in 10 Monaten um 68% zulegte. Anschließend setzte die Konsolidierung für weitere zwei Jahre ein, bis 1973 eine riesige Markterholung einsetzte.

  • Ein weiterer großer Bärenmarkt fand 1975/ 1976 statt, nach den beeindruckenden Gewinnen der Jahre 1973/ 1974. Im Verlauf von 24 Monaten fiel der BGMI um 68,4%. Der Index konnte etwas weniger als ein Drittel seiner Verluste in den folgenden sechs Monaten wiedergutmachen und bewegte sich dann für anderthalb Jahre seitwärts, bis er von einer gigantischen Rally erfasst wurde, die den Index in nur zwei Jahren vervierfachte.

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