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Zusammenbruch im Goldsektor steht an

19.11.2008  |  Jim Willie CB
- Seite 2 -
Bis zum Zeitpunkt der Ankündigung von globalen Zinssatzsenkungen hatte die US-Notenbank nicht sonderlich viel Geld geschaffen, trotz der zahlreichen Zinssatzsenkungen auf US-Seite. Die Strategie war unkonventionell und absichtlich, mit dem Doppelziel, der Wall Street zu helfen und den Goldpreis im Auge zu behalten.

Deren schlechte Politik - mit Akzent auf Rückkauf und Rettung krimineller Betrüger sowie Vernachlässigung des Privatsektors - haben eine US-Wirtschaft hinterlassen, die extrem anfällig ist für einen extremen Zusammenbruch. Bald wird es Versuche einer GROSSEN REFLATION geben, die zeitlich ganz sicher nach den Wahlen kommen müsste. Der Effekt wird wohl der Sprengung eines Stausees gleichkommen, wobei sich die Preisinflation flussabwärts stark ausbreitet und sehr mächtig wird. Dieser Tag wird schon bald kommen, und wenn nicht, dann wird im gesamten US-Finanzsystem das Licht ausgehen. Das kann auf keinen Fall zugelassen werden.


Zum US-Dollar-Paradox

Einleitend möchte ich feststellen, dass es sehr viele Reaktionen auf den letzten Artikel "Todestanz des US-Dollars" gegeben hat - öffentliche Reaktionen und Reaktion seitens der Analystengemeinschaft. Nicht eine Spur Investitionstätigkeit in die US-Wirtschaft ist mit dem paradoxen Anstieg des US-Dollars einhergegangen.

Im seinem Artikel "Plumbing the Depths of Depravity" vom 29. Oktober äußert der unerschrockene Kriminalexperte für Finanzanalyse, Rob Kirby (ehemaliger Bond-Händler), auch meine Ansichten hinsichtlich einer krummen, manipulierten und widernatürlichen Erholung des US-Dollars. Seine Worte geben eines der von mir ausgeführten Hauptargumente wieder, nach dem die Begleichung von Kreditderivaten, wie Credit Default Swaps für versicherte und gescheiterte anlagebesicherte Bonds, zu einer Nachfrage nach US-Dollars geführt hat, damit diese beglichen und ausgezahlt werden können. Seine Webseite (www.kirbyanalytics.com) ist eine wahre Fundgrube für Informationen, die sich wie Anklageschriften eines Strafverfahrens lesen, aber ohne die zig undurchsichtig geschriebenen Seiten mit eigentümlichen Wörtern.

In diesen Artikel schrieb Kirby: "Die Leute müssen begreifen, dass der globale OTC-Markt für Derivate, der sich auf zweistellige oder dreistellige Billionenbeträge beläuft, buchstäblich nur über die US-Dollar-Währung funktioniert. Womit wir es gerade zu tun haben, ist eine systemische Pleite, bei der US-Dollar-Bilanzen benötigt werden, um die Handelsaktivitäten (Wetten) zu begleichen. Dies hat zur paradoxen Nachfrage nach US-Dollars auf der ganzen Welt geführt - nach der Währung eines Landes, das fundamental betrachtet Bankrott ist. Dies geschah über Kreditrationierung für die Hedgefonds, die freilich hebelten und bei Rohstoffen long waren (Institutionen wie JP Morgan nahmen regelmäßig die Gegenposition zu den Rohstoffwetten ihrer Kunden ein und ruinierten Institutionen wie den Erdgas-Akteur Amaranth) und über das Auffüllen der Bilanzen jener, die bei Rohstoffen short waren [wie zum Beispiel] die Banken. Die von der US-Notenbank angeführte Kabale der Zentralbanken hat den Kollaps der Rohstoffpreise herbeigeführt, wobei die Illusion geschaffen wurde (der US-Dollar würde sich erholen). Der herbeigeführte Kollaps des Rohstoffkomplexes wurde in den Augen der monetären Eliten notwendig, weil die Flucht in materielle Werte und die damit einhergehende Zurückweisung des Fiat-Geldes so manisch wurde - was die entstehenden Knappheiten bei den Edelmetallen (physischem Gold und Silber) deutlich belegen."

Mein Einwurf an dieser Stelle: Der Rohölpreis - und viele andere Rohstoffe - sanken genau vor der Wahl, wie auch schon im Herbst 2006 - eine Auffassung, die wir beide teilen. Kirby kommt nun zu dem Schluss:

"Wir wir sind ganz eindeutig auf dem Weg zur HYPERINFLATION!!!"

Er widerspricht standhaft den flachen Behauptungen, die Deflation würde Oberhand gewinnen. Jeder, der sich den Zuwachs des Geldangebotes der letzten Wochen angesehen hat, kann das problemlos nachvollziehen, aber die Deflationisten scheinen nicht fähig zu sein, zu beurteilen, wie die menschliche Reaktion im Umfeld von Verzweiflung ausfällt. Zwischen uns gibt aktuell zwei Debatten, dahingehend, ob es zum Scheitern der US-Staatsanleihen kommen wird oder aber zu einer große Periode der Reflation. Es ist möglich, dass beides geschehen wird. Unser Gedankenaustausch wird einen wichtigen Platz im kommenden November-Hat-Trick-Letter einnehmen.

Eine Diskussion, die in letzter Zeit zwischen uns beiden entbrannt ist, bezieht sich auf die Nichtlieferungen von US-Staatsanleihen. Dieses außergewöhnliche Phänomen hebt den extremen Berg an toxischen Bond-(In)Securities hervor, den der korrupte US-Finanzsektor auf die ganze Welt gespien hat. Es streicht aber auch deutlich die fragwürdige Legitimität der US-Staatsanleihen heraus. Das Handelsvolumen für US-Staatsanleihen wurde vor einigen Jahren mit mehr als 2 Billionen $ über den offiziellen Ausgabezahlen für US-Staatsanleihen beziffert. Vielleicht werden wir also eine Wiederbelebung gefälschter US-Staatsanleihen sehen, wodurch der beispiellosen Nachfrage nachgekommen werden soll. Übrigens, das Management und die Bilanzierung der US-Staatsanleihen werden von nur einer einzigen, riesigen Bank betrieben.

Sollten die Nichtlieferungen von US-Staatsanleihen (wie sie unten in einem alarmierenden Chart dargestellt sind) vielleicht die Vorläufer eines wirklichen Ausfalls und Scheiterns sein? Wir werden sehen. Kirby hält an einer hyperinflationären Periode fest. Meine Prognosen gehen in Richtung eines möglichen Scheiterns von US-Staatsanleihen, wenn die Situation aus dem Ruder läuft und der ökonomische Auflösungsprozess die Nation überraschend trifft. Der Kollaps von General Motors könnte grundlegenden Wandel hinsichtlich der Wahrnehmung effektiver Durchsetzung von Regierungsinitiativen und Bailouts sowie von Rettungspaketen für die Wall Street mit sich bringen. Wie dem auch sei, Brüche, wie sie zuvor noch nicht gesehen wurden, zeichnen sich am Horizont ab. Die scheiternden Begleichungen stellen die Integrität der US-Staatsanleihen als legitimer Markt in Frage. Die Fälschungen, die mit einem höheren Angebot an Anleihen vs. eigentliche Ausgabezahl einhergehen, sind gut dokumentiert, und sie sind das Echo der Zeit der nackten Leerverkäufe in den US-Finanzmärkten.

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