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Zusammenbruch im Goldsektor steht an

19.11.2008  |  Jim Willie CB
- Seite 4 -
Steven Isenberg, CEO von M Partners in Toronto, merkte an, dass die Kosten für das Leihen von Gold im März 2001 drastisch angestiegen, als die Zentralbanken den Spekulanten, Minengesellschaften und Schmuckfabrikanten weniger Gold zur Verfügung stellten. Gold stieg in den beiden Folgemonaten prompt um 12%. Er schrieb: "Dies [die Lease Rates für Gold] geht normalerweise einer starken Bewegung des Goldpreises voran."

Ross Norman, Direktor von TheBullionDesk.com, schrieb, die jüngsten Zuwächse bei den Lease Rates "deuten darauf hin, dass vielleicht noch angespanntere Marktverhältnisse vor uns liegen." Die Goldbergbauunternehmen und die Schmuckindustrie leihen am häufigsten Gold, während die Zentralbanken die traditionellen Verleiher sind.

Fat Prophets lieferten am 12. Oktober eine exzellente Interpretation zu den Lease Rates: "Der heutige Kommentar befasst sich mit den Carry Trades, die noch in den Märkten existieren, wie zum Beispiel Gold. Gold erreichte im März dieses Jahres seinen Spitzenstand von 1.032 $. Seitdem ist es jedoch stetig gefallen und liegt jetzt nur bei ganzen 734 $. Auch wenn dieses Einbrechen mit einem Anstieg des US-Dollars einherging, so ist es auch herbeigeführt worden. Die aktuellen Hochstände der Lease Rates deuten darauf hin, dass die physische Nachfrage nach Gold extrem hoch ist und schnell anwächst. Wir könnten es hier auch mit den Anfängen einer Loslösung des Goldpreises von den Leerverkäufern zu tun haben und dem Ende (dem Tod) des Gold-Carry-Trades, mit dem viele Bullion-Banken in den 1990er Jahren so große Profite machten. Die Lease Rates (abrufbar auf TheBullionDesk.com) wird man hier als Schlüsselindikator verfolgen müssen."

Die Margin-Anforderungen an der COMEX wurden aufgestockt. Könnte diese Aktion vielleicht dazu dienen, Goldinvestoren zu behindern? Yo! Geht diese Bewegung mit steigenden Lease Rates für Gold einher? Yo! Wird dieses Ablenkungsmanöver die Reaktion des Goldpreises stoppen? Nö! Die Sicherheitsforderungen für Margins sind für viele Hedgefondkonten, allgemein gesprochen, um 500% gestiegen. Der Druck hat sich auch in Indien niedergeschlagen, wo die Kreditverweigerung für große Käufer die Goldkäufe hemmt. Der Trend ist klar, denn der Druck der Behörden zielt auf erzwungene Verringerung der Nutzung von Fremdkapital und Hebeln. Wenn die Liquidierungen durch sind, kommt die Preisumkehr geschwind.


Aufmunternde Worte, Anekdoten und Knappheiten

In den kürzlich erschienenen Artikeln wurde aus zwei Interviews zitiert. Sie sind so wichtig, dass man sie wiederholen muss, da sie einigen Lesern entgangen sein könnten. Auch wenn es selten vorkommt, dass die CNBC positiv über den Goldmarkt berichtet, so interviewte sie doch Jürg Kiener, CEO der Swiss Asia Capital.

Er machte auf den heftigen Kontrast zwischen beiden Märkten - Papiergold versus physisches Gold - aufmerksam. Kiener geht davon aus, dass der "US-Spekulationspreisgoldmarkt" an den großen Börsen der USA und in London schon in Kürze scheitern wird - am Ende einer titanischen Schlacht, die jetzt nach Jahren ihren fiebrigen Höhepunkt erreicht. Damit meint er, dass man beim Gold plötzlich zu einer physischen Preisfestlegung zurückkehren wird. Sein Schluss ist: Wenn es zu solch einem unabwendbaren Ereignis kommt, wird sich der Goldpreis in sehr KURZER ZEIT VERDOPPELN - IN EINEM ZEITRAUM VON TAGEN. Schauen Sie sich diesen kurzen Clip an (klicken Sie hier).

John Embry von Sprott Asset Mgmt lenkt den Blick auf den extremen Umfang an Verstaatlichungen und weiteren Bailout-Finanzierungen, die nur ein Vorspiel eines potentiellen Zusammenbruchs bei den Gold-Futures sein könnten. Er meint, man solle den Dezemberkontrakt für COMEX-Futures genau im Auge behalten. Ein alter Spruch lautet, dass Gold auf die verabreichte Medizin reagiert aber nicht auf das verschriebene Rezept.

Leider wurde der Öffentlichkeit und der allgemeinen US-Wirtschaft noch nicht viel Medizin verabreicht. Bis jetzt wurde kaum Medizin für Hypothekenumwandlungen verabreicht, für das Umschreiben von Hypothekenkrediten, für ausgleichende Schuldenerlasse und weitreichende, frische Geldquellen für neue Eigenheimkredite, die die Not der Durchschnittsbürger wirklich lindern würden. Stattdessen hat das freiwillig unternommene Bankenschwindelprogramm zu nicht viel mehr geführt, als zur einer "Drehtürsituation", die die notleidenden Eigenheimbesitzer gleich zu den Abteilungen für Zwangsvollstreckung weiterleitet. In seinem Artikel "Rettungspakete werden Goldpreise auf surreale Niveau katapultieren" (PDF) bringt Embry großartige Argumente.

Zu beachten ist allerdings, dass im Titel das Futur benutzt wird. Er stimmt implizit damit überein, dass die Rettungsaktionen für das System, außerhalb des Bankensektors, noch gar nicht begonnen haben, dass die US-Dollarentwertung ein Prozess ist, der gerade erst begonnen hat - auch wenn die Büchse der Pandora schon geöffnet wurde. Im Interview sagt er: "[...] die US-Behörden werden nicht zögern, ihre Währung abzuwerten, beim Versuch, das Finanzsystem zu retten. Über die Zeit wird dies wilde, inflationäre Folgen haben und es müsste die Gold- und Silberpreise auf Stände treiben, die für viele heute noch als surreal gelten."

Gerald Celente vom Trend Research Institute ist ein Superstar. Er gibt Auskunft darüber, inwieweit die Bailouts der US-Regierung in Zukunft zu enormer Schaffung von neuem Geldangebot führen werden. Meiner Ansicht nach handelt es hierbei nur um komisches Falschgeld, das dann vor dem unmittelbar anstehenden Anstieg der Preisinflation geschützt werden muss. Mit einer auf Schulden basierenden Lösung kann niemals ein Problem bewältigt werden, das auf Schulden zurückzuführen ist.

Die staatlichen US-Bailouts, Rettungspakete und Fusionen betrachtet er als kolossale Fehler der Politik, womit eine Depression der US-Wirtschaft nicht verhindern kann. Was hier ganz deutlich fehle, sei ein realistischer Beistand für die amerikanische Bevölkerung, die mit ihren Hypotheken zu kämpfen hat. Er verweist darauf, dass die meisten Bailouts den CEOs Hilfe in Form von Subventionen zukommen lassen und die Aktionäre bevorteilen. Gold werde in sehr absehbarer Zeit die 1.000-Marke übersteigen, möglicherweise jedoch nicht bevor die Liquidierungen zu Ende sind, die von den korrupten Bankendirektionen herbeimanipuliert wurden. Seine Kommentare kamen sofort nach der wichtigen, globalen Kürzung der Zinssätze, welche von zahlreichen Zentralbanken mitgetragen wurden, die sich der bewehrten Zentralbank von Amerika anschlossen hatten.

Celente schrieb: "Neben dem "1-Billion $-Subprime-Problem", das fälschlicherweise die eigentliche Hauptschuld an der Kreditkrise bekommen hat, wird kaum von den schwerwiegenderen Finanzkatastrophen berichtet - sie werden meist übersehen und können nicht behoben werden. Die US-Notenbank kann gar nicht ausreichend Geld drucken, um das 531,2 Billionen $-Loch aus Kreditderivaten und Credit Swaps mit Papier zu füllen. Auch die Billionen für den übersättigten kommerziellen Immobilienmarkt, der kurz vor dem Kollaps steht, können nicht gedruckt werden, ebenso wenig die vielen Billionen, die mit den Leveraged Buyouts krachen gehen und auch nicht das Geld für die anderen exotischen Finanzinstrumente, die jetzt zu Giftmüll geworden sind. Die letzte Senkungen der Zinssätze und auch die anhaltenden Aktionen der US-Notenbank, mit denen die Märkte monetär geflutet werden, führen zu einer Ära der Hyperinflation, derart, wie sie noch kein lebender Amerikaner gesehen hat. Unsere Prognose für den Goldpreis bleibt weiterhin bei 2.000 $. Und in Anbetracht der schlimmer werdenden, globalen Marktschmelze fordern wir Sie erneut dringend auf, Vorsorgemaßnahmen zu unternehmen."


© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com



Der Artikel wurde am 01.11.08 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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