Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Realzinsen und Gold (Teil 10)

12.12.2008  |  Adam Hamilton
- Seite 3 -
Von 2001 bis 2006, als die Realzinsen bei 1% oder darunter lagen, florierte der Goldpreis. Und als die Realzinsen dann Mitte 2006 erneut bei über 1% lagen, festigte sich der Goldpreis. Aber als die US-Notenbank Ende 2007 erneut in Panik verfiel und die Sätze drastisch reduzierte, sanken auch die Realzinsen. Demzufolge war es nicht überraschend, dass der Goldpreis in die Höhe schoss. Mehr und mehr Anleihe-Investoren wurden durch den Angriff der US-Notenbank entmutigt und investierten in Gold.

Bedenken Sie, dass es einige kurzfristige Einflüsse auf den Goldpreis gibt, wie zum Beispiel der Verlauf des US-Dollars, allgemeine Rohstofftendenzen und die Stimmung auf den Finanzmärkten. Es gibt also viele Momente in dieser Chart, wo der Goldpreis und die Realzinsen sich gegenseitig nicht allzu sehr beeinflussen. Wenn Sie sich dieses Jahrzehnt aber im Ganzen betrachten, ist es glasklar, dass der Goldpreis im Großen und Ganzen steigt, wenn die Realzinsen gering oder negativ sind. Sie entfachen eine enorme Goldinvestitionsnachfrage.

Ende 2007 waren die Realzinsen erneut negativ, als Ben Bernanke die Fehler von Adam Greenspan erneut beging. Bis Anfang 2008 lagen die Realzinsen bei -2%, der geringste Wert seit Jahrzehnten. Natürlich schoss der Goldpreis in die Höhe und durchbrach bis März die 1000 $-Marke. Und seit Gold in die brutale Rohstoffkorrektur und die globale Panik verwickelt ist, liegt der Goldpreis im Rahmen seines säkularen Bullenmarktes relativ hoch.

Und sehen Sie sich einmal die Realzinsen in den vergangenen 6 Monaten an. Sie lagen höchstens bei -2% und fielen sogar unter -3% bis auf Rekordtiefstwerte seit 1980! Das ist unglaublich positiv für Gold. Wenn die Panik an den Börsen erst einmal verschwunden ist und sich der Dollar-Kaufrausch legt, wird der Goldpreis erneut florieren.

Bedenken Sie zuerst die Zukunft der Realzinsen. Das VPI-Inflationswachstum befindet sich in einem klaren Aufwärtstrend, wie Sie oben sehen können. Auch wenn viele Preise während der Panik im Oktober und November 2008 fielen, werden sie sich schnell wieder stabilisieren, wenn die Angst verschwindet. Die Chancen stehen also gut, dass dieser VPI-Aufwärtstrend so bald keine Ende haben wird. Durch das unglaubliche monetäre Wachstum der US-Notenbank, einem MZM von 10%, verglichen mit einem nullprozentigen Wachstum der US-Wirtschaft, sind höhere Preise absolut unvermeidbar.

Und wenn die VPI-Inflationsrate weiterhin bei 4%, oder sogar bei 3% liegt, werden die Realzinsen weiterhin negativ bleiben. Das Scheitern ist ein wichtiger Teil des Kapitalismus, da er ein Vermögen von inkompetenten Managern auf kompetente Manager überträgt, um die Wirtschaft am Leben zu halten. Aber aus bestimmten Gründen hat dieser Abschaum in Washington entschieden, dass niemand scheitern soll. Sie sind versessen darauf, die Zinssätze wenn nötig sogar für immer künstlich gering zu halten, sodass gescheiterte Firmen und Manager ein stagnierendes Vermögen blockieren. Karl Marx wäre wirklich stolz.

Stellen sie sich nur vor, was passieren würde, wenn die US-Notenbank endlich den Mut hätte, die Zinssätze zu vervierfachen, um die Anleihenmärkte für beide Seiten, Investoren und Schuldner, ertragreich zu gestalten. Überforderte Schuldner würden genau genommen scheitern! Was für eine fürchterliche Vorstellung! Bis die Nominalsätze erneut bis auf über 4% steigen, werden die Realzinsen negativ bleiben. Und ich sehe keinen Weg, wie unsere feige Notenbank die Sätze nachhaltig erhöhen kann.

Mit den momentanen, brutal negativen Realzinsen, die wahrscheinlich auch noch für einige Jahre erhalten bleiben, die den Goldpreis in die Höhe treiben. Wenn Anleihe-Investoren nach einer Inflation nicht ausreichend für ihre Risiken belohnt werden, tun sie besser daran, in Gold zu investieren. Natürlich wirft Gold keinen Gewinn ab, aber Anleihen momentan ebenso wenig. Und anders als Anleihengewinne, wird der Goldpreis weiter steigen, um mit der Währungsinflation mitzuhalten.

All diese Tatsachen sind nun, und besonders im vergangenen Jahrzehnt, offensichtlich. Aber Mitte 2001, als ich die Untersuchung dieses Themas begann, konnten wir uns lediglich auf die Geschichte stützen. Der Verlauf des Goldpreises und der Realzinsen seit 1970 ist wirklich faszinierend. Die folgende Chart ist ähnlich wie die vorherige mit einer Ausnahme: Der Goldpreis ist auf die VPI-Inflation angepasst. Negative Realzinsen halfen dem Goldbullenmarkt in den 1970ern sich zu entfalten.

Open in new window






Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"