Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Nachdem sich der Staub gelegt hat, steht Gold gut da

16.12.2008  |  Redaktion
Die Erholung des Goldpreises Ende Oktober fiel nicht ganz so spektakulär aus wie der Zuwachs Mitte September. Sie wird auch zu einem guten Ende gebracht, auch wenn der Schwung etwas nachgelassen hat, als die Bullen den Widerstand in der Nähe der 850 Dollar angriffen. Die Erholung war idiotensicher. Es gibt heute eine starke Unterstützungslinie bei 700 Dollar, wo im Jahr 2006 und in der ersten Jahreshälfte von 2007 noch Widerstand geleistet wurde. Mehr noch, der Markt war und ist überverkauft.

Beschleunigt wurde das durch die Nachricht, dass die amerikanische Regierung Citigroup retten musste. Gemessen an Gewinnen, ist Citigroup die größte Bank der Welt. Dieses Ereignis war der Auslöser für neue Sorgen über die Wirtschaft, die in der vergangenen Woche auf Aktien und auf Gold lasteten, oder zumindest eine Entschuldigung boten, einige Gewinne beim letzteren einzustreichen.

Die große Frage heißt heute, ob es einfach nur eine Erholungsphase ist, die die Gewinne zurückverfolgt und die letzten Endes den Weg für neue Tiefstwerte freimachen wird. Anderseits könnte es auch sein, dass wir die Talsohle bei Gold damit schon gesehen haben, wobei diese Erholung dann nur die erste in einer Reihe von vielen sein wird, die noch kommen werden.

Ich gehe nicht davon aus, dass ein Chart allein diese Frage beantworten kann. Im Grunde genommen ist die Struktur der Märkte jetzt gesund und was die Grundlagen betrifft, sollte Gold nicht sehr lange unter 1.000 Dollar bleiben. Ich habe sogar das Gefühl, dass sich der Markt schon für einen haussierenden Schritt wappnet.

Bitte erlauben Sie mir, dass ich einige der haussierenden Faktoren anspreche, die hier ins Spiel kommen.

"Ungeachtet der vielen Entwicklungen an der Front der Rettungsaktionien in den vergangenen sechs Wochen, fährt die New York Times, genauso wie andere Medien, fort, die Insider der Wall Street zu zitieren. Diese berichten, dass "man es mit einem gefrorenen Markt zu tun hat." Auf welchem Planeten leben diese Typen? Es ist sicher nicht der gleiche, auf dem die amerikanische Zentralbank ihre Daten bezieht. Auch ich habe dieses Lied viele Wochen lang im Einklang mit den Medien gesungen, aber ich werde es nicht weiter singen, bis jemand bei den Nachrichtenmedien aufwacht und feststellt, dass diese ganze Geschichte vom „eingefrorenen Kreditmarkt" blanker Unsinn ist. Seht euch doch verdammt noch mal die Daten an."

- Robert Higgs, Autor von "Crisis and Leviathan, in einem jüngeren Essay über die Rettungsprogramme.

Die Grundlagen sind, bezogen auf Gold, ganz deutlich haussierend. Ich würde gerne behaupten, dass sie, bezogen auf den Dollar unerfreulicher aussehen, aber die Wahrheit ist, dass sie für alle Papierwährungen unerfreulich wirken. Abgesehen von der Bank of Japan inflationieren alle wie wahnsinnig. Unter den G-7-Staaten wächst die Geldmenge M1 um 7-10% im Jahresvergleich, in den Vereinigten Staaten, in Kanada, in Großbritannien und Australien - und in Schwellenländern wie China sogar um noch mehr. Und das wird sich jetzt noch beschleunigen.

Die Zahlen für Oktober von der Europäischen Zentralbank waren noch nicht da, als ich diesen Aufsatz schrieb. Die Euro-Geldmenge ist im Laufe des Monats Oktober um ca. 400 Milliarden Dollar angewachsen, was die erste große Veränderung seit dem zweiten Quartal ist und vermutlich die Geldmenge M1 widerspiegelt. Auch die Bank of Japan hat im September wieder angefangen, die Geldmenge M1 zu erhöhen, nachdem man fast ein Jahr lang den Wert gehalten hat.

Die breitere Geldmenge (d.h. die, die vom Bankensystem insgesamt bestimmt wird), steigt überall außer in den Vereinigten Staaten und in Japan heftig, auch wenn sie in Japan immer noch wächst. Die breitere Geldmenge wächst in den Vereinigten Staaten um zwischen 5 und 10%, je nach dem, ob man auf TMS vertraut oder um noch mehr, wenn Ihnen die Geldmenge M3 zusagt. (Ich vertraue nicht darauf.)

Die amerikanischen Zahlen sahen im Oktober gut aus. Bis Ende November erreichte das Wachstum der breiteren Geldmenge in Australien, soweit ich auf dem Laufenden bin, zwanzig Prozent. Das ist der höchste Wert in fast 20 Jahren. In Großbritannien, wachsen die breiteren Geldmengen um fast 14% im Jahresvergleich, und das ist das stärkste Wachstum innerhalb fast des gesamten Jahrzehnts.

Diese Wachstumsraten sind fast so schlimm wie die Wachstumsraten Chinas, wo man auch wieder die 20% im Jahresvergleich erreicht hat. Bedenkt man die Zahlen, dann ist es keine Überraschung mehr, dass der Yen die stärkste Währung ist, gefolgt vom amerikanischen Dollar, oder dass der australische Dollar und das Pfund die schwersten Schläge einstecken mussten, zusammen mit all den anderen riskanteren Währungen.

Die Maßnahmen, die die Regierungen jetzt ergreifen, sind für die Aktien unerfreulich und für die Inflation erfreulich. Aber für die Währungen sind sie nicht nur erfreulich - sie sind ganz außergewöhnlich erfreulich.

Ich will nicht so klingen, als sei ich deswegen froh. Es ist nur die Feststellung, dass der Markt sich damit immer noch arrangieren muss. Seit September hat die Zentralbank die Bilanzbögen um insgesamt 1,3 Billionen Dollar ausgedehnt. Davon hat sie ungefähr 600 Milliarden der Reserven aus dünner Luft gezaubert.

Ein Großteil dessen wird von der Geldmenge nicht erfasst, weil sie die Einlagen ausschließt, die von den Hinterlegungsstellen gehalten werden. Die Geldmenge beträgt insgesamt ungefähr sechs Billionen Dollar, wenn man der Definition der Österreichischen Wirtschaftsschule glaubt. (Ich tue das.)




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"