Der Frühling könnte eine "Obama Rally" bringen
30.12.2008 | David Morgan
Normale Jungen, die noch keine Teenager sind, sammeln vielleicht genauso gerne Münzen, wie Baseballkarten - aber einen Elfjährigen zu finden, der die Geldmenge M1, Fiat-Währungen und den Silberstandard spannend findet, kann wohl in jeder Hinsicht als absolute Seltenheit gelten. David Morgan, dessen Interesse an Silber bis auf dieses Alter zurückgeht, war einer dieser Seltenen - und ist es immer noch. Seit dieser Zeit hat sich sein Horizont deutlich erweitert - heute zählt er zu den bedeutendsten Silberexperten, Investmentexperten und weitsichtigen Ökonomen der Welt.
Damals im April, als David das letzte Interview für The Gold Report gab, ging es im Edelmetallsektor entschieden unruhig zu. Damals benutzte der US-Finanzminister das Wort "Finanzkrise" mehr als fünfmal in einer seiner Reden - unter den gegebenen Umständen meinte David, Edelmetalle würden "jetzt reizvoller und zwingender." Zu dieser Zeit spekulierte er auch darüber, ob die Menge oberirdisch vorkommenden Silbers ausreiche, wenn 10% der Baby-Boomer-Generation 5% ihres Nettovermögens in Silber steckten. David zufolge war die Antwort ein deutliches "Nein". David sieht etwas Licht im Tunnel der Rezession und einen Frühling, der vielleicht den Ausbruch einer "Obama Rally" mit sich bringen könnte.
The Gold Report: Als Sie im April mit The Gold Report sprachen, lag der 200-Tage-Durchschnitt von Silber bei 14,66 $ und der von Gold bei 785 $. Zu sagen, wir sind seitdem durch bewegte Zeiten gegangen, wäre wohl doch eine Untertreibung. Wie ist Ihre heutige Sicht auf die Entwicklungen in diesen Märkten?
David Morgan: Silber wie auch Gold sind zu Opfern der Kreditkrise geworden, die schon im August 2007 begann. So richtig schlimm wurden die Dinge erst zum jährlichen Rollover der Kredite im August 2008 und seitdem ist es so weiter gegangen. Wenn Sie sich Gold anschauen, unabhängig vom Dollar - sozusagen im Vergleich mit anderen Währungen - dann hält es sich ganz gut. Und wenn Sie sich Gold in US-Dollar anschauen und es dann mit andern Märkten wie z.B. dem Dow Jones, dem S&P 500 oder dem Ölmarkt vergleichen, dann schlägt es sich besser als die meisten Märkte.
Beim Silber läuft es nicht so gut wie beim Gold - aber besser als bei den Basismetallen. Und da Silber ein echtes Industriemetall und zugleich ein monetäres Metall ist, sollte man doch davon ausgehen, dass es in Rezessionsphasen besser abschneidet und das tut es auch - besser als Basismetalle aber nicht so gut wie Gold.
The Gold Report: Wann gehen Sie davon aus, dass Silber und Gold ihre Talsohle verlassen werden?
David Morgan: Wir haben die Talsohle schon hinter uns. Natürlich weiß man erst eine ganze Zeit später, wann sie erreicht wurde - aber alle möglichen technischen Indikatoren und auch Stimmungsindikatoren zeigen mir, dass wir die Talsohle - so wie ich es meinen Lesern letztes Wochenende gesagt habe - hinter uns haben.
The Gold Report: Wie bestimmen sie aber dann die Talsohle?
David Morgan: Auf dem Wochenchart können Sie eine wöchentliche Talsohle sehen - auf dem Monatschart eine monatliche. Sie wissen immer erst rückblickend ganz sicher, dass es sich um eine Talsohle handelt. Aber genau jetzt haben wir eine Talsohle durchschritten - wie gesagt, aus technischer Sicht und was die Stimmungsindikatoren angeht. Die Stimmung ist schrecklich, selbst einige Goldbugs sagen vorher, dass Gold noch tiefer fallen wird. Aber niemand kann eine Talsohle immer und exakt richtig bestimmen.
The Gold Report: Also, die meisten Goldbugs sehen Gold noch weiter fallen...
David Morgan: Ich würde nicht sagen "die Meisten". Ich weiß aber schon, dass es einige gibt. Und dabei geht es wiederum um Stimmung. In allen Märkten ist es so schlecht gelaufen, dass selbst die Goldbugs anfangen, in Frage zu stellen, ob Gold diese Preise halten kann. Technisch betrachtet hat Silber die wichtige Aufwärtstrendlinie durchbrochen - aber Gold noch nicht. Die wichtige Aufwärtstrendlinie für Gold liegt im Bereich von 640 $. Wird es noch dorthin gehen? Keiner kann das wirklich sagen.
Damals im April, als David das letzte Interview für The Gold Report gab, ging es im Edelmetallsektor entschieden unruhig zu. Damals benutzte der US-Finanzminister das Wort "Finanzkrise" mehr als fünfmal in einer seiner Reden - unter den gegebenen Umständen meinte David, Edelmetalle würden "jetzt reizvoller und zwingender." Zu dieser Zeit spekulierte er auch darüber, ob die Menge oberirdisch vorkommenden Silbers ausreiche, wenn 10% der Baby-Boomer-Generation 5% ihres Nettovermögens in Silber steckten. David zufolge war die Antwort ein deutliches "Nein". David sieht etwas Licht im Tunnel der Rezession und einen Frühling, der vielleicht den Ausbruch einer "Obama Rally" mit sich bringen könnte.
The Gold Report: Als Sie im April mit The Gold Report sprachen, lag der 200-Tage-Durchschnitt von Silber bei 14,66 $ und der von Gold bei 785 $. Zu sagen, wir sind seitdem durch bewegte Zeiten gegangen, wäre wohl doch eine Untertreibung. Wie ist Ihre heutige Sicht auf die Entwicklungen in diesen Märkten?
David Morgan: Silber wie auch Gold sind zu Opfern der Kreditkrise geworden, die schon im August 2007 begann. So richtig schlimm wurden die Dinge erst zum jährlichen Rollover der Kredite im August 2008 und seitdem ist es so weiter gegangen. Wenn Sie sich Gold anschauen, unabhängig vom Dollar - sozusagen im Vergleich mit anderen Währungen - dann hält es sich ganz gut. Und wenn Sie sich Gold in US-Dollar anschauen und es dann mit andern Märkten wie z.B. dem Dow Jones, dem S&P 500 oder dem Ölmarkt vergleichen, dann schlägt es sich besser als die meisten Märkte.
Beim Silber läuft es nicht so gut wie beim Gold - aber besser als bei den Basismetallen. Und da Silber ein echtes Industriemetall und zugleich ein monetäres Metall ist, sollte man doch davon ausgehen, dass es in Rezessionsphasen besser abschneidet und das tut es auch - besser als Basismetalle aber nicht so gut wie Gold.
The Gold Report: Wann gehen Sie davon aus, dass Silber und Gold ihre Talsohle verlassen werden?
David Morgan: Wir haben die Talsohle schon hinter uns. Natürlich weiß man erst eine ganze Zeit später, wann sie erreicht wurde - aber alle möglichen technischen Indikatoren und auch Stimmungsindikatoren zeigen mir, dass wir die Talsohle - so wie ich es meinen Lesern letztes Wochenende gesagt habe - hinter uns haben.
The Gold Report: Wie bestimmen sie aber dann die Talsohle?
David Morgan: Auf dem Wochenchart können Sie eine wöchentliche Talsohle sehen - auf dem Monatschart eine monatliche. Sie wissen immer erst rückblickend ganz sicher, dass es sich um eine Talsohle handelt. Aber genau jetzt haben wir eine Talsohle durchschritten - wie gesagt, aus technischer Sicht und was die Stimmungsindikatoren angeht. Die Stimmung ist schrecklich, selbst einige Goldbugs sagen vorher, dass Gold noch tiefer fallen wird. Aber niemand kann eine Talsohle immer und exakt richtig bestimmen.
The Gold Report: Also, die meisten Goldbugs sehen Gold noch weiter fallen...
David Morgan: Ich würde nicht sagen "die Meisten". Ich weiß aber schon, dass es einige gibt. Und dabei geht es wiederum um Stimmung. In allen Märkten ist es so schlecht gelaufen, dass selbst die Goldbugs anfangen, in Frage zu stellen, ob Gold diese Preise halten kann. Technisch betrachtet hat Silber die wichtige Aufwärtstrendlinie durchbrochen - aber Gold noch nicht. Die wichtige Aufwärtstrendlinie für Gold liegt im Bereich von 640 $. Wird es noch dorthin gehen? Keiner kann das wirklich sagen.