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Der Frühling könnte eine "Obama Rally" bringen

30.12.2008  |  David Morgan
- Seite 3 -
The Gold Report: Und warum sollte das dann den Preis nicht nach oben treiben...

David Morgan: So könnte es sein. So sehe ich das zumindest. Es könnte den Preis nach oben schicken. Aber der Markt weiß mehr als irgendjemand. Allerdings stellt sich die Frage, über welchen Markt wir dann überhaupt sprechen, über den freien Silbermarkt oder über den Silbermarkt für Papierderivate?

Ich glaube, das Silberangebot ist so gering gemessen an den Bevölkerungszahlen, dass es nicht viele, neue Verkäufe braucht, um Silber viel, viel höher zu bringen. Man muss sich einfach mal daran erinnern, dass Silber 1980 die 50 $-Marke schaffte, und es gab ungefähr viermal so viel oberirdisch verfügbares Silber wie jetzt. Das Geldangebot lag damals bei einem Siebzehntel der heutigen Menge. Wenn man also diese Fakten zur Hand nimmt - also ein Silberangebot das anstatt 2 Milliarden Unzen Feinsilber weniger als 500.000 Unzen beträgt und ein Geldangebot M1, das ca. sechs- oder siebenmal so hoch ist - dann zeigt sich doch, dass der Silberpreis ganz sicher ein hohes, hohes Anstiegspotential hat.


The Gold Report: Würden Sie den Lesern Ihres Newsletters raten, sich physisches Silber zuzulegen, und falls ja, dann als Münzen oder über die COMEX?

David Morgan: Beides. Jeder, der neu dabei ist, sollte mit Silbermünzen anfangen - und der Grund dafür ist, dass es Geld ist, das immer Geld sein wird. Die Leute reden immer davon, dass Gold das ultimative Geld ist, und sicherlich ist das auch so, aber praktisch betrachtet, ist das nicht so.

Würde die Währung zusammenbrechen und man müsste wirklich wieder auf den Tauschhandel zurückgreifen, dann wäre es schon ganz schön gewagt, eine Goldunze herzunehmen, um damit Benzin oder Brot zu kaufen. Aber mit Silber würde man das ohne Probleme hinbekommen. Ich sage nicht, dass es auch wirklich dazu kommen wird. Ich mache hier nur ein Gedankenexperiment. Silber ist teilbarer, pro Einheit ist sein Wert geringer; und hätten Sie Münzen, dann wären Sie für dieses Szenario bestens gerüstet. Wenn man erst mal an diesem Punkt ist, dann kann man anfangen in Silberbarren zu investieren.

Was Lieferungen von der COMEX angeht, so ist das eher etwas für die höhere Investorenschaft, weil ein Barren 1.000 Unzen hat - also das sind dann gleich 10.000 $ pro Barren - und viele Investoren können das nicht: Oder es wäre anteilsmäßig zu viel von ihrem Gesamtvermögen, was da in Silber gesteckt würde - alles in einen Barren.


The Gold Report: Um auf Gold und Silber zurückzukommen: Bei beiden Metallen gibt es Bergbauunternehmen, deren Kurse komplett in die Knie gegangen sind. Wie Sie schon gesagt haben, ist die Menge an oberirdisch vorhandenem Silber heute geringer als noch vor 25 Jahren. Vor dem Hintergrund einer Knappheit auf der Angebotsseite, warum werden diese Aktien so stark geprügelt? Und was muss im Silbermarkt passieren, damit die Minenaktien wieder anziehen?

David Morgan: Ich will nicht platt klingen, aber in Wirklichkeit gibt es Tonnen über Tonnen Verkaufsdruck. Die meisten Hedgefondmanager und auch andere - aber vor allem die Hedgefondmanager - die diese Aktien besaßen, haben stark gehebelt. Sie mussten verkaufen, um Nachschussforderung nachzukommen oder Liquidierungen.

Die Juniors sind sehr illiquide - was bedeutet, dass es auch kaum jemand gibt, der sie kaufen will. Für manche Aktien gibt es überhaupt keine Gebote. Anders ausgedrückt: Ich könnte Ihnen jetzt meine XYZ-Minenaktien anbieten - die eines Junior-Bergbauunternehmens - und keiner will die zurzeit kaufen, egal zu welchem Preis. Das ist normalerweise eine Talsohle.

Was im Markt passieren muss, damit er sich vorwärts bewegt: Die Leute müssten wieder Vertrauen ins System gewinnen und die Metalle müssten wieder die Führung übernehmen. Ich will sagen, wenn wir einigermaßen Stabilität bei den Metallen sehen - dann werden die Leute das Vertrauen wiederfinden.


The Gold Report: Es scheint, solange es beim Silber nicht zum Umschwung kommt, werden die Juniors vielfach unter schweren Bilanzdruck geraten, allein schon, um nicht sofort schließen zu müssen. Bedeutet das auch, dass es jetzt Zeit ist, in Juniors zu gehen oder werden wird noch warten müssen, bis sich hier wirklich die Talsohle ausbildet?

David Morgan: Das ist eine ganz individuelle Geschichte. Zuallererst einmal muss man die ganze Zeit extrem genau auswählen - und gerade jetzt, da viele Juniors nie wieder zurückkommen werden, weil sie kein Kapital aufbringen können, um im Geschäft zu bleiben. Man muss also auf die Burn Rate schauen und darauf, wie viel Geld sie auf der Bank haben. Das ist also der erste Schritt.




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