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Kürzlich erhaltene E-Mails/ Schrumpfende Produktion

06.01.2009  |  Theodore Butler
- Seite 3 -
In den letzten zwei Monaten haben die Basismetallpreise nicht aufgehört deutlich im Preis zu fallen. Kupfer ist weitere 37% gefallen, Blei 45%, Nickel 25% und Aluminium 33%. Das hier sind nur die Preisrückgänge von Ende Oktober an gerechnet. Die Zinkpreise haben sich in diesem Zeitraum nicht sonderlich verändert, liegen jedoch immer noch weit unter den Produktionskosten der meisten Minen. Der neue Abwärtstrend der Preise der vergangenen 12 Monate muss, zusammen mit den allgemein stark steigenden Lagerbeständen, fast zwangsläufig zu weiteren, einschneidenden Produktionseinschränkungen führen. Diese Einschränkungen beim Abbau von Basismetallen bedeutet weniger Silberproduktion.

Wie hat nun Silber bezüglich Lagermengen und Preisen in den letzten Monaten abgeschnitten, vergleicht man es mit den Basismetallen? Das ist das wichtige Thema des Artikels: Silber hat sich hinsichtlich der Bestände und Preise in die entgegengesetzte Richtung bewegt. Die Lagerbestände für COMEX-Silber - die akzeptierten, kommerziellen Lagerbestände - sind auf die geringsten Stände des Jahres gesunken - um ca. 10%. Die ETF-Bestände sind leicht gestiegen, aber aufgrund der Investorennachfrage und nicht wegen eines Metallüberschusses. Und der Silberpreis ist seit Ende Oktober ebenfalls nicht gesunken - und ist um die 10% gestiegen.

Ich will damit nicht sagen, dass es einen großen Rückgang bei den Silberbeständen gegeben hat oder eine großen Preisanstieg. Dennoch ist offen ersichtlich, dass die Lager- und Preismuster beim Silber im starken Kontrast zu dem stehen, was sich bei den Basismetallen über die letzten zwei Monate ereignet hat. Wird dieses Muster weiter bestehen? Keiner kann das wirklich sagen. Klar ist aber eins: Während die Lagerbestände für Basismetalle steigen und deren Preise fallen, sieht es beim Silber komplett umgekehrt aus. Was bedeutet das also?

Es bedeutet, dass sich beim Silber kein Überschuss abzeichnet wie bei den Basismetallen und das obwohl der weltweite Wirtschaftsabschwung jedes dieser Metalle betrifft. Entweder sinkt der industrielle Silberverbrauch nicht so schnell wie bei den Basismetallen, oder die Silberproduktion in den Minen sowie die Produktion in den Raffinerien fällt schneller als die Produktion im Fall der Basismetalle. Es ist möglich, dass die breit gefächerten Anwendungsgebiete und -formen für Silber den Gesamtverbrauch allgemein stärker stützen, als es bei den Basismetallen der Fall ist. Auf der Seite der Produktion könnte die Schließung von Minen schon jetzt zu einem Rückgang der Silberproduktion geführt haben. Es ist ebenso möglich, dass die Mengen aus dem Silberrecycling aufgrund der niedrigen Preise deutlich zurückgegangen sind.

Was auch immer die genauen Gründe für den starken Kontrast zwischen den Lager-und Preismustern von Basismetallen und Silber sein mögen, wichtig hierbei ist die Frage, ob dieser deutliche Unterschied ein vorübergehender Glücksfall ist oder ein klares Signal für einen soliden Trend. Das wird sich erst noch herausstellen; falls der Trend aber anhält, werden seine Auswirkungen auf den Silberpreis tiefgreifend sein. Sollten die kommerziellen Silberlagerbestände weiterhin stagnieren oder zurückgehen - während die Basismetallbestände steigen - wird der Silberpreis irgendwann in naher Zukunft explodieren.

Das Gesetz von Angebot und Nachfrage ist ein ständig ablaufender Prozess, bei dem Verbrauch und Produktion über den Preis abgeglichen werden. Die unsichtbare Hand des Marktes kommt hier zur Geltung und eliminiert jeden Überschuss oder jedes Defizit. Der anhaltende Aufbau von überschüssigen Bestandsmengen bei den Basismetallen wie auch die abnehmende Preise verweisen deutlich auf einen Überschuss bei diesen Metallen. Über den Preismechanismus wird das Gesetz von Angebot und Nachfrage die Produktion mit der Zeit senken und den Verbrauch steigen lassen, so dass das Überangebot bei den Basismetallen behoben wird. Weil der Verbrauch aufgrund preisunabhängiger Faktoren unter Druck geraten ist (Kreditkontraktion und umfassender, globaler Finanzprobleme), werden weitere Einschränkungen auf der Produktionsseite von Nöten sein, um die Angebot-Nachfrage-Rechnung für Basismetalle wieder auszugleichen. Die Frage ist nur, wie lang das dauern wird. Was ist aber mit Silber?

Wenn es beim Silber gar keinen industriellen Überschuss gibt, während es ihn bei Kupfer, Zink und anderen Basismetallen derzeit gibt, so werden zusätzliche Produktionskürzungen die jeweiligen Metalle unterschiedlich beeinflussen. Zukünftige Produktionskürzungen werden das aktuell bestehende Überangebot an Basismetallen beseitigen. Jeder weitere Verlust von Nebenprodukten aufgrund eingeschränkter Basismetallproduktion wird Silber klar in Richtung Knappheit reißen. Wenn die Silberknappheit richtig Einzug hält und die Preise explodieren, dann denken Sie gar nicht erst an den Basismetallbergbau, der hier unverzüglich mit Produktionssteigerungen antworten könnte. Auch wenn diese Minen für den größten Teil der Silberproduktion aufkommen, so werden die Kupfer-, Zink- und Bleiproduzenten ihre Produktion nicht hochfahren oder die Silberproduktion bei Betriebsverlusten aufrechterhalten.

Das ist der zentrale Punkt. Seit Jahrzehnten ist die Silberproduktion im Bergbau gestiegen, zum großen Teil als Folge von steigenden Nebenproduktmengen, die aus erhöhter Produktion von Basismetallen stammten. Die Silberpreise waren während dieser Zeit niedrig (wegen der Manipulation), im Bergbau stieg die produzierte Silbermenge dennoch an, weil mehr Kupfer, Blei und Zink produziert wurde. Die aus dem Bergbau stammenden Silbermengen stiegen automatisch, ungeachtet des Silberpreises. Die Basismetallproduzenten waren schon an dem Punkt, ihre Silbernebenprodukte als Anhängsel in ihrem Marketing und Bilanzrechnungen zu betrachten. Einige verkauften sogar ihre zukünftige Silberproduktion im Voraus.





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