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Achterbahnfahrt beim Euro … ein Paradies für Trader

07.01.2009  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute Morgen erneut bei 1,35, nachdem er gestern neben der Marke von 1,34 auch gleich noch die 1,33 angetestet hat. Dort setzte dann eine Stabilisierung der Fallsucht ein. Möglicherweise deutet sich damit eine Gegenbewegung Richtung 1,39 an, falls wir die gestrigen Tagestiefs nicht unterbieten.

EURJPY eröffnet heute Morgen bei 126,80 und befindet sich damit immer noch in der Handelsspanne von 125 bis 129,50. Ein Ausbruch aus dieser Zone generiert schnell 5 Big-Figures. Für die Realwirtschaft boten die gestrigen Zahlen wenig Grund zur Freude, allerdings werden signifikante Abwärtsbewegungen auf den erreichen Niveaus äußerst schwierig. Im Einzelnen waren dies:
  • Die britischen Hauspreise per Dezember haben gestern einen neuen Negativrekord aufgestellt: Mit -15,9% wurden die negativen Erwartung von -14,6% sogar noch unterboten. Für die Einzelhandelsumsätze stehen damit die Aussichten im weiteren Jahresverlauf denkbar schlecht.

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  • Der Produzentenmanager Index für das Dienstleistungsgewerbe für Deutschland per Dezember konnte sich auf niedrigem Niveau marginal von 46,4 auf 46,6 Punkte verbessern.

  • Die Prognose der Verbraucherpreise für die Eurozone auf Jahresbasis lag bei 1,6% und damit noch unter der optimistischen Schätzung von +1,8%. Am folgenden Chart ist ein unmittelbarer Gleichlauf zwischen Inflationserwartungen und aktuellen Rohstoffpreisen zu erkennen.

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    • Der ISM für das nicht verarbeitende US-Gewerbe per Dezember konnte - zur Freude der Börsianer - die Erwartungen deutlich schlagen und landete bei 40,6 Punkten nach zuvor 37,3. Alle Subkomponenten des Index konnten Ansteige verbuchen Fakt ist, dass auf den aktuell niedrigen Niveaus durchaus die Möglichkeit einer Bodenbildung besteht.

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  • Die Auftragseingänge der US-Industrie per November sind mit -4,6% (erw. -2,3% quasi nicht mehr existent. Der Vormonatswert wurde ebenfalls deutlich auf -6,0% nach unten korrigiert. Die Auftragseingänge sind nun 4mal in Folge stark gefallen und im Jahresvergleich nunmehr um 12,2% zurückgegangen. Der einzige Lichtblick waren die Investitionsgüter ohne Flugzeuge, die um +3,9% gestiegen sind.

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    • Die schwebenden Hausverkäufe per November sind im Monatsvergleich ebenfalls mit - 4,0% deutlich schlechter ausgefallen als erwartet (-1%). Auch in diesem Falle wurde der Vormonat von -0,7% auf -4,2% nach unten korrigiert, was eher an raten denn an ordentliche Statistik erinnert.

    • Die Veröffentlichung des Protokolls der Offenmarktsitzung vom 16. Dezember offenbarte keine wirklich neuen Erkenntnisse: Weiterhin schlechter Häusermarkt + schlechter Arbeitsmarkt + historisch hohe Renditen auf Unternehmensanleihen + schlechte Aussichten für 2009. Des weiteren gab es einen Freifahrtsschein, die Bilanzsumme der FED (mittlerweile über 2340 Mrd. USD, vor gut 2 Monaten waren es noch 850 Mrd. USD) weiter nach oben zu treiben, sowie die Renditen am langen Ende niedrig zu halten, indem Papiere vom Markt genommen werden, was ja im Gegenzug die Geldmenge erhöht.

      Wenn man es recht betrachtet, darf durchaus die Frage gestellt werden, wie lange der Atem sein muss, um eine solche Aktion durchzuziehen, denn real negative Zinsen nunmehr sowohl am kurzen als auch am langen Ende konnten schon bisher keine entscheidenden Investitionsimpulse liefern. Vielmehr trifft der Spruch zu: "Das Wasser steht in der Tränke - Aber die Pferde wollen nicht saufen".

    Für heute bieten sich Shortpositionen im Bereich 1,3550 mit engen Stopps noch oben an, sowie Long-Position im Bereich um 1,3430 bis 1,34 mit ebenfalls engen Stopps nach unten. Generell ist das technische Bild ambivalent: auf Wochenbasis pro USD, auf Tagesbasis pro Euro.

    Viel Erfolg!


    © Christian Löhr
    Bremer Landesbank





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