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Ab heute wird die Perspektive geändert!

09.01.2009  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute Morgen bei 1,3650 und damit annähernd auf dem gleichen Niveau wie gestern morgen. Gestern wurden erneut neue Zwischenhochs bei 1,3798 ausgebildet. EURJPY eröffnet bei 124,60 und schickt sich an, die Handelsspanne nach unten zu verlassen. Ein Unterschreiten der 123,98 sollte diese Tendenz bestätigen.

Alle Leser, die nun bei den Konjunkturdaten weiter lesen, sollten diesen Hinweis beachten: Auf Grund von zunehmenden Verstimmungen bei wirtschaftlichen Indikatoren, wurde bei den nun folgenden Charts die Skala invertiert, so daß beim Anblick die Stimmung wieder etwas aufhellen sollte.

  • Der Konjunkturklima-Indikator für die Eurozone per Dezember hat mit -3,17 Punkten einen neuen Negativrekord aufgestellt. Er befindet sich damit im unterstützungsfreien Raum. Hierdurch dürfte nun endgültig ein negatives BIP für das Q4 besiegelt sein.

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  • Das Verbraucher- und Wirtschaftsvertrauen in der Eurozone nähert sich den Tiefpunkten aus den Neunziger Jahren. Damals hat der Abschwung allerdings deutlich länger gebraucht als dies aktuell der Fall ist.

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  • Die Bank of England hat erwartungsgemäß den Leitzins von 2% auf 1,5% gesenkt und damit den trüben Aussichten Rechnung getragen. Im Anschluß neigte das Pfund kurz (30 Minuten) zur Stärke und markierte einen Höchststand bei 0,8880 bevor es die Gewinne wieder abgab und auf den Stand vor der Zinssenkung zurück fiel. EURUSD allerdings konnte länger profitieren und stieg um ca. 2ct von 1,3550 auf 1,3750.

  • Das finale Ergebnis des BIP der Eurozone wurde bei +0,6% für Q3 bestätigt. Angemerkt sei an dieser Stelle, daß die staatlichen Ausgaben als Teil hiervon im Jahresvergleich um +2,2% zugelegt haben und damit einen Teil des Abschwung gemildert haben.

  • Die deutschen Industrieaufträge per November sind völlig kollabiert: mit einem Monatsrückgang um 6% und einer Jahresrate von nunmehr -27,2%. Damit wurden die Erwartungen deutlich unterboten (-1,9% bzw. -20,1%). Die Inlandsaufträge sind mit - 7,6% deutlich stärker gefallen als die Aufträge aus dem Ausland mit -4,4%. Betrachtet man die einzelnen Branchen, so sind Chemie und Metalle mit -9,3% bzw. - 12,9% auf Monatsbasis am stärksten betroffen.

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    Für das BIP Wachstum bleibt bei diesem Absturz fraglich, ob -1,0% als Aussicht ausreicht.

  • Die US Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe boten gestern eine kleine Überraschung: Anstatt 545.000 neuen Anträgen wurde nur 467.000 berichtet.

  • Noch ein kurzes Wort zu den US Konsumentenkrediten: Die US-Amerikaner fangen an, sich zu entschulden. Dazu erstmal "Herzlichen Glückwunsch". Allerdings gibt es wieder zwei "neue" 2 Probleme: der Schuldenberg per November beläuft sich auf 2.570.938.744.832 USD (doppelt so viel wie das gestrige Budget-Defizit), bei einem unterstellten monatlichen Abbau von 8 Mrd. USD sind knapp 27 Jahre nötig, um auf 0 zu kommen. Zweitens ist der Zeitpunkt, um der Entschuldung zu beginnen denkbar ungünstig gewählt, denn durch die Rückführung der Schulden wird ja bekannter maßen weniger Geld für den ohnehin schon darbenden Konsum zu Verfügung stehen.

Mit Prognosen tun wir uns heute schwer: Da mit einem schlechteren Arbeitsmarkt-Bericht gerechnet wird, sollten wir die 1,38 im Tagesverlauf durchbrechen. Ob dieser Anstieg nachhaltig sein wird, ist bei den aktuellen Schwankungen schwierig zu sagen. Wichtig bleiben die Marken 1,3850 nach oben und 1,33 nach unten.

Wir wünschen dennoch viel Erfolg!


© Christian Löhr
Bremer Landesbank





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