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Ein Interview mit einem Meister der Zyklen

09.02.2009  |  Clif Droke
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C: Wenn man als Investor mit Ihren Schlussfolgerungen hinsichtlich des 120-Jahre-Zyklus übereinstimmt, was wäre dann die beste Strategie für die kommenden Jahre?

Kress: Die Antwort ist sehr einfach und direkt. Liquidieren Sie im Jahr 2011 alle konventionellen Aktien, wenn sich die Märkte in einer stärkeren Phase befinden. Ungeachtet des negativen Potentials, das während der Jahre 2012-2014 besteht, können Fonds zu 100% in Anspruch genommen werden, sie können Gewinne abwerfen. Die alten Generäle jedoch, die die Kriege des vergangenen halben Jahrhunderts ausgefochten haben und der "Kaufen-und-Halten-Philosophie" anhängen, werden wohl ihre geistige Haltung ändern müssen. Ich habe so meine Probleme mit dieser Herangehensweise, denn langfristig betrachtet, sind wir alle tot. Es scheint so, als sei dies ein rationaler Euphemismus für die Unfähigkeit, zwischenzeitliche Risiken zu managen und zu vermeiden: Es wird darauf gewartet, dass der Markt die Verluste der Investoren wieder gut macht.


C: Was ist mit Investoren, die laufende Einkünfte wollen?

Kress: Wenn laufende Einkünfte benötigt werden, dann muss es AAA-Qualität sein. Aber wie hoch sollte die maximale Laufzeit sein? Im Aktiensegment darf man für den Zeitraum 2012-2014 nur drei Vehikel haben: Dynamische S&P-Index-Inverse-Fonds, Gold ETFs und S&P Index-Optionen. Die prozentuale Gewichtung zwischen Schulden und Aktien, wie auch innerhalb des Aktiensegments, kann durch individuelle Risiko/ Nutzen-Positionen festgelegt werden.



Interview mit einem Meister der Zyklen (Teil II)

Nach unseren letzten Interview im August ist Herr Kress so freundlich gewesen, mir ein weiteres Interview zuzusagen, in dem es über seine Arbeit mit Zyklen und den Ausblick auf US-Investitionen und Wirtschaft in der absehbaren Zukunft gehen sollte. Zudem teilte er mir seine längerfristigen Prognosen für Gold und Rohstoffe mit.

C: Im letzten Interview sprachen wir über Ihre letzte Sonderausgabe "Die Endjahre des Großen Bullen: 2009-2011". Darin erwähnten Sie, dass Amerika liquidiert werde und in ernsthaften Schwierigkeiten sei. An erster Stelle stehen hier die langfristigen Zyklen: Sie warnen vor einem einmaligen Tsunami, der innerhalb von drei Jahren auftritt, zwischen 2012-2014. Was das Engagement an den Aktienmärkten betrifft, erwähnten Sie, dass die traditionelle Ausrichtung "Kaufen-und-Halten", wie sie bei langfristigen Fundamentalinvestoren vorherrscht, nicht mehr gültig ist. Die alten Generäle, so meinten Sie, müssen sich zwischenzeitlich orientieren, um Kapitalerträge zu bekommen. Hat sich Ihre Position seit dem letzten Interview in irgendeiner Hinsicht entscheidend verändert?

Kress: Keinesfalls. Sie bestätigt sich immer mehr. Schauen wir einen Augenblick zurück auf die erste Sonderausgabe, die vor ca. 10 Jahren erschienen ist. In ihr ging es um das Erreichen des Hochs des Superbullenmarktes - das Hoch der wirtschaftlichen Expansion nach Ende des 2.Weltkrieges. Ich hatte dieses Top als das Endhoch bezeichnet, das für die einige Jahrzehnte potentiell nicht mehr überschritten wird. In dieser Ausgabe ging es um einen Bärenmarkt, der bis 2002 andauern sollte.

Die Sonderausgabe des letzten Jahres zeigte die langfristigen Zyklen. Sie zeigt zudem auf, wie diese Zyklen einen schweren und einmaligen Markteinbruch und auch die ökonomischen Zerstörungen in den Jahren 2012-2014 mit sich bringen werden. Es ging darum, dass der klassische Boom-Bust-Kreditzyklus seine Spitze erreicht hatte und wir uns jetzt in der absteigenden Phase befinden, einer Phase der Deflation, auf die eine Depression folgt. Bei der derzeitigen Rezession könnte es sich nur um einen Warnschuss handeln. Die bespiellose Volatilität der letzten Zeit ist die natürliche Äußerung der zugrunde liegenden wirtschaftlichen Instabilität. Die nächsten drei Jahre, 2009-2011, müssten mit großen Handelspannen aufwarten, bevor sich der potentielle Tsunami im Jahr 2012 anschließt.


C: Wie ich gehört habe, wollen Sie in den kommenden Monaten eine Sonderausgabe VII mit dem Titel "Letzte Chancen: 2009." Können Sie vorab eine kleine Zusammenfassung des Inhalts geben?

Kress: Die Prognosen der Sonderausgabe VI werden erneut betrachtet, es wird darum gehen, wo wir aktuell stehen. Es wird einen Index geben, der das Ausmaß der Verschlechterungen während der Jahre 2012-2014 untermauert. Innerhalb der angesprochenen Handelspanne 2009-2011 wird für jedes Jahr der wahrscheinlichste Zeitrahmen für das Jahreshoch und das Jahrestief angegeben - wobei bis zum Jahr 2012 immer niedrigere Hochs im S&P erreicht werden. Der Titel der Sonderausgabe spielt auf das 2009er Hoch als letzte Chance an, um sein Portfolio für den darauf folgenden Tsunami zu positionieren.


C: Zusätzlich zu den Jahreszyklen für die langfristigen Investoren verfolgen Sie auch die Wochenzyklen für die zwischenzeitlich orientierten Teilnehmer. Können Sie das weiter ausführen?

Kress: Seit einigen Jahren kann man auf zahlreiche Fonds und ETFs für Bullen- oder Bärenmärkte zurückgreifen, wodurch Händler die Möglichkeit haben, kontinuierliche Gewinne zu machen, ungeachtet der Richtung des Marktes - ob er nun steigt oder fällt. Die zwischenzeitlichen Umkehrungen bergen das Potential für den Einsatz dieser innovativen Vehikel. Meine Wochenzyklen bestimmen die innerhalb eines Jahres auftauchenden Umkehrpunkte. Man braucht keine großen Unternehmen zu kaufen, außer es handelt sich hier um einzigartige, kleinere Unternehmen mit außergewöhnlichem Potential, da die Gesamtgewinne aus zwischenzeitlichem Trading deutlich höher liegen können als die längerfristigen Gewinne mit großen Unternehmen. Der alte General, der weiterhin den alten Krieg ausfechtet, hat während der letzten 11 Jahre einen 0%igen Ertrag aus seinem Kapital bekommen. Wenn man die Entwertung des Dollars mit einrechnet, dann bleiben einem solchen alten General unterm Strich noch 0,70 $ für jeden investierten Dollar.






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