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Wird die US-Mint ihrem Auftrag gerecht?

20.02.2009  |  Adam Hamilton
Ende 1985 bewilligte der US-Kongress den Gold Bullion Act, den der Präsident Ronald Reagan umgehend zum Gesetz machte. Dieses Gesetz besagt, dass die US-Mint, ein Teil des amerikanischen Finanzministeriums, Goldanlagemünzen herstellen soll. Es umfasst weiterhin sehr konkrete Bestimmungen in Bezug auf die Münzen, u.a., dass das Gold für die Münzen in den Vereinigten Staaten von Amerika produziert werden muss.

Der Gold Bullion Act, der teilweise eine Antwort auf die steigende Popularität ausländischer Münzen war, wie z.B. des Südafrikanischen Krugerrand Anfang der 1980er Jahre, leitete die moderne Ära der amerikanischen Anlagemünzen ein. Der American Gold Eagle und der American Silver Eagle, die in Zusammenhang mit diesem Programm entstanden, sind seither weltweit berühmt.

Als Anlagemünzen (im Gegensatz zu numismatischen Münzen) sollten die American Eagle für nicht viel mehr als dem üblichen Marktpreis ihres Metalls verkauft werden. Es ist also egal, wie groß die eingesetzte Kapitalmenge ist, denn ein Investor kann viel mehr Gold und Silber in Form von Anlagemünzen besitzen, als in Form der seltenen numismatischen Münzen, die enorme Aufpreise auf Gold- und Silberpreise schlagen.

Darüber hinaus kann man den Eagle an jeden Münzenhändler weltweit leicht kaufen und verkaufen. Sie werden auf der ganzen Welt anerkannt, ihr Goldanteil ist von der US-Regierung amtlich beglaubigt und ihre Zuwachsrate von einer Unze ist für jeden Händler und nahezu alle Investoren leicht zu finanzieren. Sie sind sehr stabil, der Gold Eagle z.B. besteht aus 22-karätigem Gold (ein bisschen unter 92%) in Legierung mit Silber und Kupfer. Auch wenn sie eine Feinunze Gold enthalten, sind sie nicht so empfindlich wie die weichen, nationalen Münzen aus purem Gold, wie der Canadian Maple Leaf.

Letztendlich sind die Eagle ästhetisch gesehen sehr schön. Da ein Großteil meiner Investitionen in physisches Gold und Silber nicht offensichtlich sind, bewahre ich immer eine Handvoll Gold und Silber Eagle auf meinem Schreibtisch auf. Es ist eine wahre Freude, sie anzusehen und sie verwandeln die himmlische Welt elektronischer Goldmärkte in greifbare Realität. Sie ziehen immer neue potentielle Goldinvestoren an. Wenn sie erst einmal richtige Goldmünzen in ihren Händen gehalten haben, werden sie für gewöhnlich süchtig nach ihnen und wollen selbst welche besitzen.

Auch wenn ich den Eagle liebe und nie genug davon kriegen kann (denn sie machen süchtig), bin ich, wie viele andere Investoren, enttäuscht darüber, wie die US-Mint mit ihrer Macht über die Produktion umgeht. Der Gold Bullion Act von 1985 besagt ausdrücklich, dass die Münzen "in ausreichender Menge produziert werden müssen, um die Nachfrage zu befriedigen".

Für Anlagemünzen heißt das, dass es genug von ihnen geben muss, damit der Aufschlag auf den Barpreis relativ gering ist. Wenn Sie oder ich Eagle haben wollen, sollten wir sie jederzeit für Preise nahe den Metallbarpreisen erwerben können. Fast 22 Jahre nach der Herstellung der ersten Gold Eagle Ende 1986, war dies in der Regel der Fall. Aber im August 2008 stellte die US-Mint den Verkauf dieser beliebten Münzen an Händler zum ersten Mal abrupt ein.

Über diese Barrengoldknappheit habe ich in der Septemberausgabe 2008 unseres monatlichen Newsletters Zeal Intelligence geschrieben. Wenn Sie ihn abonniert haben, können Sie sich diese Ausgabe aus unseren Websitearchiven herunterladen und sich ausführlich über die Barrenknappheit im letzten Jahr informieren. Aber für unseren heutigen Schwerpunkt spielt ein Ereignis von August 2008 die zentrale Rolle: Die US Mint begann mit der Rationierung der Gold Eagle.

Im September begann ich, mich mit den Eagle Verkäufen der Mint zu beschäftigen, wurde dann aber von der Aktienpanik 2008 abgelenkt. Als der S&P500 Aktienindex um 30% in nur 3 Wochen fiel, zog er die gesamte Aufmerksamkeit auf sich.

Wie auch immer, in dieser Woche stieß ich auf einen Artikel in der Financial Times über Barrenrekordverkäufe im Januar, der mein Interesse an den Anlagemünzenverkäufen der Mint wieder aufleben ließ. Er besagte, dass die Goldmünzenverkäufe der US-Mint im Januar 2009 fast 4 Mal so hoch waren als im Januar 2008! Also holte ich meine Tabellen aus der Zeit vor der Panik wieder heraus, um mir die Eagle Verkäufe der Mint im vergangenen Jahrzehnt anzuschauen.

Die US-Mint veröffentlicht jeden Monat ihre Anlagemünzenverkäufe, also legte ich diese Daten zum Vergleich über die täglichen Gold- und Silberpreise. Gold wird in Tausend Unzen und Silber in Millionen Unzen pro Monat angegeben. 100% der Silberverkäufe werden in Form von 1-Unzen-Silber Eaglen verkauft.

Die Mint stellt die American Gold Eagle in Form von einer Unze, einer halben Unze, einer Viertelunze und einer Zehntelunze her. Die kleineren Einheiten eignen sich großartig für kleinere Investoren oder in Form von Geschenken für Kinder. Dennoch verkauft die Mint einen Großteil ihrer Münzen in ganzen Unzen. Seit dem Jahr 2000 werden 75% der Gold Eagle in ganzen Unzen produziert.





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