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Silber: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

26.02.2009  |  Theodore Butler
- Seite 4 -
Zurück zur Investitionsnachfrage beim Silber. Neben der ETF-Nachfrage hat es im letzten Jahr andere zwingende Hinweise auf einen Investitionsansturm im Silberbereich gegeben. Zum ersten Mal überhaupt in unserem Leben werden wir Zeugen einer beständigen Einzelhandelsknappheit für Investitionsprodukte, die mit stark steigenden Aufschlägen und Lieferverzögerungen für diese Produkte einhergeht. Ich muss lachen, wenn mir Leute erzählen wollen, es gäbe keine Knappheit im Einzelhandel, denn die Definition von Knappheit sind eben steigende Aufschläge wie auch Lieferverzögerungen.

Zudem erleben wir nun schon seit 12 Monaten in Folge etwas, dass es zuvor nie gegeben hat. Die US-Prägeanstalt konnte die gewünschten Stückzahlen für Silver Eagles nicht komplett bedienen, obgleich sie ihre Produktionskapazitäten verdoppelt hat - das ist das erste Mal in der 23-jährigen Geschichte dieses Münzprogramms. Ich zweifele überhaupt nicht daran, dass der Artikel meines Freundes Izzy von Dezember 2007 den Startschuss zum Silver-Eagle-Rausch gegeben hat. Ich kenne keinen anderen, der den Kauf von Silver Eagles empfohlen hatte - damals wie auch heute.

Der aktuelle wirtschaftliche Zusammenbruch hat zu einem deutlichen Rückgang des industriellen Verbrauchs bei allen Rohstoffen geführt, einschließlich Silber. Die Produktion sinkt zwar, dennoch ist sie noch nicht derart stark gesunken. Aber das wird sie noch in Anbetracht der Nebenproduktausrichtung beim Silber. Wir haben also vorübergehend einen "Silberüberschuss". Anders als bei den anderen Industriemetallen wird dieser Überschuss durch Investitionen aufgesogen. Silber gelangt also nicht massenhaft in die Warenhäuser der Börsen, wie es bei Kupfer, Zink oder anderen Industriemetallen der Fall ist. Sobald die Produktion all dieser Metalle ausreichend stark zu sinken beginnt - damit das Angebot wieder zwangsläufig in Einklang mit dem industriellen Verbrauch kommt - wird es beim Silber eine Knappheit geben, die irreal wirken wird.

Die globalen wirtschaftlichen Bedingungen sind fürchterlich. Die Tatsache, dass dies bei Nacht und Nebel geschah, macht die ganze Sache noch beunruhigender. Wann und wie werden wir das hinter uns gebracht haben ... keine Ahnung. Viele von uns haben sich deswegen 30 Jahre lang oder länger Gedanken gemacht und gehofft, es würde nie eintreten. Trotz aller Hoffnung, steht der Wolf jetzt vor der Tür. Und wir müssen damit umgehen. Ein Glück für Silber, dass diese erschreckenden ökonomischen Zeiten die Investitionsnachfrage nach oben jagen. Je schlimmer die wirtschaftlichen Bedingungen werden, desto stärker müsste die Investitionsnachfrage nach Silber wachsen. Silber ist gut aufgestellt, ganz gleich welche ökonomische Situation die Oberhand gewinnt.


Die Zukunft

Ich möchte, dass Sie mir einen Gefallen tun. Ich möchte ein kleines Spiel mit Ihrer Vorstellungskraft spielen. Es mag zuerst ein wenig blöd klingen, aber versuchen Sie doch einfach mitzuspielen, da ich jetzt gerne zum zentralen Punkt kommen möchte. Stellen Sie sich bitte vor, in diesem Raum, in genau diesem Raum, zwischen Ihnen und mir, steht ein riesiger Elefant. Kein gewöhnlicher Elefant bitte, sondern der größte Elefant, den es je gegeben hat. Ein 26.000 Pfund schwerer Elefant aus dem afrikanischen Busch, 4,30 m bis zu den Schultern - mit den gewaltigsten Stoßzähnen. Ich habe das vorher nachgeschaut, die Dimensionen sind nicht dahergeholt. Das ist nicht nur der größte Elefant, der je gesehen wurde, er ist zudem laut, nervös und er stinkt zum Himmel, er wedelt mit den Ohren und schwingt seinen gigantischen Rüssel. Und er steht genau da und ist auch schon die ganze Zeit dort gewesen. Ich möchte, dass Sie sich vorstellen, Sie hätten hier gesessen und mir zugehört, wie ich über Silber referierte, während genau an dieser Stelle hier ein 13-Tonnen-Elefant stand, der meinen Vortrag die ganze Zeit unterbricht und Sie zu Tode erschreckt. Das Ding ist nun, dass wir alle unser Bestes geben, den Elefant zu ignorieren. Wir geben vor, er sei nicht da und wir sprechen um ihn herum. Wir alle versuchen so zu handeln, als wäre es völlig normal, in einem Raum zu sein, über Silber zu sprechen und diesen gigantischen Elefanten an der Seite zu haben. Wir versuchen alles so zu machen, als sei er überhaupt nicht präsent - auch wenn er ganz eindeutig hier steht.

Der Afrikanische Elefant im Raum ist die Silbermanipulation. Der Elefant ist Einbildung, die Silbermanipulation ist hingegen so real wie der Regen. Aber wie beim imaginären Elefanten, geben die meisten ihr Bestes, wenn sie nun meinen, die Silbermanipulation existiere nicht. Ich natürlich nicht, denn die Manipulation ist der wichtigste Faktor für die Preisgebung beim Silber, zudem schreibe ich laufend darüber. Ich habe das Gefühl, ich habe schon viele tausend Leser davon überzeugt, dass Silber manipuliert wird, und vielleicht sind sogar viele davon in diesem Raum. Was mich jedoch extrem verblüfft, ist die Tatsache, dass sich so wenige Analysten und Leute aus dem Sektor öffentlich gegen die Manipulation stark machen.

Ich spreche von den Leuten, die für die Finanzunternehmen und Banken arbeiten und deren Aufgabe es ist, den Silbersektor zu beobachten und darüber zu schreiben. Ich spreche von jenen, die in der Bergbauindustrie tätig sind und ganz besonders vom Silver Institute. Ich beschwere mich gar nicht über die fehlenden Diskussionen zum Thema Manipulation. Vielleicht hat mich das ein einziges Mal gestört, aber dann nie wieder. Jetzt ist es nur noch amüsant. Ich lese alles, was es über Silber zu lesen gibt und 95% dessen, was ich lese, bezieht sich in keinster Weise auf die Manipulation. Ich finde das grotesk. Ich denke, hier haben wir das lebendige, reale Abbild zu meiner vorhergehenden Übung mit dem Elefant, der aus dem Raum gedacht werden sollte.

Ich fordere gar nicht, dass jeder mit mir in punkto Silbermanipulation übereinstimmt. Ich bin Mensch und ich behalte mir das Recht vor, falsch zu liegen. Und übrigens ist es auch besser für mich, bei dieser Angelegenheit ganz allein zu stehen. In der Vergangenheit gab es viele, die versuchten, meine Manipulationsanschuldigungen zu widerlegen, gerade jene aus dem Bergbausektor - was noch nie wirklich logisch gewesen ist. Aber seitdem das Problem, mit Blick auf die dokumentierten Fakten zur Konzentration, so spezifisch benannt werden kann, lese ich in der letzten Zeit gar keine Erklärungen mehr (auch nicht im Internet), warum ich falsch liege; und genauso werden auch keine einfachen Fragen beantwortet. Eine Sache habe ich über das Internet gelernt: Der Schutz der Anonymität reizt die Leute, Ihnen zu sagen, warum Sie falsch liegen und warum die andere Seite Recht hat, und das normalerweise in einer sehr unhöflichen Art. Aber ich stelle diese Frage jetzt seit 6 Monaten: Wie kann es sein, dass eine oder zwei US-Banken mit 25% der globalen Silberproduktion short sind und trotzdem nicht manipulieren. Keine Antwort. Ich hatte ernsthaft darüber nachgedacht, eine Art Preiswettbewerb für jede seriöse Antwort auszuschreiben.





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