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Gold: Gedanken & Aufmunternde Worte

09.03.2009  |  Jim Willie CB
- Seite 3 -
Abnehmende Relevanz des US-Dollars für Gold

In einem meiner kürzlich erschienenen Artikel wurde die Abkopplung der US-Dollar-Wechselkurse vom Goldpreis erörtert. Das ist die größte Gold-Story, neben der Preisentwicklung der letzten Monate. Selbst die Streberanalysten, die schwächsten Leuchten am Lichterhimmel der Medien, haben das bemerkt. Das bedeutet, alle ausländischen Währungen haben die Gelegenheit (vielleicht schon fest beim Schopf gepackt), den Goldpreis in die Höhe zu befördern. Der Goldpreis in US$ wird als letzter ausbrechen. Bis jetzt hat er noch keine neuen Höchststände erreicht. Gold hat gegenüber allen anderen großen Währungen kraftvoll neue Höchststände erreicht. Je länger dies gegenüber dem US$ noch dauert, desto mächtiger wird der Durchbruch sein, denn ausländische Investoren werden in Gold gehen, und das wird den Anschein einer globalen Liebesbekundung nach dem Vorbild der Loveparade haben. Unterschätzen Sie nie das Goldfieber.


Zukünftige Alternativen zum US-Dollar

Die Araber, Russen und Deutschen haben schon über neue, globale Reservewährungen entschieden. Sie werden nicht nur eine Goldkomponente beinhalten, sondern auch eine Rohölkomponente. Sie könnten jedoch auch andere Komponenten haben wie Eisen oder Kupfer. Baumwolle könnte auch dazu zählen, man braucht sie, um Papier zu machen! Ziel ist es, Stabilität im Bankensektor und auch im Rohstoffsektor zu bekommen.

Mit dem US-Dollar als Basis und grundlegender Handelswährung wurde der Bankensektor insolvent und der Rohstoffkomplex trügerisch und irreführend. Das kann nicht weiter andauern. Bis jetzt sind die neuen globalen Reservewährungen immer wieder zurück in die Schubladen der überwachten Konferenztische geschoben wurden. Auf was warten sie denn noch?

Einfach gesagt, warten sie darauf, dass der US-Dollar einen schrecklichen Tod stirbt, darauf, dass das auf US-Dollars gründende Bankensystem in seiner Krise nach einer Alternative ruft, darauf, dass sich die politischen Einmischungen im Verlauf der Zeit abschwächen und darauf, dass guter Rat dann teuer ist. Das Ausland muss nicht agieren, da die Dinge schon ihren natürlichen Lauf nehmen. Der in den USA ablaufende Liquidierungsprozess ist schmerzlich und unausweichlich, aber mit Sicherheit nicht aufzuhalten.

Ein gewisser Analyst (hier ohne Namen, aber in Zeitungen erwähnt), der in den wirtschaftlichen und politischen Sphären unterwegs ist, sieht auch die militärischen Aspekte dieses Krieges sowie deren Kosten. Die Folgen, die mit dem Verlust der Vormachtsstellung des US-Dollars entstehen, bringt er sehr gut auf den Punkt. Ich behaupte seit einiger Zeit, dass die USA in einer isolierten Ecke landen werden, die man am besten unter dem Namen Dritte Welt kennt. Er wirkt mit eloquentem Stil, wenn er schreibt: "Verlöre der US-Dollar seine Rolle als Reservewährung, würde man im Ausland keine US-Dollars mehr im Austausch gegen reale Dinge akzeptieren. Dieser Umstand würde immens zerstörerische Folgen für eine Wirtschaft haben, die abhängig von Energieimporten ist, abhängig von importierten Schuhen, gefertigten Produkten und auch abhängig vom Import ihrer fortgeschritten High-Tech-Produkte.

Falls die Inkompetenz Washingtons, jene Art von Inkompetenz, die zur aktuellen Wirtschaftskrise geführt hat, den Reservewährungsstatus des US-Dollars zerstört, so würde die "Universalmacht" übernacht zur Drittweltnation werden, unfähig, für Importe zu zahlen oder den eigenen Lebensstandard zu halten. Wie lange kann die US-Regierung den Wert des Dollars durch den Verleih von Gold an Edelmetallhändler schützen, die es wiederum verkaufen und somit den Goldpreis am Boden halten? In Anbetracht der Inkompetenz in Washington und an der Wall Street können wir bestenfalls noch hoffen, dass der Rest der Welt noch weniger kompetent ist und in noch größeren Problemen steckt. In diesem Fall könnte der US-Dollar wohlmöglich als die am wenigsten wertlose Fiat-Währung der Welt überleben."


Über Währungen und 0%

Zu erwarten, dass sich irgendeine Währung von einer Währungspolitik des 0%-Zinses erholen könnte, ist absurd und eine Beleidigung für die Intelligenten unter uns. Japan hat bewiesen, dass 0% dem Land eine Dekade Wohlstandsverlust brachte. Was dem größten Handelspartner wohl nicht lang genug gewesen war, da er sich selbst in die 0% Ecke trieb.

Nehmen wir also die Vereinigten Staaten, die glücklich wären, stünden sie nur in einer Ecke. Sie befinden sich, wegen exportierten Betrugs, auf einer globalen Strafbank - die wie eine Bankenzwangsjacke wirkt und sich möglicherweise als Finanzgefängnis erweist. Die Option Null-Prozent-Politik ist mindestens die einfache Fahrkarte zu einem verlorenen Jahrzehnt, und maximal ein Tritt, nach dem es die Leiter abwärts geht - zur Dritten Welt. Japan konnte damals etwas Zeit gewinnen, weil es eine mächtige Industrieproduktion besaß und dem Land kein militärischer Mühlenstein am Hals baumelte und weil sie Ersparnisse hatten.

Die USA hat nichts davon, und deswegen wird sie in den Bereich der Drittweltnationen abrutschen - wie es dann im Detail geschieht, ist jetzt noch sehr unsicher. Entzug der Kreditlinien und steigende Preise sind die markantesten Grundsätze des Lebens in der Dritten Welt. Die USA hat schon angekündigt, dass sie immer stärker (wenn auch nicht komplett) auf den Einsatz der Druckerpresse zurückgreifen wird. Genauso hat es jede andere Drittweltnation getan, und genauso mussten sie dann die lähmenden Auswirkungen der Hyperinflation erleben. Der USA wird es nicht anders ergehen.


Industrie im Rattenloch

Man braucht nur einen kurzen Blick um sich zu werfen; das zerstörerische und kraftvolle Abwärtsmomentum im allgemeinen Industriesektor sticht ins Auge. Die Autoindustrie ist der wichtigste Sektor für Fertigerzeugnisse, und Stahl ist das Wichtigste für die Fabriken. Die Autoindustrie ist ein Trümmerhaufen: Die unverkauften Autos stauen sich auf offenen Plätzen, auf Verladehäfen, riesigen Firmenplätzen und auch auf Teststrecken. Der Sektor ist der am stärksten vertikal integrierte überhaupt, und er steht am stärksten im Licht der Öffentlichkeit. Damit der Banktrott der Autoindustrie verhindert werden kann, dürfen die Bailouts hier in Zukunft kein Ende finden. Ironischerweise müssen alle großen Autozulieferer Bailouts bekommen, damit der Zusammenbruch von General Motors, Ford Motors und Chrysler verhindert werden kann.

Schauen Sie auf die Hunderttausende von Einzelhandelsgeschäften, die dicht gemacht haben - das lächerliche Fundament einer US-Wirtschaft, die auf Konsum gründet. Wo sind denn die Analysten, die meinten, eine Konsumentenwirtschaft sei gesund? Wo sind denn jetzt die Analysten, die behauptet hatten, die US-Wirtschaft und ihre sinnlose Konsumgrundlage könnten sich selbst erhalten, und dazu noch die Wirtschaften im Ausland?

Das Bankensystem und die Kreditmärkte ermöglichen die Kapitalbildung für die Industrie. Diese ist zusammengebrochen. Sie kann nicht wieder hergestellt werden ohne ein neues Fundament. Anderes zu meinen, wäre eine Irrlehre; allerdings sind Irrlehren auch das Handwerkszeug der Zentralbanker. Erst heute wurde das vorläufige, geschätzte Brutto-Inlandprodukt für die US-Wirtschaft veröffentlicht. Das BIP für das 4. Quartal 2008 lag bei minus 6,2% - damit wäre genug gesagt. Das BIP des 3. Quartals lag bei ca. minus 4%, und uns wurde gesagt, dass es jetzt nicht noch schlechter werden würde. Meine Prognose einer wirtschaftlichen Auflösung bewahrheitet sich - und keine Rezession. Der benötigte Stimulus wird katastrophal werden! Gold wird gewaltig reagieren!




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