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Still ruht der See...

12.03.2009  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute Morgen um 1,28, nachdem im asiatischen Handel Höchstkurse von 1,2870 markiert wurden.

EURJPY eröffnet den europäischen Handel nach den jüngsten Veröffentlichungen zum japanischen BIP bei 123,50 und damit gut 1 Figure tiefer als gestern morgen.
  • Ein kurzes Wort zur "Nullzins-Politik der EZB" Öffentliche Diskussionen über eine Nullzins Politik der EZB sollten an dieser Stelle genau gelesen werden, nicht die Überschriften!: "[…] Ein Leitzins von Null wäre insbesondere dann angemessen, wenn die Wirtschaft ernsthaft von Deflation bedroht wäre. […] Dies bedeutet weder, dass wir mittelfristig mit 0% rechnen sollten, noch von Deflation bedroht sind. Vielmehr ist in der Eurozone immer noch eine Inflationserwartung verankert, die im Zielkorridor der EZB von 2% liegt.

    Die aktuelle Situation lässt sich mit Disinflation beschreiben, nämlich dem Umstand, dass wir vorübergehend rückläufige Preise sehen können, dies aber kein langfristiges Phänomen ist. Hier besteht ein qualitativer Unterschied zu den US-Kollegen: dort kauft die Notenbank u. a. Staatpapiere, womit die Notenpresse auf Hochtouren läuft. Im Euroraum wird hingegen zur Zeit der direkte Kauf von Unternehmensleihen als Steuerungsinstrument diskutiert. Die EZB ersetzt Investoren, die zu aktuellen Preise nicht nachfragen, während die FED den Markt mit Liquidität flutet, um Inflationserwartungen zu verankern.

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  • Die Aufträge für die deutsche Industrie für Januar sind quasi nicht mehr existent: Sie kollabieren mit einer Jahresrate von 37,9%. Damit sind die Auflösungserscheinungen ähnlich hoch, wie bei den japanischen Kollegen, die ja auch in erheblichem Maße vom Export abhängig sind. Der Vormonatswert wurde deutlich von -25,1% auf -28,2% korrigiert. Der Rückgang der ausländischen Aufträge übersteigt mit einem Rückgang von 11,4% auf Monatsbasis den Rückgang der Inlandsnachfrage von 4,3% bei Weitem.

  • Die Zwangsversteigerungen in den USA sind im Vergleich zum Vorjahr um Sage und Schreibe 30% auf knapp 291.000 Fälle gestiegen. Dieser Anstieg ergibt sich trotz eines zwischenzeitlichen Zwangsversteigerungsstopps für Fannie Mae, Freddie Mac und andere Großbanken wie JPMorgan Chase, Morgan Stanley, Citigroup und Bank of America im Vorfeld der Veröffentlichung von Barack Obama’s Plan zur Bewältigung dieses Problems.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Erweist sich der Bereich um 1,2750 als tragfähig, so bieten sich erneut Long-Positionen an mit Ziel 1,2850. Ein Stopp kann im Bereich 1,2720 platziert werden.

Viel Erfolg!


© Christian Löhr
Bremer Landesbank





Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



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