Gold & das Versorgungssystem für Staatanleihen
08.04.2009 | Jim Willie CB
US-Staatsanleihen als Konkurrent für Gold
Hunde und Katzen sind Todfeinde in der Tierwelt. In der Welt der Insekten sind Ameisen und Termiten Todfeinde. In der Finanzwelt sind Gold und US-Staatsanleihen Todfeinde. Sie kämpfen um die verehrte Rolle des Sicheren Hafens fürs Kapital. Heutzutage und in der heutigen Zeit - durchsetzt von zahlreichen Stürmen, von denen einige beispiellos sind - ist ein sicherer Hafen von hohem Wert. Eine der wichtigsten Aufgaben der US-Notenbank, JP Morgan (deren Vertreter) und des US-Kongresses ist es, den Eindruck zu erwecken, dass die US-Staatsanleihen nicht nur völlig sicher sind, sondern auch völlig makellos und ohne jedes Anzeichen auf einen möglichen Ausfall. Nach dem Ausfall wichtiger Finanzmotoren in den USA und infolge des deutlichen Wirtschaftsabschwungs (der sich durch die staatlichen Mammutzugeständnisse an Rettungen und Stimuli noch komplexer gestaltet) hat sich das makellose Image der US-Staatsanleihen deutlich eingetrübt.
Als die Außenministerin, Hillary Rodham Clinton, auf ihrer ersten Reise nach Asien mit den Chinesen verhandelte, machte sie eine ungewöhnliche Aussage hinsichtlich der von chinesischen Gläubigern gehaltenen US-Staatsanleihen: "Sie sind eine sichere Investition. Die Vereinigten Staaten haben einen wohlverdienten Ruf in Finanzangelegenheiten." Die Chinesen fühlen sich langsam unwohl. In meinen Augen betreiben die USA und die Chinesen aktiv Handelskrieg, wobei es nicht so sehr um Produkte und industrielle Fertigung geht, sondern eher um den Ankauf und die Verwaltung von US-Schuldenpapieren im Allgemeinen.
Die USA haben durchaus einen Ruf hinsichtlich ihrer Rolle als Ausgeber und Verkäufer von US-Staatanleihen. Die Vereinigten Staaten handelten militärische Sicherheit für Saudi Arabien im Gegenzug für recycelte Ankäufe von US-Staatsanleihen. Innerhalb weniger Jahre investierten sie bis zu 30 Milliarden Dollar in China für den Aufbau von Fabriken, im Gegenzug wurden US-Staatsanleihen und Hypothekenbonds der staatlichen Agenturen angekauft. Und viele andere Geschäfte wurden vereinbart. Mehr als einmal führte die US-Navy plötzlich Übungen an den Küsten von Südkorea und Taiwan durch, als Antwort auf Ankündigungen dieser Länder, sie würden Teile ihrer in US-Staatsanleihen angelegten Gelder umschichten. Aus irgendwelchen Gründen änderten sie dann ihre Pläne.
Ab 2007, als sich das Hypothekendebakel offenbarte, wurde klar, dass die Wall Street faule, mit Vermögenswert besicherte Anleihen verschiedenster Art exportiert hatte, deren Gesamtwert weit über 1000 Milliarden $ lag. Vor dem Hintergrund der Hypothekenkontroverse, die Anteil an der Lähmung der meisten ausländischen Bankensysteme hat, behält Hillary also Recht, wenn sie sagt, die USA hätten einen wohlverdienten Ruf in Finanzangelegenheiten. Das haben sie mitbekommen. Sie haben schwerste Probleme, von denen viele direkt von der Wall Street kamen. Selbstverständlich sind auch in Spanien und Osteuropa Immobilienblasen aufgebrochen, so dass Banken von Spanien bis Deutschland, und besonders Schweizer Banken, Schaden genommen haben.
Sollte der US-Staatsanleihenkomplex je Gas ablassen und sich für einen ausgedehnten Zeitraum (etwa ein Jahr oder länger) entleeren, so wäre hier der größte Nutznießer Gold - und auch Silber. Die US-Notenbank brachte die Entstehung einer Bubble bei den US-Staatsanleihen letzten Herbst unter Dach und Fach. Ihre Dollar-Swap-Instrumente wurden schon in anderen Artikeln erwähnt. Die Spitze wurde zu dieser Zeit geschaffen. In den letzten Monaten ließ sich ein Schrumpfen der Blase beobachten. Das ist ein positives Signal fürs Gold. Neben den öffentlich angekündigten Ankäufen von US-Staatsanleihen durch die US-Notenbank gab es versteckte, nicht-öffentliche Botschaften.
Zum Beispiel, dass diese Anleihen mit dem Einverständnis des US-Finanzministeriums durch gedrucktes Geld finanziert werden. Eine solche Botschaft werden sie nicht öffentlich und wortwörtlich von sich geben. Heute verkündete die US-Notenbank, dass die geplanten Ankäufe von langfristigen Staatanleihen in Höhe von 300 Milliarden $ innerhalb der nächsten 6 Monate durchgeführt werden sollen. Es versteht sich von selbst, dass diese Ankäufe einen Akt reiner Monetisierung darstellt - unverfälschte, unmissverständliche Geldmengeninflation. Natürlich soll mit der aktuellen Politik der US-Regierung - Ausweitung des Geldangebots für eine alptraumhafte, endlose Abfolge von Rettungsaktionen, Verstaatlichungen, Hilfs- und Stimuluspaketen - die Auflösung der US-Wirtschaft bekämpft werden. Der Erfolg dieser Maßnahmen in Bezug auf wirtschaftliche Erholung, oder sogar nur Belebung, ist mitnichten sicher. Die Folgen aber, die sie für den Goldpreis und für die Integrität des Dollars haben, sind sehr sicher.
Das beste Szenario ist meiner Ansicht nach eine bizarre Nulllinie beim Wirtschaftwachstum nächstes Jahr, wobei sich jedoch die Hyperinflation als eine noch gering einzustufende Plage einnisten wird. Die ökonomische Zerrüttung würde ihr Wesen ändern - weg von der versteckten Preisinflation, zusätzlich verstärkt durch Störungen und das Wegbrachen von Handels- und Produktionsketten. Die Gewinnspannen vieler verschiedener Unternehmen, einschließlich Benzinraffinerien und Chemieunternehmen, werden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Und die Bedingungen für die Landwirtschaft sind dabei noch gar nicht erwähnt worden, die Probleme mit Saat und Düngemitteln werden kritische Niveaus erreichen. Gold würde sehr günstig reagieren - auf Preisinflation wie auch auf Störungen.
Kontrolle aus dem Bermuda-Dreieck
Die Erholung, die es in den letzten Monaten bei den US-Staatsanleihen gegeben hatte, ging auf die Kosten fast aller anderen Bonds. Die Spreads sind schon wieder schlimmer geworden. Details können im Hat Trick Letter vom letzten Wochenende nachgelesen werden. Seit Dezember, und besonders seit Februar, ist es in den Kreditmärkten zu Fortschritten gekommen. Nur die stärksten Unternehmen konnten noch Anleihen verkaufen. Abgerichtet wie Schafe oder Meerschweinchen strömten die Leute in US-Staatsanleihen, als würden diese Sicherheit oder Qualität bieten. Sie steuerten auf die letzte gigantische, globale Bubble zu, die in keinster Weise Sicherheit bietet, im Glauben, ein Scheitern stünde völlig außer Frage. Demnächst werden US-Staatanleihen stetige Verluste zu bieten haben.
Hunde und Katzen sind Todfeinde in der Tierwelt. In der Welt der Insekten sind Ameisen und Termiten Todfeinde. In der Finanzwelt sind Gold und US-Staatsanleihen Todfeinde. Sie kämpfen um die verehrte Rolle des Sicheren Hafens fürs Kapital. Heutzutage und in der heutigen Zeit - durchsetzt von zahlreichen Stürmen, von denen einige beispiellos sind - ist ein sicherer Hafen von hohem Wert. Eine der wichtigsten Aufgaben der US-Notenbank, JP Morgan (deren Vertreter) und des US-Kongresses ist es, den Eindruck zu erwecken, dass die US-Staatsanleihen nicht nur völlig sicher sind, sondern auch völlig makellos und ohne jedes Anzeichen auf einen möglichen Ausfall. Nach dem Ausfall wichtiger Finanzmotoren in den USA und infolge des deutlichen Wirtschaftsabschwungs (der sich durch die staatlichen Mammutzugeständnisse an Rettungen und Stimuli noch komplexer gestaltet) hat sich das makellose Image der US-Staatsanleihen deutlich eingetrübt.
Als die Außenministerin, Hillary Rodham Clinton, auf ihrer ersten Reise nach Asien mit den Chinesen verhandelte, machte sie eine ungewöhnliche Aussage hinsichtlich der von chinesischen Gläubigern gehaltenen US-Staatsanleihen: "Sie sind eine sichere Investition. Die Vereinigten Staaten haben einen wohlverdienten Ruf in Finanzangelegenheiten." Die Chinesen fühlen sich langsam unwohl. In meinen Augen betreiben die USA und die Chinesen aktiv Handelskrieg, wobei es nicht so sehr um Produkte und industrielle Fertigung geht, sondern eher um den Ankauf und die Verwaltung von US-Schuldenpapieren im Allgemeinen.
Die USA haben durchaus einen Ruf hinsichtlich ihrer Rolle als Ausgeber und Verkäufer von US-Staatanleihen. Die Vereinigten Staaten handelten militärische Sicherheit für Saudi Arabien im Gegenzug für recycelte Ankäufe von US-Staatsanleihen. Innerhalb weniger Jahre investierten sie bis zu 30 Milliarden Dollar in China für den Aufbau von Fabriken, im Gegenzug wurden US-Staatsanleihen und Hypothekenbonds der staatlichen Agenturen angekauft. Und viele andere Geschäfte wurden vereinbart. Mehr als einmal führte die US-Navy plötzlich Übungen an den Küsten von Südkorea und Taiwan durch, als Antwort auf Ankündigungen dieser Länder, sie würden Teile ihrer in US-Staatsanleihen angelegten Gelder umschichten. Aus irgendwelchen Gründen änderten sie dann ihre Pläne.
Ab 2007, als sich das Hypothekendebakel offenbarte, wurde klar, dass die Wall Street faule, mit Vermögenswert besicherte Anleihen verschiedenster Art exportiert hatte, deren Gesamtwert weit über 1000 Milliarden $ lag. Vor dem Hintergrund der Hypothekenkontroverse, die Anteil an der Lähmung der meisten ausländischen Bankensysteme hat, behält Hillary also Recht, wenn sie sagt, die USA hätten einen wohlverdienten Ruf in Finanzangelegenheiten. Das haben sie mitbekommen. Sie haben schwerste Probleme, von denen viele direkt von der Wall Street kamen. Selbstverständlich sind auch in Spanien und Osteuropa Immobilienblasen aufgebrochen, so dass Banken von Spanien bis Deutschland, und besonders Schweizer Banken, Schaden genommen haben.
Sollte der US-Staatsanleihenkomplex je Gas ablassen und sich für einen ausgedehnten Zeitraum (etwa ein Jahr oder länger) entleeren, so wäre hier der größte Nutznießer Gold - und auch Silber. Die US-Notenbank brachte die Entstehung einer Bubble bei den US-Staatsanleihen letzten Herbst unter Dach und Fach. Ihre Dollar-Swap-Instrumente wurden schon in anderen Artikeln erwähnt. Die Spitze wurde zu dieser Zeit geschaffen. In den letzten Monaten ließ sich ein Schrumpfen der Blase beobachten. Das ist ein positives Signal fürs Gold. Neben den öffentlich angekündigten Ankäufen von US-Staatsanleihen durch die US-Notenbank gab es versteckte, nicht-öffentliche Botschaften.
Zum Beispiel, dass diese Anleihen mit dem Einverständnis des US-Finanzministeriums durch gedrucktes Geld finanziert werden. Eine solche Botschaft werden sie nicht öffentlich und wortwörtlich von sich geben. Heute verkündete die US-Notenbank, dass die geplanten Ankäufe von langfristigen Staatanleihen in Höhe von 300 Milliarden $ innerhalb der nächsten 6 Monate durchgeführt werden sollen. Es versteht sich von selbst, dass diese Ankäufe einen Akt reiner Monetisierung darstellt - unverfälschte, unmissverständliche Geldmengeninflation. Natürlich soll mit der aktuellen Politik der US-Regierung - Ausweitung des Geldangebots für eine alptraumhafte, endlose Abfolge von Rettungsaktionen, Verstaatlichungen, Hilfs- und Stimuluspaketen - die Auflösung der US-Wirtschaft bekämpft werden. Der Erfolg dieser Maßnahmen in Bezug auf wirtschaftliche Erholung, oder sogar nur Belebung, ist mitnichten sicher. Die Folgen aber, die sie für den Goldpreis und für die Integrität des Dollars haben, sind sehr sicher.
Das beste Szenario ist meiner Ansicht nach eine bizarre Nulllinie beim Wirtschaftwachstum nächstes Jahr, wobei sich jedoch die Hyperinflation als eine noch gering einzustufende Plage einnisten wird. Die ökonomische Zerrüttung würde ihr Wesen ändern - weg von der versteckten Preisinflation, zusätzlich verstärkt durch Störungen und das Wegbrachen von Handels- und Produktionsketten. Die Gewinnspannen vieler verschiedener Unternehmen, einschließlich Benzinraffinerien und Chemieunternehmen, werden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Und die Bedingungen für die Landwirtschaft sind dabei noch gar nicht erwähnt worden, die Probleme mit Saat und Düngemitteln werden kritische Niveaus erreichen. Gold würde sehr günstig reagieren - auf Preisinflation wie auch auf Störungen.
Kontrolle aus dem Bermuda-Dreieck
Die Erholung, die es in den letzten Monaten bei den US-Staatsanleihen gegeben hatte, ging auf die Kosten fast aller anderen Bonds. Die Spreads sind schon wieder schlimmer geworden. Details können im Hat Trick Letter vom letzten Wochenende nachgelesen werden. Seit Dezember, und besonders seit Februar, ist es in den Kreditmärkten zu Fortschritten gekommen. Nur die stärksten Unternehmen konnten noch Anleihen verkaufen. Abgerichtet wie Schafe oder Meerschweinchen strömten die Leute in US-Staatsanleihen, als würden diese Sicherheit oder Qualität bieten. Sie steuerten auf die letzte gigantische, globale Bubble zu, die in keinster Weise Sicherheit bietet, im Glauben, ein Scheitern stünde völlig außer Frage. Demnächst werden US-Staatanleihen stetige Verluste zu bieten haben.