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Gold & das Versorgungssystem für Staatanleihen

08.04.2009  |  Jim Willie CB
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Der wichtigste Impulsgeber hinter der vermeintlichen Erholung bei den US-Staatsanleihen waren staatliche Ankäufe durch die USA und Großbritannien, die über karibische Banken getätigt wurden. Dort kann man häufig die Fingerabdrücke der beiden Länder finden, ohne dass dies je in der Presse erwähnt würde. Diese illegalen US & GB-Spielchen in den karibischen Banken werden durch Hedgefonds und arabische Staaten gedeckt - was aber nicht ausreicht, um das zu verstecken, was wirklich passiert. Im Juli 2008 wiesen die Bilanzen der Karibischen Bankenzentrale 117 Milliarden $ in US-Staatsanleihen aus. Im Oktober 2008 schoss der Betrag in die Höhe - auf 204 Milliarden $. Hier geht es nicht um die Bermudas und die Bahamas, die Muscheln, Melassesirup und geborgene Marineschiffe gegen US-Staatsanleihen einlösen. Das sind die Spielchen der Syndikate, die die Zentralbanken führen.

Die großen Kapitalabflüsse und die gewaltigen Ankäufe aus der Karibik widersprechen also klar und deutlich der Dollarerholung im Januar!!!

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Die gewichtigere Frage ist aber, ob die US-Staatsanleihen mit frisch gedrucktem Geld gekauft wurden. Meiner Meinung nach ist es natürlich so gewesen. Man wollte damit den Eindruck erwecken, es gäbe eine Flucht in die Sicherheit, damit sich der US-Staatsanleihenkomplex erholt. Zusätzlich Unterstützung aus der Luft erhielten sie dabei durch Ankäufe von Bond-Futures seitens JP Morgan, durch günstige Berichterstattung in der amerikanischen Finanzpresse und durch die Aussagen der Wall-Street-Firmen.

Wenn die Staatsanleihen angeblich so makel- und risikolos sind, warum sind bloß die Versicherungskosten gegen einen Ausfall auf ganze 1,00% gestiegen? Für die Treasury-Note mit 5-jähriger Laufzeit bekommt man knapp 2%, aber die Absicherung gegen Ausfall dieser Anleihe reduziert den Ertrag auf nur 1%. Vor noch einem Jahr kostete diese Ausfallversicherung nicht mehr als einen Basispunkt, oder eben 0,01 % - einhundert Mal weniger. Vielleicht wird die Absicherung von kurzlaufenden US-Staatsanleihen in einem Jahr sogar mehr kosten, als die mickrige Verzinsung hergibt. Die Weltfinanzmärkte realisieren, dass die US-Staatanleihen keineswegs risikofrei sind und ganz sicher kein Sicherer Hafen. Fragen Sie doch mal die Chinesen nach deren Meinung.


Ausstieg zeichnet sich ab

Der Treasury International Capital Report verschafft einen aktuellen Überblick, inwieweit sich ausländische Investitionen verschieben, wozu auch die schäbigen Details gehören, die der Grafik zur Karibik zu entnehmen sind. Die Angaben im TIC-Bericht unterteilen sich in vier große Kategorien: US-Staatsanleihen, Anleihen staatlicher US-Agenturen (USAgencys), US-Unternehmensbonds und US-Aktien. Ingesamt betrachtet, fielen die Daten für den Monat Januar miserabel aus. Alles in allem gingen die Kapitalflüsse um 148,9 Milliarden $ zurück. Gefährlich ist, dass diese Abflüsse genau zu einer Zeit stattfinden, in der ausländisches Kapital dringender denn je benötigt wird, um die Schulden der USA zu decken, welche bald in Wertpapierform als US-Staatsanleihen verpackt werden, bisher jedoch nur bloße Verpflichtungserklärungen sind.

Letzten Oktober lag der Kapitalfluss bei Plus 273 Milliarden $, damals während der Wall-Street-Schmelze floss noch weit und breit Geld aus der ganzen Welt in US-Staatsanleihen. Jeder, der glaubt, eine Erholung der Wirtschaft oder der Banken könnte schon innerhalb weniger Monate nach einer Schmelze anstehen, ist entweder ein Trottel oder ein Angestellter der US-Regierung - oder vielleicht beides. Der Prozess kehrt sich um. Der Chart unten zeigt die 12-Monate-Veränderungen im rollierenden Stil im Milliarden-Dollar-Bereich.

Schauen Sie, wie der Zuwachs bei den US-Staatsanleihen langsam zurückgeht; die Hypothekenbonds der US-Agenturen aber befinden sich knapp vor der kompletten Aufgabe. Ihre Zukunft ist düster, da Fannie Mae & Freddie Mac ihre toxischen Operationen unter der Ägide (Schutz) der US-Regierung weiterführen. Die USAgencys liegen im Volumen jetzt um 100 Milliarden $ niedriger als vor einem Jahr. Von den ausländischen Zentralbanken werden sie nicht mehr als sicher betrachtet. Es wird behauptet, Fannie Mae wurde damals im September unter staatliche Kontrolle gestellt, da ausländische Banken mit einer Verkaufwelle von Hypothekenbonds drohten. Anstatt sie urplötzlich aufzugeben, entschied man sich im Ausland für einen scheibchenweisen Abverkauf. Man entschied sich dafür, nachdem die US-Regierung für die Bonds garantiere und den gesamten Säurepool aufkaufte. Bald werden sich die Kosten für Fannie & Freddie auftürmen - höher als 1 Billion $.




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