Vor dem großen Knall VIII
07.04.2009 | Rolf Nef
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Das Gegenteil dürfte der Fall sein für die Schweiz, die Krise wird wie überall mehr Nationalismus bringen und Rückbesinnung auf Grundsätzliches, Wesentliches und Funktionierendes. Das Gehacke und Getrampel tun nur gut, die Politiker lernen schneller als Galapagos-Leguane, das Volk hat eh nie vertraut, sonst wären wir längst in der EU.Internationale Verträge werden zur Makulatur, die internen werden teilweise halten. Den Franken wird’s wohl weiter gegen, aber noch ausgedünnter als schon jetzt, dessen Goldgehalt um das 25-fache gesunken ist seit 1960 und eher an eine Suppe kurz vor Ende des 2. Weltkrieges erinnert als an stabiles, gehaltvolles Geld. Aber eben: unter den Blinden ist der Einäugige König. Und Hand aufs Herz: wo würden Sie Ihr ertragssteuerfreies Gold lagern, wenn Sie wählen müssten oder könnten: im Weissen Haus, im Buckingham Palast, im Bundeskanzleramt oder bei einem privaten Schweizer Bänklein?
Weil der US-Dollar seine Funktion als Reserve Medium am verlieren ist und die weltweiten Marktteilnehmer sich nicht mehr auf ein weiteres Papierexperiment einlassen werden, bleibt eben nur Gold und Silber als Reserve übrig. Und weil sich diese Metalle nicht leicht produzieren lassen, bleibt nur deren massive Höherbewertung übrig, damit es genügend von diesem Medium davon hat, denn zählen tut der Wert, nicht die Tonnen.
Natürlich wissen das die Machthaber hüben und drüben des Atlantiks und versuchen die Preise von Gold und Silber über Verkäufe der Notenbanken und Ausleihungen von Notenbanken und ETFs nur langsam ansteigen zu lassen. Die Kontrakte amerikanischer Banken betrugen laut dem Office of the Comptroller of the Currency per Ende 2008 3.800 Tonnen Gold. Das werden mehrheitlich short-Kontrakte gewesen sein, also Verpflichtungen Gold zu liefern. Am 31.3.2008 waren es 4.300 Tonnen. Also haben sie die Verkäufe der Hedge Funds letztes Jahr ausgenützt, einiges einzudecken. Mit dem Einbrechen des Dollars müssen dann mindestens teilweise diese Gold-short Positionen eingedeckt werden, was den großen Knall liefert. Ab 20. April könnte das durchaus der Fall sein und sonst halt später.
Haben Sie je erfolgreiche ungeduldige Katzen vor Mauslöchern gesehen? Und wie hoch könnte denn der Preis von Gold gehen? Ich zeige nochmals den Chart von Gold zurück bis 1800 in US$. In den Schlussphasen der letzten beiden großen Bullmärkte 1869 und 1976-80 hat sich der Preis jeweils um die nächst höhere Fibonacci Zahl vervielfacht, was jetzt mal 13 bedeuten würde und auf 7.300 $ zeigt.
Vergessen Sie nicht: Regierungen sind auch nur Marktteilnehmer und bestimmen den Chart nur mittelfristig.
Und wann soll das der Fall sein? Die Analyse dieses Gold Charts zeigt auf, dass alle zeitlichen Distanzen der Bull und Bär Bewegungen Fibonacci Zahlen waren. Fragen Sie ruhig warum, ich weiss es auch nicht. Und die Bewegung von 2001 zeigt auf 2009 als nächst möglichen Zeitpunkt. Das könnte der große Knall sein. Erfolgreiche geduldige Katzen investieren vorher und warten nicht auf das sogenannte Kauf-Signal, es könnte zu spät sein.