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Nervosität steigt

11.04.2005  |  Martin Siegel
Der Goldpreis konnte am Freitag im New Yorker Handel von 425 auf 427 $/oz zulegen und notiert heute morgen im Handel in Sydney und Hongkong um die 427 $/oz-Marke um etwa 2 $/oz über dem Vortagesniveau. Erneut profitierte der Goldpreis nur von der Schwäche des Dollars und konnte keine eigene Stärke aufbauen. Dies spiegelt sich auch im Goldpreis auf Eurobasis wieder, der sogar leicht zurückfiel (aktueller Preis 10.626 Euro/kg, Vortag 10.664 Euro/kg). Bitte beachten Sie längerfristig die entscheidende Widerstandsmarke von 11.300 Euro/kg. Der Silberpreis zeigt sich freundlich und kann sich auf über 7,10 $/oz befestigen. Die Basismetallpreise entwickeln sich freundlich, wobei Kupfer bereits neue 16-Jahreshöchststände erreicht. Die Goldminenaktien entwickeln sich weltweit vernachlässigt und zeigen keinen Vorlauf auf einen Goldpreisanstieg an. Insgesamt deutet sich kurzfristig eine weitere Verbesserung des Gesamtmarktes an.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt (aktueller Preis 7,14 $/oz, Vortag 7,02 $/oz). Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.

Mit dem Anstieg des Goldpreises über die 425 $/oz-Marke hat sich die Wahrscheinlichkeit wieder verringert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 30:70), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei 415 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).

Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang zum Jahresbeginn 2005 deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande als Verkäufer aufgetreten sind. Am 31.03.05 wurde bekannt, daß die EZB zum Jahresbeginn 47 t Gold abgegeben hat. In den letzten Wochen gab es vor allem auf Druck der Bank of England und sich dahinter verbergenden Interessengruppen, Bestrebungen, das IWF-Gold zu verkaufen.

Ein Qualitätsmerkmal der aktuellen Regierung und der EZB sind Goldverkäufe und das Drängen zu Goldverkäufen bei einem steigenden Goldpreis und das Festhalten an verfallenden Dollarpositionen, die im letzten Jahr zu massiven Verlusten bei der EZB und der Bundesbank geführt haben. Und dies trotz der guten Perspektiven für den Goldpreis und der schlechten Erfahrungen der Zentralbanken mit Goldverkäufen in den letzten Jahren.

Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Der nordamerikanische xau-Goldminenindex gab um 0,4% oder 0,3 auf 92,9 Punkte nach. Bei den Standardwerten büßten Freeport und Kinross jeweils 1,3% ein. Bei den kleineren Werten verloren Cambior 4,8%, Queenstake 4,0%, Eldorado und Yamana 3,4% sowie Bema 3,1%. Gegen den Trend konnten Gammon Lake 10,3%, Zaruma 10,0%, Richmont 4,8% und Apollo 4,4% zulegen.

Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel uneinheitlich. Gold Fields gewann 2,0%. DRD Gold gab 1,3% ab.

Die australischen Goldminen zeigten sich heute morgen bei einer relativ großen Schwankungsbreite uneinheitlich. Bei den Produzenten gaben Resolute 4,6%, Dominion 3,6% und Giants Reef 3,2% nach. St Barbara konnten 6,7% (vgl. Kaufempfehlung vom 30.03.05 bei 0,082 A$) und Troy 4,5% zulegen. Bei den Explorationswerten erholten sich Tribune 16,9%, Citigold 9,1%, Climax 8,5% und Macmin 4,6%. Gindalbie fielen um 19,2% und Westonia um 13,3% zurück. Bei den Basismetallwerten gaben CBH um 4,6% und Jubilee um 2,4 nach. Independence deutet mit einem erneuten Anstieg um 2,1% erneut einen möglichen Übernahmeversuch an.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die australische Gindalbie führt eine Kapitalerhöhung über 105 Mio. Aktien zu 0,09 A$ durch und plant mit einem malaysischen Partner die Durchführung eines Eisenerzprojekts.

Die australische Westonia kündigt die Erstellung einer neuen Durchführbarkeitsstudie bis Ende März 2006 an. Dafür sollen 5,5 Mio. A$ aufgewendet werden, die über eine Kapitalerhöhung aufgenommen werden müssen.


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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